Dienstag, 31. Mai 2011

Definitiv permakulturgeeignet: Meerrettich

Man kann Permakultur mit unterschiedlichen Schwerpunkten definieren, für mich bedeutet es aber in erster Linie, dass man nutzbare Pflanzen ohne oder doch mit möglichst wenig Chemieeinsatz möglichst pflegeleicht mit möglichst hohem Ertrag anbaut.

Die Priorität liegt klar auf der Nutzbarkeit der angebauten Pflanze. Anbau bedeutet natürlich nicht, dass eine zufällig ausgesamte Nutzpflanze deswegen unerwünscht ist. Brennesseln kann ich aber zum Beispiel nicht überall und in beliebigen Mengen gebrauchen, genauso wie Quecke, Giersch und was der klassischen Unkräuter mehr sind.

Möglichst wenig Input! Die Pflanzen sollten nicht gegen Schädlinge geschützt werden müssen, insbesondere nicht mit der Chemiekeule. Damit verbieten sich größere Monokulturen. Außerdem sollte der Anbau möglichst wenig Arbeit verursachen. Den ersten Pluspunkt haben also zuverlässig selbst aussamende oder sehr ausdauernde Pflanzen, da hier der Aufwand fürs Säen und Pflanzen minimal ist. Gut ist es auch, wenn die Pflanze durchsetzungsstark ist und nicht dauernd frei gehalten werden muss. Auch ohne Gießen sollte sie klarkommen. Die Ernte sollte wenig aufwändig sein.

Qualität und Menge des Ertrages: Der Mengenertrag ist eher nachrangig, da noch genug Fläche zur Verfügung steht, wichtiger ist der geringe Aufwand. Auch an die Qualität stelle ich keine überhöhten Ansprüche. Der Geschmack sollte stimmen, an Handelsklassen muss sich das Ergebnis aber nicht messen lassen. Meine Früchte müssen keine Schönheitswettbewerbe gewinnen, sondern gsund sein und schmecken.

All diesen Kriterien wird der Meerrettich geradezu mustergültig gerecht. Einmal angepflanzt wächst er sicher an, breitet sich ohne Ernte langsam über Wurzelausläufer aus und das sogar mitten im ungepflegten Rasen.

Meerrettich im Rasen Permakultur seit über 20 Jahren

Für die Vermehrung reicht es, Wurzelstücke abzustechen und einzupflanzen. Die Ernte ist mit dem Spaten denkbar einfach, zumal man ja keine Unmengen benötigt. Die Wurzeln sind allerdings weder gerade noch besondes dick. Dadurch ist die Verarbeitung etwas aufwendiger als bei gekauftem Meerrettich, der allerdings auch nicht immer zu haben ist. Er lässt sich gut haltbar machen und durch den geringen Mengenbedarf bei diesem Gewürz ist der Verarbeitungsaufwand verhältnismäßig. Ein Abstich hat es daher auch in mein neues Permakulturbeet geschafft, wo er trotz fehlenden Niederschlags gut angewachsen ist. Die abgebildeten Pflanzen stehen an diesem Standort seit mindestens 20 Jahren und das mitten im Rasen. Die Blätter werden zwar in geringem Ausmaß von Insekten gefressen, das stört aber nicht.

Tipp: Auch ein Stück vom gekauften Meerrettich eignet sich zum Einpflanzen, sofern er noch einigermaßen frisch ist. Einen Versuch lohnt es aber nahezu in jedem Zustand, man sollte aber gut wässern.

Erste Chip-Veredelung, es sieht schlecht aus!

Eine Woche nach meinem ersten Versuch der Chip-Veredelung sieht es nicht gut aus. Ich vermute stark, dass es ein Fehler war, ein Blatt am Chip zu lassen, da die Verdunstung dadurch größer ist und der Chip leicher austrocknet. Außerdem habe ich wohl nicht sauber genug geschnitten. Die Wundränder sehen bisher jedenfalls nicht so aus, als würden sie verwachsen, sondern nur so, als würde sie vertrocknen. Ich lasse natürlich dennoch alles so, wie es ist, schließlich sind Apfelbäume ja sehr regenerationsfähig. Vielleicht wird es ja doch noch was. Vorsorglich werde ich in den nächsten Tagen aber wohl noch einen neuen Versuch unternehmen und dabei noch sorgfältiger (und vorsichtiger) arbeiten.Chip-Veredelung nach einer Woche 2

bei der Gelegenheit sollte ich dann vielleicht auch mal die Makro-Einstellung des Fotoapparates verwenden, damit die Bilder etwas schärfer werden.

Montag, 30. Mai 2011

Permakulturbeet 25 Tage nach Neuanlage

Hier mal ein Zwischenstand, was aus meinem kreativen Permakulturbeet geworden ist. In den letzten dreieinhalb Wochen hat sich zugegebenermaßen nicht sehr viel getan, aber etwas kann man schon sehen. Die befürchtete Erosion ist nicht so stark ausgefallen, wie befürchtet, so ganz Fehlkonstruktion ist das Beet insofern doch nicht. Zur äußeren Mulchschicht sind außerdem noch einige Eimer Sägespäne hinzugekommen, die das ganze etwas dichter machen sollen. Es ist ziemlich viel Saat aufgelaufen und auch der gesetzte Schnittlauch ist angewachsen. Eine kleine Feuerbohne kommt an einer der Stangen hoch und der ausgestochene Meerretticht, den ich eingepflanzt hatte, ist nach anfänglichem Vertrocknen doch noch angewachsen. Eine besonders hartnäckige Kohlpflanze, die nach dem Ausreißen auf dem Kompost an den Wurzeln neue Blätter getrieben hat, habe ich auch begnadigt und mit eingepflanzt.25 Tage Permakulturbeet Fernansicht
25 Tage Permakulturbeet 4
Die meisten Pflänzchen kann ich noch nicht identifizieren, wahrscheinlich ist auch eine Menge Unkraut dabei. Vermissen tue ich den Kürbis, aber vielleicht haben ihn auch sofort die Schnecken vernichtet. In ein paar Wochen, wenn wieder etwas zu sehen ist, werde ich nochmal einen Zwischenstand mit neuen Bildern veröffentlichen.

Hier die Dokumentation der Beetanlage

Bericht nach 7 Monaten

Raupenplage mit Kahlfraß

2011 scheint ein unglaublich erfolgreiches Jahr für Raupen zu sein. Noch nie habe ich so viele Gespinste in den Apfelbäumen und in der Weißdornhecke gesehen. Wenn wir keinen Kahlfraß riskieren wollen, werden wir ums Spritzen nicht herumkommen. Hier mal je ein Bild vom Stand des Befalls an einem der Apfelbäume.
Raupengespinste ApfelbaumDa alle Apfelbäume am Haus so aussehen, können wir auch nicht auf unsere zahlreichen und überaus fleißigen Meisen hoffen. Für die muss unser Garten gerade ein Schlaraffenland sein. Im Vergleich mit den armen Pflanzen, die ich in einer Grünanlage in Hamburg gesehen habe, ist der Befall aber dennoch harmlos (noch).

Raupen Kahlfraß 4Raupen Kahlfraß 1Raupenknäuel 2Viele Raupen 1

Mit dem trockenen Wetter kommen die Raupen und Blattläuse zwar gut klar, dafür ist in diesem Jahr aber noch nichts vom Birnengitterrost an unserer alten Hausbirne zu sehen.Birne Doppelwriet Rietbeere Fruchtansatz

Freitag, 27. Mai 2011

Die Natur schlägt zurück: Hopfen vs. Fahrräder

Witzig, was einem auf dem Weg zum Einkaufen mitten in Hamburg so vor die Linse kommt. Manchen Fahrrädern kann man gut ansehen, dass sie einige Zeit nicht gefahren wurden...'ZweiFahrrad mit beginnendem Hopfenbewuchs

Ein paar Meter weiter, gab es gleich mehrere alte Kohleöfen auf dem Sperrmüll zu bewundern. Alte Öfen faszinieren mich aus irgendeinem Grund.Sperrmüllhaufen mit alten KohleöfenAlter Kohleofen Sperrmüll 1Alter Kohleofen Sperrmüll

Das hier sieht aber eher nach einem Gasofen aus.
Alter Ofen Sperrmüll

Außerdem gab es noch Getreide am Wegesrand, mitten in der Betonwüste zu bestaunen. Kenne mich leider nicht so gut aus, weiß jemand, was für eine Sorte das sein könnte?Getreide am Wegesrand ganze PflanzeGetreide am Wegesrand 1

Donnerstag, 26. Mai 2011

Alkoholisches Brechmittel: Aufgesetzter mit Schnittlauch

Was die Herstellung von Aufgesetztem angeht, landel bei uns alles im Likör, was nicht rechtzeitig wegrennt. Der Schnittlauch war leider nicht schnell genug. Nach dem Grundrezept, zum Glück aber nur in kleiner Menge, angesetzt, war er bald fertig.

Den Geschmack kann man nur als abartig bezeichnen. Der schlechte Geschmack am Morgen nach einem ausgiebigen Knoblauchmahl ist nichts dagegen. Tatsächlich hat ein Freund ihn nach übermäßigem Biergenuss sogar als Brechmittel erfolgreich eingesetzt. Die feineren Aromen scheinen nicht stabil im Alkohol gelöst zu werden und so bleiben nur die penetranten Bestandteile erhalten. Eventuell ließe sich das Gebräu noch für Riechfläschchen verwenden...

Chip-Veredelung (un)cut: Äpfel, Chips und Blut

Das Veredeln von Obstbäumen fasziniert mich schon eine ganze Weile. Im vorletzten Winter war ich dann bei einem Veredelungskurs, wo uns theoretisch wie praktisch die Kopulation vermittelt wurde. Leider war ich nicht besonders gelehrig bzw. motorisch nicht geschickt genug, so dass meine häuslichen Versuche mit einer Kirsche erfolglos waren. Von den bei dem Kurs vom Fachmann veredelten Bäumchen ist allerdings auch nur eines von vier und auch das nur sehr zögerlich angewachsen.
Ebenfalls vor zwei Jahren, haben wir begonnen, Apfelsämlinge zu ziehen, von denen einige sogar noch leben. Bekanntermaßen sind Sämlinge nicht sortenecht und die Wahrscheinlichkeit, einen schmackhaften Speiseapfel zu erhalten, ist verschwindend gering. Würde mann die Sämlinge auswachsen lassen, um zu sehen, was für Obst sie tragen, müsste man etwa ein Jahrzehnt warten und bräuchte viel viel Platz. Diese Zeit lässt sich verkürzen, indem man die Sämlinge auf einen schon Frucht tragenden Baum veredelt. Zwar sind meine Sämlinge noch nicht so weit, dass ich Material von ihnen gewinnen könnte, aber nächstes, spätestens übernächstes Jahr ist es soweit und bis dahin möchte ich eine einigermaßen zuverlässige Veredelungstechnik beherrschen.
Der Vorteil der Chip-Veredelung ist, dass ich sie auch jetzt im Frühsommer anwenden kann. Wie die Technik im Grundsatz funktioniert, sieht man gut auf der verlinkten Grafik.
Zunächst zu den nötigen Materialien. Man benötigt ein scharfes Messer, am besten einseitig geschliffen. Ich habe ein Okuliermesser verwendet, zur Not ginge aber wohl auch ein scharfes Küchenmesser. Man benötigt eine Unterlage, ich habe einen vielleicht 10 Jahre alten Roten Boskop genommen. Dann ein Auge mit Blatt von dem Baum, den man aufpfropfen möchte, dafür habe ich Grünen Boskop verwendet, ein geeignetes Auge zu finden war garnicht so leicht und ich bin auch nicht überzeugt, dass mein Material an dieser Stelle optimal ist. Zum Fixieren des Chips benötigt man einen Verband. Dafür habe ich ein spezielles Gummiband genommen, dass sich unter Sonneneinstrahlung langsam auflöst und deshalb nicht einschnürt. Im Sommer soll eine weitere Wundversorgung nicht nötig sein, daher habe ich auf den Einsatz von Baumwachs verzichtet.
Zunächst habe ich mir einen nicht zu dicken Zweig an der Unterlage gesucht und versucht, einen passenden Chip mit Auge auszuschneiden. Was beim Üben mit Weidenzweigen recht gut funktioniert hat, war bei einem fast waagerechten, noch am Baum befindlichen Zweig deutlich schwieriger. Meine ersten Versuche führten daher nur zu einer Verwundung des Baumes, wobei auch ich (scharfes Messer!) bluten musste.Fehlschnitte Chip-VeredelungVeredelungsunfall Chip-Veredelung
Ich habe wohl mit zuviel Kraft geschnitten, jedenfalls habe ich über die untere Kerbe einfach hinausgeschnitten und einmal gleich weiter in den Finger...
An einem neuen Zweig und mit mehr Vorsicht und angezogenen Handschuhen hat es dann eindlich geklappt. Der Chip vom Grünen Boskop passte ziemlich gut, oben musste ich ihn natürlich auf die Länge des herausgeschnittenen Chips einkürzen. Er sitzt nicht Perfekt, aber das Kambium hat an vielen Stellen Kontakt. Unsicher bin ich mir allerdings, ob es richtig war, ein Blättchen dranzulassen. Das vorläufige Endergebnis sieht jedenfalls so aus.Chip-Veredelung Grüner auf Roter Boskop Ergebnis
Negative Prognose nach einer Woche

Kopuliermesser(Amazon-Affiliate-Link)
Veredelungsgummis (Amazon-Affiliate-Link)

Dienstag, 24. Mai 2011

Rhabarberernte

Rhabarber ist ein Tolle Pflanze. Schon bei geringem Pflegeauswand hat man viele Jahre reichliche Erträge. Eigentlich muss man sie nur im Frühjahr von gröbsten Unkraut befreien und im Herbst mit Kompost düngen. Selbst die Düngung kann man sich sparen, wenn man den Rhabarber einfach neben den Komposthaufen setzt. Er holt sich dann die Nährstoffe aus dem Sicherwasser vom Kompost und ist glücklich.

Wegen des nicht ganz geringen Oxalsäuregehaltes, sollte man keine Unmengen Rhabarber verzehren. Eine Pflanze reicht, wenn sie sich am Standort wohlfühlt locker für 2-3 Personen. Bei der Ernte sollte man nicht die ganze Pflanze rupfen, sondern nur die Dicken Stangen und auch nicht mehr als ca. 1/3 auf einmal, um die Pflanze nicht zu sehr zu schwächen. Der Oxalsäuregehalt steigt übers Jahr.

Daher und damit sich die Pflanze erholen kann, wird wie beim Spargel nur bis zum 24. Juni geerntet. Wegen des besonders hohen Oxalsäuregehaltes werden die Blätter nicht gegessen. Sie eignen sich aber gut zur Schneckenbekämpfung. Wenn man sie in die Beete legt, verstecken sich die Schnecken unter den großen Blättern, von wo man sie bei trockenem Wetter gut absammeln kann. Da die Fasern an der Außenhaut der Stangen etwas härter sind und weil darin ebenfalls eine größere Menge Oxalsäure enthalten ist, als im Rest der Stange.

Rhabarber wird nicht abgeschnitten, sondern die Stangen werden ausgerissen, wenn sie dabei abreißen mit leichter Drechbewegung herausgedreht. Abgebrochene Stiele würden anfangen zu faulen. Um den Ertrag zu steigern, kann man außerdem die Blüten abbrechen. Dadurch geht mehr Kraft in den Rest der Pflanze.

Wir haben drei Pflanzen im Kräuterbeet:Kräuterbeet mit RhabarberstaudenSpankorb frisch geernteter Rhabarber

Terra Preta Nova Teil 3: Fermentation und Kompostierung

Wie bereits geschrieben, verfolge ich beide im Titel genannten Ansätze zur Herstellung meiner eigenen Terra Preta Nova. Leider habe ich bei der Dokumentation geschlampt, so dass die Ergebnisse nicht wissenschaftlich aussagekräftig sein werden. Das kompostierte, bzw. fermentierte Material ist unterschiedlich und ich kann auch nicht genau sagen, wieviel Holzkohle ich jeweils beigemischt habe. Das Material ist in beiden Fällen schichtweise aufgebracht.

Für die Fermentation verwende ich Küchenabfälle, die eimerweise im blaue Fässer, die mir mein Nachbar freundlicherweise geliehen hat, gefüllt werden. Die Deckel scheinen aber nicht völlig luftdicht, oder die Abfälle sind nicht komprimiert genug, außerdem muss der Deckel zum Befüllen geöffnet werden. Ich hoffe dennoch auf weitgehend anaerobe Verhältnisse in den Tonnen. Die Erste ist bereits voll.Terra Preta Nova Fermentation Küchenabfälle in blauen Tonnen

Für die Kompostierung habe ich keine frischen Küchenabfälle verwendet, da diese ja in die Tonnen wandern. Stattdessen habe ich abgelagerte, teilweise angerottete Abfälle, auch Gartenabfälle mit gröberer Struktur verwendet und abwechselnd mit der Kohle in den schwarzen Schnellkomposter, den ich bei meinen Großeltern ergattern konnte, geschichtet. Gelegentlich wird der Kompost mit etwas Regenwasser oder Brennesseljauche angefeuchtet.Schnellkomposter Terra Preta Nova Kompostierung

Terra Preta Nova Teil 1: Ausgangsüberlegungen, Grundlagen (mit Links zu allen weiteren Teilen)

Terra Preta Nova Teil 2: Die Kohleherstellung

Terra Preta Nova Teil 4: Fermentation gescheitert, anaerobe Verjauchung

Terra Preta Nova Teil 2: Die Kohleherstellung

Für die Herstellung meiner eigenen Terra Preta Nova (Neue Schwarzerde) benötige ich Holzkohle (muss nicht zwingend Holz sein, daher häufig der begriff Biochar) in nicht zu geringen Mengen. Die Grillkohle, die man in jedem Baumarkt bekommt, ist dafür wenig geeignet. Mal ganz abgesehen vom hohen Preis, sind die Stücke viel zu groß und ich kann auch eine Behandlung mit Chemikalien nicht völlig ausschließen. Über die Sollgröße der Kohlebrocken herrscht Uneinigkeit, zu groß sollte sie aber wohl nicht sein. Ich habe beschlossen, es nicht zu genau zu nehmen und auf eine natürlich Zerkleinerung der Kohlestücke durch Witterung, Wurzeln und Bodenbearbeitung zu setzen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Tupi im südamerikanischen Regenwald ihre Holzkohle fein gemahlen haben.

Da ich keine Ahnung vom und keine Geduld für die Errichtung eines Hohlemeilers und im Übrigen auch nicht genug Material hatte, musste ich mir anders behelfen. Auf dem Grundstück fallen etwas größere Mengen Buschholz von Baum-, Strauch- und Heckenschnitt an. Davon habe ich ein schönes Lagerfeuer gemacht. Sobald ich alles verbrannt hatte, habe ich den beachtlichen Gluthaufen schaufelweise in einer mit Wasser gefüllten Zinkwanne abgelöscht. Schon hier zeigte sich das hohe Volumen und Wasserspeichervermögen der Kohle, ich musste das Wasser nämlich mehrfach erneuern. Das die verbrannten Äste überwiegend dünn waren, sind die Glutstücke entsprechend klein. Beim Ablöschen ist die Kohle durch die abrupte Temperaturschwankung gesprungen und so nochmal etwas kleiner geworden.

Ich habe keine Ahnung, wie die Eigenschaften meiner Kohle im Vergleich zu anderen Herstellungsmethoden sind, sie ist aber leicht und porös, so dass ich nicht alles falsch gemacht zu haben scheine. Die Ausbeute war garnicht mal so schlecht. Ich habe insgesamt ca. 100-150 Liter grobkörnige Holzkohle gewonnen.selbst hergestellte Holzkohle aus Strauchschnitt

Terra Preta Nova Teil 1: Ausgangsüberlegungen, Grundlagen (mit Links zu allen weiteren Teilen)

Terra Preta Nova Teil 3: Fermentation und Kompostierung

Terra Preta Nova Teil 1: Ausgangsüberlegungen, Grundlagen

Vor einiger Zeit bin ich auf das Thema Terra Preta gestoßen. Terra Preta ist ein von Menschen in Südamerika geschaffener, ungewöhnlich fruchtbarer Boden. Das Wissen um die Entstehung ging mit der spanischen Conquesta verloren, so dass man heute nurnoch mutmaßen kann. Der hohe Nährstoffanteil spricht jedoch dafür, dass Biologische Abfälle und Fäkalien gesammelt und in irgendeiner Weise in den unfruchtbaren Regenwaldboden eingebracht wurden. Die Terra Preta zeichnet sich außerdem durch einen hohen Anteil Holzkohle aus. Ich halte es gefühlt für zweifelhaft, dass die Holzkohle allein zur Bodenverbesserung eingebracht wurde, eher hatte sie eine Doppelfunktion, etwa als Streu in Komposttoiletten.
Wie auch immer die Terra Preta entstanden sind, sie hat einige Vorzüge, weswegen inzwischen versucht wird, sie "nachzubauen". Die Vorteile könnten im hohen Kohleanteil liegen. Die stark poröse Struktur der Kohle bedeutet eine große Oberfläche und damit ein hohes Speichervermögen für Wasser und möglicherweise auch für Nährstoffe und Mikroorganismen. Die Verdunklung des Bodens fördert außerdem die Erwärmumg durch Sonneneinstrahlung. Dadurch, dass die Holzkohle über sehr lange Zeit (bis zu mehrere tausend Jahre, wenn man den Berichten über die archäologischen Befunde trauen kann) stabil bleibt, wird außerde viel Kohlenstoff langfristig gebunden, was mögliche Chancen für die Klimasteuerung bedeutet.
Die Wirkung der Holzkohle im Boden muss nicht zwangsläufig für alle Bodenarten die Selbe sein, gerade fruchtbare Böden profitieren vielleicht garnicht.
Für die Erzeugung guter "Nachbauten" der Terra Preta scheint es noch kein Patentrezept zu geben. Klar ist, dass in irgendeiner Weise Kohle in den Boden eingebracht werden muss. Menge und Art der Kohle, sowie sonstige Verfahrensschritte sind hingegen weniger klar.
Erste Untersuchungen deuten darauf hin, dass sowohl die Stabilität der Kohle im Boden, als auch die Wirkung auf das Pflanzenwachstum vom verkohlten Ausgangsmaterial und dem Verkohlungsverfahren abhängen. Auch reagieren unterschiedliche Pflanzen unterschiedlich auf unterschiedliche Kohlenstoffkonzentrationen im Boden.
Die Ausgebrachte Kohle unterscheidet sich aber auch nach der Art ihrer "Veredelung". Der naheliegende Ansatz, einfach zerkleinerte Kohle in den Boden einzuarbeiten, könnte zu einer Bindung der Bodennährstoffe führen und damit zu einer Hemmung des Pflanzenwachstums führen, bis die Kohle gesättigt ist. Zumindest erscheint ein solcher Effekt nicht fernliegend, wenn die unterstellten Speichereigenschaften der Kohle zutreffen sind.
Daher wird die Kohle meist in irgendeiner Form mit Nährstoffen und häufig auch mit Mikroorganismen angereichert. Die gebräuchlichsten Methoden scheinen die Kompostierung und die Fermentation mit organischen Abfällen zu sein. Die dabei freigesetzten Nährstoffe sollen in der Kohle gebunden werden und die an der Zersetzung beteiligten Mikroorganismen sollen die Kohle besiedeln und zu einem gesunden Bodenleben beitragen.
Mir scheint die Kompostierung dabei der näherliegende Ansatz zu sein, da dabei ein natürliches Gleichgewicht an Bodenorganismen beteiligt ist. Bei der Fermentation sind vorwiegend anaerobe Organismen am Werk, die im Boden zu großen Teilen nicht überleben können. Außerdem könnte die produzierte Milchsäure zu einer Versäuerung des Bodens führen.
Anzumerken ist außerdem, dass vielfach so genannten "Effektive Mirkoorganismen" zur Optimierung der Zersetzungsprozesse und Besiedelung der Kohle eingesetzt werden. Diese kurz EM genannte Mixtur aus vorwiegend Milchsäurebakterien hat eine regelrecht kultische Verehrung erfahren und soll in allen Lebenslagen alles gut machen können. Entsprechend skeptisch stehe ich der Sache gegenüber, zumal es kein belastbares, bzw. widersprüchliches Material zum Nutzen von EM gibt. Viele Anwendungsbereiche gehören eher in die esoterische Ecke, manches mag aber auch einen gewissen Nutzen haben. Fest steht bisher wohl nur, dass es nicht schadet. Nützen tut es eindeutig den Verkäufern dieser Mixtur, die eigentlich nur ein aufgepimpter Sauerkrautsaft ist.
Ich habe mich entschlossen, auf sehr unwissenschaftliche Weise mal ein paar Anwendungsversuche zu starten. Dabei werde ich selbst hergestellte Kohle sowohl kompostiert, als auch mit Abfällen fermentiert einsetzen.

Weitere Artikel zum Thema auf Chaosgarten:

Terra Preta Nova Teil 2: Holzkohleherstelung
Terra Preta Nova Teil 3: Fermentation und Kompostierung
Terra Preta Nova Teil 4: Fermentation gescheitert, nun anaerobe Verjauchung
Terra Preta Nova Teil 5: Anlage des ersten Terra Preta Beetes
Terra Preta Nova Teil 6: Risiken und Nebenwirkungen
Terra Preta Nova Teil 7: Verbesserte Kohleherstellung

Leseempfehlungen 2: Dies, Das und Terra-Preta-Experimente auf anderen Blogs
Braucht Terra Preta EM (effektive Mikroorganismen)?
10 Terra Preta Antworten von Prof. Dr. Bruno Glaser
Terra Preta kommentierte Leseempfehlung: "Wundererde" im Test (Zeit Online)

Montag, 23. Mai 2011

Unkraut in der Küche Teil 4: Gierschsuppe

Fresse deine Feinde lautet die Devise!

Das niederhöllische Unkraut Giersch, über dessen Existenz auf dem Grundstück ich mich schon geringfügig ärgere, ist nämlich immerhin essbar. Hier mein Rezept für eine schmackhafte Gierschsuppe. Das Rezept reicht für ca. 4 Personen als Vorsuppe (je 1 Teller).

Zutaten: 2 große Hände gewaschene Gierschblätter ohne dickere Stengel, 2 mittelgroße Kartoffeln, 2 Schalotten, 1/2 Liter Wasser, 1/4 Liter Milch, 1/2 Becher Creme fraîche, 2 Teelöffel Instant-Rinderbrühe, Pfeffer, Salz.

Zunächst wäscht und zupft man den Giersch. Ich habe nur intakte Blätter ohne Fraßstellen genommen, das muss man aber ja nicht unbedingt so genau nehmen. Auch die größeren Blätter, die schon etwas härter sind, habe ich mitverwendet. Den Giersch habe ich mit dem Wasser aufgesetzt und das Instant-Brühe-Pulver dazu gegeben. Dazu kommen die grob gehackten Schalotten und die Kartoffeln klein geschnitten, gehobelt, oder geraspelt, damit sie schneller gar werden. Der Giersch kann ruhig schon ein paar Minuten kochen, am besten setzt man ihn direkt nach dem Waschen auf und macht dann in Ruhe den Rest. Nach ca. 10 Minuten Kochzeit wird alles mit dem Zauberstab püriert. Nun kommt die Milch dazu, nochmal kurz aufkochen und mit Creme fraîche, Pfeffer, Salz und frischen Kräutern nach Wahl abschmecken. Das Rezept kann man natürlich auch variieren, z.B. mit anderen Kräutern oder Gemüse mischen, oder um eine Fleischeinlage, etwa angebratenen Speck, ergänzen.

Guten Appetit!

Die Gierschabfälle sind übrigens in Quarantäne gelandet, in einem Eimer dürfen sie an trockenem Standort ihr hartnäckiges Leben aushauchen, bevor sie kompostiert werden. Schließlich will ich die Pest ja nicht erst auf den Kompost und dann in die ganze Welt verbreiten...

Die Bilder gibt es diesmal am Schluss, da ich nicht gut dokumentiert habe und es leider auch versäumt habe, ein Foto im servierten Zustand zu machen. Schmecken tut es jedenfalls. Die Bilder sind in zeitlicher Abfolge. 1. Gierschblätter gewaschen, 2. Gierschsuppe vor dem Kochen, 3. Gierschsuppe fast fertigGierschblätter für GierschsuppeGierschsuppe vor dem KochenGierschsuppe fast fertig

Sonntag, 22. Mai 2011

Unkraut in der Küche Teil 3: Die Melde

Ob es sich bei der Melde in unserem Garten um die Gartenmelde oder eine Wildform handelt, kann ich nicht sagen, auf jeden Fall kenne ich sie Zeit meines Lebens nur als Unkraut. Den meisten Menschen mit denen ich darüber gesprochen habe, geht es genauso. Dabei habe ich gelesen und inzwischen erprobt, dass Melde ein nicht zu verachtendes, wohlschmeckendes Gemüse ist. Laut Wikipedia kann man sie wie Spinat kochen, wofür ich allenfalls große, alte Pflanzen nehmen würde. Die Blätter der Melden in der Größe, wie sie auf den Bild zu sehen sind, eignen sich viel besser für einen leckeren Salat. Entweder wie grüner Salat, oder aber auch im gemischten Salat ist Melde eine echte Bereicherung. Auch in kleineren Mengen, wie sie beim Unkrautzupfen anfallen (Melde sät sich beeindruckend fleißig selber aus), kann man sie gut mitverwerten oder gleich aufessen.

Der Geschmack erinnert an frische Erbsen. Besonders aromatisch sind die jungen, zarten Blätter, die man gut zwischendurch naschen. Den leicht körnigen weißen Belag an den jungen Blättern kann man bedenkenlos mitessen. Melde und Dill an der Feuerstelle

Unkraut in der Küche Teil 3.1: Da haben wir den (Melde-)Salat (Melde als Salat, mit Bildern)

Unkraut in der Küche Teil 1: Distelwurzelmehl

Unkraut in der Küche Teil 4: Gierschsuppe

Kampf gegen die Läuse an den Dicken Bohnen

Unsere Dicken Bohnen sind nocht nicht so groß und es sind auch nicht so viele wie bei Ralf, sie haben aber ebenfalls gerade ein großes Problem mit Blattläusen. Brennesseljauche ist offenbar nicht das Mittel der Wahl, wie man hier nachlesen kann. Ralf hat es mit Neem probiert, war aber auch nur mäßig erfolgreich. Zudem ist Neem nicht ganz billig und offenbar laut Beipackzettel auch nicht völlig unbedenklich.

Völlig unwissenschaftlich habe ich daher meine eigene Tinktur erfunden. Die erste Zutat war ein zwei Tage alter Brennesselkaltauszug, also das Wasser, in dem Brenesseln zwei Tage gelegen haben. Dazu habe ich einen großen Topf mit Schnittlauch und Rhabarberblättern gefüllt und ca. 10-15 Minuten köcheln lassen. Den Sud habe ich dann heiß zu dem Brennesselkaltauszug in den Eimer geschüttet und mit einem guten Schuss Brennspiritus veredelt.
Rhabarberblätter Schnittlauch Tee gegen Läuse
Anti-Laus-TInktur

Sollte das Gebräu wirken, weiß ich natürlich nicht, welche Zutaten einen Effekt hatten. Brennesselauszug hat angeblich eher einen Effekt als die Jauche, probiert habe ich das selber aber noch nicht. Bei den Rhabarberblättern habe ich auf eine mögliche Wirkung des hohen Oxalsäuregehalts gesetzt. Der Schnittlauch und das Vergällungsmittel im Brennspiritus sollen den Läusen den Appetit verderben. Den Alkohol können sie hoffentlich auch nicht ab, allerdings ist nicht viel davon drin. Eine Wirkungsursache könnte zudem in der Hitze liegen, das Wasser hatte nämlich noch eine Temperatur von ca. 50-60 °C.

Beim ersten Besprühen hat es jedenfalls gut gewirkt. Inwieweit die Läuse vertrieben oder getötet worden sind, wird sich aber erst in ein paar Tagen feststellen lassen. Auf jeden Fall sollte der Druck auf die Pflanzen etwas nachgelassen haben. Etliche Läuse haben sich auch sicher gut versteckt und sind garnicht getroffen worden. Einmal Spritzen wird also ohnehin nicht reichen, in ein paar Tagen geht es dann den Überlebenden hoffentlich auch zuverlässig an den Kragen. Vielleicht werden ja aber auch die Marienkäfer mit dem Rest fertig.


UPDATE: Den erhofften durchschlagenden Erfolg hat die Aktion nicht gebracht, ähnlich wie bei Ralfs Neem-Versuch hat es zwar zunächst geholfen, es haben aber genug Läuse unbeschadet überlebt, um sich innerhalb einiger Tage wieder genügend zu vermehren. Es scheint, als müsse ich bei Gelegenheit mal eine richtige Testreihe mit unterschiedlichen Hausmitteln beginnen. Die schwarzen Bohnenläuse sind allerdings auch besonders hartnäckig.

Wie der Giersch in unseren Garten kam

Giersch ist so ziemlich das gruseligste Unkraut, das man sich im Garten vorstellen kann. Es ist praktisch nicht auszurotten und noch wesentlich schlimmer als Quecke. Bisher haben wir einigermaßen Glück gehabt, der Garten war gierschfrei. Hinter dem eigentlichen Garten haben wir aber noch eine Doppelreihe Apfelbäume. Vor einigen Jahren hat dort jemand (dem ich gerne den Hals umdrehen würde) einen Haufen Gartenabfälle hingekippt. Darin muss sich der Giersch befunden haben, denn von der Stelle aus erobert er nun jährlich einige Meter Boden in alle Richtungen.

Giersch

Zum Glück sind es noch mindestens ca. 100 Meter bis zum ersten Beet, früher oder später werden aber zumindest ein paar Samen dort ankommen. Unter den überall stehenden Obstbäumen gedeiht er auch prächtig.

Hier mein Rezept für Gierschsuppe.

Freitag, 20. Mai 2011

Unkraut in der Küche Teil 2: Queckenwurzeln

Nicht alles, was man essen KANN, sollte man auch wirklich essen. Queckenwurzeln gehören definitiv auf die kulinarische schwarze Liste. Im Zuge der Auflösung eines größeren Komposthaufens habe ich vor einiger Zeit mal die Gelegenheit genutzt und die aussortierten Queckenwurzeln probiert. Das Sammeln einer nennenswerten Menge ist sehr mühselig und das selbst, wenn man sie aus lockerem Kompostboden ziehen kann. Die Wurzeln haben nicht viel Geschmack, sind zäh und faserig. Beim drauf Rumkauen wird es ein wenig süß von der Stärke, aber nicht wirklich lecker. Beim Versuch die Wurzeln in der Mikrowelle zu garen, wurden sie nicht richtig weich, entfalteten aber ausgesprochen unangenehme Gerüche und schmeckten außerdem scheußlich.

Eigentlich schade, dass die Quecke keine guten Seiten zu haben scheint, manches Unkraut sieht man ja in einem anderen Lichte, wenn man einen Nutzen darin sieht.

Unkraut in der Küche Teil 1: Distelwurzelmehl

Unkraut in der Küche Teil 3: Die Melde

Unkraut in der Küche Teil 4: Gierschsuppe

Unkraut in der Küche Teil 1: Distelwurzelmehl

Mein Forscherdrang hat mal wieder einen Ausbruch gehabt und durfte sich diesmal an armen, unschuldigen Disteln austoben. Da man Distelwurzeln essen kann und man aus Wurzeln ja teilweise Ersatzmehl gewinnen kann, wollte ich versuchen mit Disteln mein eigenes Wurzelmehl herzustellen. Die rohen Distelwurzeln schmecken leicht süßlich und nicht unangenehm.

Zunächst habe ich einen Arm voll Disteln ausgerupft, wobei nicht alle Wurzeln gut aus dem Boden kamen und vegetationsbedingt auch nicht alle besonders groß waren.

Haufen Disteln zur weiteren Verarbeitung

Ein paar Minuten später waren die Wurzeln vom Kraut entfernt. Dabei musste ich feststellen, dass viele Wurzeln offenbar verwurmt sind.

Ungewaschene Distelwurzeln

Distelpflanzen Bioabfall

Der anstrengendste Teil der Aktion war das Waschen und Putzen. Zum Einen wollte ich kein Knirschen zwischen den Zähnen riskieren und habe die Erde deswegen gründlich abgewaschen, zum Anderen habe ich jede Wurzel auf Würmer untersucht und die Wurmgänge gegebenenfalls ausgespült und -geschnitten. Die meisten waren wenn aber nur oben am Ansatz verwurmt. Die Wurzeln haben irgendwelche Stoffe an das Waschwasser abgegeben, vielleicht Gerbstoffe, jedenfalls war das Wasser am Ende bernsteinfarben.

Distelwurzeln Waschwasser

Die gewaschenen Wurzeln habe ich geschnitten und auf Backpapier, weil ich keine Lust hatte, lange zu warten, im Backofen getrocknet.

Gewaschene Distelwurzeln werden gehackt

Gehackte Distelwurzeln vor dem Trocknen

Auf niedriger Temperatur getrocknet blieben gut 20 Gramm übrig, die mit einer zweckentfremdeten alten Kaffeemühle zu Wurzelmehl gemahlen wurden.
Wurzelmehl frisch gemahlen

20 Gramm Wurzelmehl im Glas

Das Wurzelmehl riecht so ähnlich, wie dir Wurzeln schmecken. Leider ist die Menge im Verhältnis zum Arbeitsaufwand ausgesprochen unbefriedigend. Vermutlich ist die Ausbeute später im Jahr jedoch besser, da die Wurzeln dann größer sind. Demnächst werde ich dann mit dem Mehl mal ein Probebrötchen Backen und einen Teil des normalen Weizenmehls durch Wurzelmehl ersetzen.

Unkraut in der Küche Teil 1.1: Brötchen mit Distelwurzelmehl und Grassamenmehl

Unkraut in der Küche Teil 2: Queckenwurzeln (nicht küchengeeignet)

Unkraut in der Küche Teil 3: Die Melde

Unkraut in der Küche Teil 4: Gierschsuppe

Donnerstag, 19. Mai 2011

Weihnachtsbäume selber ziehen ohne Nachpflanzen

Wenn man genug Platz im Garten hat, ist es eine nette Sache, sich eigene Weihnachtsbäume zu ziehen. Man kommt nicht in besonderen Stress, muss keinen sperrigen Baum mit dem Auto transportieren, sondern geht einfach nur in den Garten und sucht sich den Schönsten aus.

Da wir in manchen Jahren Bäume geschenkt bekommen haben, sind wir nicht jedes Jahr zum Ernten gekommen und so nehmen wir inzwischen eigentlich nurnoch die Baumspitze. Man sägt den Baum also in mindestens einem Meter Höhe ab. Stehen bleibt ein Stumpf mit den unteren Ästen. Lässt man den Baum dann erstmal so stehen und schneidet nurnoch Korrektur, sieht es nach ein paar Jahren so aus.

Weihnachtsbaum Stockausschlag

Die verbliebenen Seitenäste schlagen nach oben neu aus und den schönsten kann man zu einem neuen Baum erziehen. Der Vorteil ist, dass man keinen neuen Baum pflanzen und unkrautfrei halten muss. Außerdem ist der Baum kräftig und wuchsfreudig, da er über eine gigantisch Wurzelmasse im Vergleich zu einem kleinen Bäumchen verfügt. Bücken muss man sich beim nächsten Absägen auch nicht mehr.

Dienstag, 17. Mai 2011

Spaziergang durch die Wallanlagen und leider Vandalismus

Letzten Sonntag hatten wir etwas Wartezeit zu überbrücken und sind daher mal ein paar Minuten durch die hamburger Wallanlagen (U-Messehallen) spaziert. Prägendes Element sind die Wasserflächen und -spiele. Besonders schön für den Erholungswert sind die vielen gemütlichen Holzsessel, die auf den Rasenflächen stehen.

Stuhl im Wasser Vandalismus Wallanlagen Hamburg

Weniger schön, dass auch hier Spuren des leider allgegenwärtigen Vandalismus zu finden sind, besonders auffällig dieser Stuhl im Wasser.

Vandalismus Hamburg Wallanlagen

Toll ist auch, dass man auch direkt im Wasser sitzen kann, man sollte aber auf seine Füße achten und vor allem nicht aufstehen, wenn man etwas lose auf dem Schoß liegen hat - insbesondere nicht die Hülle des Fotoapparates...

Im Wasser sitzen Wallanlagen Hamburg

Die moderne Jagdtechnik eines besonders schlauen Turmfalken

Eine besondere Jagdtechnik hat sich ein Turmfalke ausgedacht, der manchmal in unserem Garten auf Beutezug ist. Bekanntermaßen gibt es Fenster, die für Vögel gefährlich sind, weil sie sie nicht sehen können und dann ungebremst dagegenknallen (kein schönes Geräusch).

Möglicherweise ist das dem Turmfalken auch mal passiert, jedenfalls weiß er genau, wo unsere Fenster sind. Normalerweise wissen das auch die anderen Vögel in unserem Garten. Allerdings vergessen sie sowas leicht, wenn man sie in Panik versetzt. Das macht sich der Turmfalke zu Nutze, indem er so auf eine Gruppe Vögel in einem der Bäume am Haus inabstößt, dass diese in Richtung Haus flüchten. Geht der Plan auf, fliegt dabei ein Opfer gegen die Scheibe und gerät dadurch ins Trudeln oder stürzt benommen ab. Der Falke dreht im letzten Moment ab und versucht sein Opfer noch im Flug zu greifen. Eine Amsel hat diesen Angriff einmal knapp überlebt, indem sie stark benommen unter die Gartenbank vor dem Küchenfenster stürzte. Darunter war es dem Turmfalken wohl zu unübersichtlich und er verfolgte die Sache nicht weiter.

Die Amsel saß dann schielend und von der Kollision auch sonst ziemlich gerupft wirkend bestimmt eine Stunde unter der Gartenbank und wäre eine leichte Beute für jede Katze gewesen. Zu ihrem Glück kam keine und so war sie irgendwann wieder flugfähig. Wir haben sie mit ihrem gerupften Gefieder noch eine Weile von anderen Amseln im Garten unterscheiden können.

Nachtrag: Inzwischen beherrscht auch ein Sperber die Jagdtechnik.

Sonntag, 15. Mai 2011

Der wundersame Düngeeffekt von Kalkstickstoff

Unser Nachbar berichtete einmal von der wundersamen Fruchtbarkeit bei hoher Kalkstickstoffdosierung und der Warnung meines Großvaters vor derselben. Es stellte sich wohl heraus, dass die starke Anfangswirkung mit auf ein Massensterben unter den Regenwürmern zurückging.

Nun kann ich diese Erzählung nicht nachprüfen und will es auch lieber nicht, es sollte aber klar sein, dass eine Überdosierung minderalischer Düngermittel erhebliche Auswirkungen auf das Bodenleben hat. Wenn man z.B. die Regenwürmer flächendeckend abmurkst, muss man sich über Bodenverdichtung nicht wundern. Hier gilt nicht das Motto "viel hilft viel", sondern der Grundsatz einer bedarfsgerechten Düngung, die man wohl nur nach einer Bodenuntersuchung hinbekommt. Ansonsten sollte man einfach sehr sparsam mit gerade auch Kunstdünger umgehen und lieber erstmal die halbe Menge nehmen und den Erfolg abwarten.

Gewisse Schlüsse kann man aus dem starken Vorkommen bestimmter Zeigerpflanzen ziehen, was jedoch nur schwer eindeutige Schlüsse ermöglicht. Wachsen aber die Brennesseln zwei Meter hoch, sollte man von einer zusätzlichen Stickstoffdüngung vielleicht absehen. Die Mehrzahl der deutschen Gartenböden soll zudem ohnehin überdüngt sein. Werden zusätzlich zu den Gartenabfällen auch Küchenabfälle der Gemüsezukäufe kompostiert, oder wird nährstoffreiche Erde oder Naturdünger wie Mist regelmäßig und über längere Zeit ausgebracht können sich unter Umständen auch schon dadurch Nährstoffe anreichern, da mehr ausgebracht als entnommen wird. Fehlen wirklich Nährstoffe oder Spurenelemente, wird man dies merken, wenn sich einzelne Pflanzen mit bestimmten Ansprüchen nicht mehr anbauen lassen. Auch dabei können Misserfolge aber auch auf andere Faktoren, wie Trockenheit, Hagel, Nässe, Krankheiten usw. zurückzuführen sein.

Entscheidender als die Grundnährstoffe kann der Ph-Wert sein, für den es günstige Schnelltests geben soll, die ich aber noch nicht ausprobiert habe. Auch hier ist eine drastische Veränderung aber nach meinem Verständnis eher schädlich, da sie dem Bodenleben keine Anpassung ermöglicht.

Ich für meinen Teil sehe solange keinen Bedarf für Düngergaben, die über die Beseitigung alter Komposthaufen hinausgeht, wie die angebauten Pflanzen wachsen und ich keine anderen Ursachen ausmachen kann.

Ich möchte abschließend noch sagen, dass ich keinerlei besondere Fachkenntnisse auf dem Gebiet besitze und auch über wenig bis garkeine Langzeiterfahrung verfüge. Ich bin daher gerne bereit, mich im Einzelnen eines Besseren belehren zu lassen.

Samstag, 14. Mai 2011

Gartenhäcksler - soll ich, oder soll ich nicht?

Meine Großeltern haben noch einen alten Atika Eco-Mat Turbo Messerhäcksler im Holzschuppen rumstehen. Das Ding sieht schon etwas angerostet aus von außen, springt aber problemlos an. Leider hat ein Messer einen Sprung, so dass es wohl ziemlich gefährlich wäre, ihn damit weiter zu betreiben. Nachdem der nette Obi-Berater mir nach mehr als einer Woche länger als angekündigt sagen konnte, was ich überhaupt für ein Ersatzteil brauche, weiß ich jetzt immerhin, dass ich das Hauptmesser brauche. Leider kostet der Spaß ca. 35 €.

Stellt sich die Frage, ob sich das lohnt. Hat vielleicht jemand Erfahrungen mit dem Modell? Ein neuer Häcksler wäre deutlich teurer, zumal die günstigeren Modelle, die ich mir im Baumarkt angesehen habe, fast vollständig aus Plastik bestehen. Da scheint mir die alte Kiste etwas robuster verarbeitet.

Finanziell ist reparieren also sinnvoll, allerdings nur, wenn ich überhaupt einen Häcksler brauche. Das Buschholz habe ich bisher immer verbrannt, dieses Jahr für meine Terra Preta Nova Experimente. Dickeres Holz wird ohnehin im Kamin verfeuert. Bleiben die Feldabfälle und grüner Heckenschnitt, der besser verrotten würde, wenn er kleingehäckselt wäre. Allerdings habe ich vor, das Material vermehrt zum Mulchen zu verwenden. Dafür muss es ja nicht unbedingt zerkleinert sein und den Heckenschnitt mit Dornen (Weißdorn) würde ich wohl lieber weiter trocknen und verbrennen, da man sich da so schön dran verletzten kann. Meine Arbeitsschuhe haben lauter helle Punkte in der Sohle. Das sind abgebrochene Weißdorndornen.

Eigentlich habe ich also keine Verwendung für einen Häcksler, auch nicht, wenn er mich nur 35 € kostet. Auf der anderen Seite komme ich so günstig nicht wieder ran und dieser geht andernfalls auf den Schrott, was auch Schade wäre. Wer weiß, vielleicht kann man ihn ja doch mal gebrauchen. Ich werde wohl nochmal ein paar Nächte drüber schlafen, so ganz eilig ist es auch wieder nicht.

Wie lege ich eine Feuchtwiese in der HafenCity an?

Hier ein paar Imressionen vom heutigen Wochenendspaziergang durch die Hamburger Hafencity. In einem kleinen Park hinter dem Amerika-Zentrum ist man offenbar gerade dabei ein Feuchtbiotop anzulegen.

Beste Methode scheint dabei das permanente Bewässern mit Rasensprengern zu sein, völlig unabhängig vom Wetterbericht oder tatsächlichen natürlichen Niederschlägen. So konnten wir dann dieses Bild bewundern:Amerikazentrum Park bei Regen 4Amerikazentrum Park bei Regen 5

Das Ergebnis dieser Wasserhaushaltspolitik sieht dann etwa so aus und quatscht kräftig unter den Füßen.

Nasser Rasen Amerikazentrum

Damit dennoch keine dauerhafte Seenlandschaft entsteht, hat man aber immerhin daran gedacht, einen Gulli mitten in den Rasen zu setzen...

Gulli Amerikazentrum

Außerdem waren wir noch im Zollmuseum, das für 2 € pro Person ein ordentliches Preisleistungsverhältnis bietet. Die Besichtigung dauert eine gute Stunde, leider waren wir erst eine Stunde vor Schluss da, so dass mir einige Texttafeln entgangen sind. Die Geschichte des Zolls wird von römischer Zeit bis heute dargestellt, im Erdgeschoss gibt es außerdem einige Exponate aus ganz neuer Zeit, die den Einfallsreichtum im modernen Schmuggelgeschäft belegen.

Freitag, 13. Mai 2011

Probleme mit dem Blog (nicht meine Schuld)

Blogger.com hatte leider ein paar Probleme. Seit gestern Abend wurde der Zugriff auf die Adminfunktionen zunehmend schlechter, schließlich war er ganz weg und der ganze Blog wurde auf den Stand von Vorgestern zurückgesetzt. Damit sind auch mehrere Artikel, die ich gestern geschrieben habe erstmal weg, allerdings soll es ein Backup geben, so dass die Artikel in den nächsten Stunden wieder auftauchen sollten. Über 20 Stunden Ausfall finde ich schon eine ganze Menge. Ich hoffe mal, dass Google das Problem jetzt im Griff hat und es daher nicht so bald wieder dazu kommt.

Da ich keine Artikel schreiben konnte, bzw. keine Lust hatte, das offline vorzubereiten, bin ich fleißig zum Lesen anderer Blogs gekommen. Im wesentlichen habe ich auf http://www.hobby-garten-blog.de/ und http://neulichimgarten.de/ gelesen und mir einige Anregungen geholt, die in nächster Zeit vielleicht auch in eigene Artikel und Gartenprojekte einfließen werden. Die beiden genannten Blogs kann ich euch nur ans Herz legen, solange ihr darauf wartet, dass ich neuen Content produziere.

Donnerstag, 12. Mai 2011

Sympathische Werbeaktion - Apfelbäumchen vom Safthersteller

Über eine Werbebanner auf dem Gaertnerblog bin ich auf eine Werbeaktion der Eckes-Granini Deutschland GmbH gestoßen, die ich so gelungen finde, dass ich sie guten Gewissens hier loben kann. (Um Verdächtigungen vorzubeugen, ich habe mit dem Unternehmen nichts am Hut und erhalte keinerlei Gegenleistung für diese zusätzliche Werbung *g*.)

Bei der Aktion kann man 4 Monate lang je 100 Apfelbäumchen (Niederstämme, die nur 2,50 Meter hoch werden) gewinnen, bzw. sich erspielen. Dafür müssen die Teilnehmer Punkte sammeln, die sie sich durch Bonusaktionen wie dem Einsenden von Fotos und Geschichten, sowie durch Votings von Freunden erspielen. Die 100 Teilnehmer mit den meisten Punkten gewinnen. Das Konzept ist insofern genial, als die Teilnehmer ihr Umfeld für sich einspannen müssen, das dadurch ebenfalls auf die Aktion und die damit beworbenen Produkte aufmerksam werden.

Derzeit hat Platz 100 1275 Punkte. 1000 Punkte konnten diesen Monat durch Bonusaktionen erworben werden, bleiben also noch 275 Punkte durch Votings von Freunden. Jeder kann jeden Tag nur einmal Voten, was die meisten nicht tun werden. Für das erste Voting gibt es 5 Punkte, für jedes weitere 1 Punkt. Heute ist der 11. Mai. Also müssten für diese Platzierung mindestens 19 Freunde fest jeden Tag gevotet haben. Auch Platz 200 hat noch mindestens 7 vollaktive Freunde. So ganz überschlägig dürften damit ca. 4000 Freunde alleine die ersten 200 Plätze unterstützen, über 1000 Teilnehmer sind als aktive Bäumchenanwärter registriert. Außerdem haben wir ja erst den 11., so dass diesen Monat noch viel passieren kann und durch offensichtlich gut platzierte Bannerwerbung kommen nochmal eine Menge Besucher, die vermutlich keinen negativen Eindruck von der beworbenen Marke erhalten. Der Effekt dürfte sich zudem mit der Steigerung des Bekanntheitsgrades über den Aktionszeitraum noch verstärken. Demgegenüber stehen Kosten für die Webseite und die Apfelbäumchen. In solcher Stückzahl wird ein Baum nicht mehr als 20-25 € inklusive Versand kosten, also insgesamt 8000-10000 € für die Bäume plus nochmals ein fünfstelliger Betrag für die betreuende Werbeagentur. Davon könnte man bei geringerem Effekt vermutlich keine 5 Minuten Fernsehwerbung bezahlen. Auch wenn Bannerwerbung im Internet meistens nervt, dies war mal eine positive Ausnahme. Herzlichen Glückwunsch!

Ich habe mich entschlossen nicht teilzunehmen, da die Erfolgsaussichten denkbar gering sind. So viele Freunde kriege ich nie zusammengetrommelt, ich würde am Ende des Monats auf weniger Punkte kommen, als Platz 100 nach 11 Tagen hat... Da man das Bäumchen aber auch ausdrücklich spenden kann, kann ich mir vorstellen, dass eine Reihe Vereine mit größeren Erfolgsaussichten teilnehmen, was die Streuwirkung nochmal erhöht.

Im Traum - ein Baum!

Manchmal, zum Glück eher selten, rede ich im Schlaf. Das läuft so ab, dass ich etwas sage, bzw. eine Frage stelle und meine Freundin davon wach wird und antwortet, was ich mit einem Grummeln, sie solle mich schlafen lassen, quittiere. Am nächsten Morgen erzählt sie mir dann, was ich von mir gegeben habe. Mein bisheriger Favorit war "Wir müssen noch die Brombeeren pflücken". Am Vortag hatten wir Stachelbeeren gepflückt, vielleicht hing es damit zusammen.

Die Traumperspektive hat sich scheinbar verschoben, denn letzte Nacht kam ich schlafenderweise auf die Frage: "Müssen wir eigentlich viel gegossen werden?".

Wenn das keine Naturverbundenheit ist, weiß ich auch nicht.

Marmelade (nicht) auf den Kopf stellen!

Es gilt als alte Hausfrauenweisheit, dass man Marmeladengläser auf den Kopf stellt. Bisher habe ich von eher schlechten Erfahrungen damit gehört. Wir stellen unsere Gläser nicht auf den Kopf und haben auch nach manchmal jahrelanger Lagerung nie ein verschimmeltes Glas gehabt. Allerdings wird der Deckel vor dem Verschließen mit einem Teelöffel Rum gespült.

Ich glaube der Unterschied liegt darin, dass der Deckel beim Abkühlen noch festgezogen wird durch den entstehenden Unterdruck. Dreht man dagegen die Gläser heiß um, besteht dieser Unterdruck noch nicht und etwas Marmelade stzt sich in die Dichtung. Dadurch können Schimmelbrücken entstehen. Was das Umdrehen bringen soll, habe ich ohnehin nicht verstanden, vermutlich geht es um den Luftabschluss. Wenn das Glas nicht dicht ist, hilft das Drehen aber eher auch nichts, dann schon eher der nur langsam verdunstende Alkohol im Deckel. Wer aus optischen oder traditionellen Gründen Wert auf das Umdrehen legt, sollte sich zumindest überlegen, ob er damit bis nach dem Erkalten wartet.

Die Haltbarkeit hängt natürlich auch von der Lagerung ab. Sind ohnehin wenig Sporen in der Luft, ist die Haltbarkeit selbst bei undichten Gläsern sicher besser. Außerdem dürfte die Zuckermenge eine Rolle spielen. Ein gutes Spülen und Desinfizieren insbesondere des Deckels, durch Hitze oder eben Alkohol ist auch wichtig, da sich in der Deckelgummierung Sporen und Bakterien gut festsetzen können.

Mittwoch, 11. Mai 2011

Youtube Tipp 1: Die Brennessel und der Krieg um die Brennesseljauche

Ein kleiner "Programmtipp" für alle Fans und Feinde der Brennessel. Die Reportage ist ca. 42 Minuten lang, lohnt sich aber. Es wird viel über die Brennessel und ihre Verwandten, sowie über ihre Anwendung in der Küche und im Garten berichtet. Schwerpunkt ist ein (inzwischen hoffentlich gelöstes) Problem französischer Jauchenliebhaber mit einem französischen Produktsicherheitsgesetz. Klingt zwar trocken, ist aber ziemlich interessant.

Hier geht es zum Video!

Und hier mein letzter Brennesseljaucheansatz. Ich habe ihn inzwischen verbraucht, da sich einige Tausend Mückenlarven darin wohlfühlten. Das gedüngte Permakulturbeet verströmte noch den ganzen nächsten Tag seinen Wohlgeruch. Normalerweise soll man die Behältnisse abdecken, damit keine Vögel und Insekten darin ertrinken. Dadurch, dass ich den Rührstab im Kübel habe stehen lassen, haben zumindest die Spatzen ihn als Tränke genutzt und auch tote Insekten konnte ich nicht entdecken.

Brennesseljauche