Dienstag, 28. April 2015

Heidelbeeren mit Eichenlaub mulchen

Im vorletzten Jahr habe ich zwei ältere Heidelbeerbüsche in unseren Garten verpflanzt. Im letzten Jahr sind dann nochmal sechs Pflanzen dazu gekommen, die schon brutal gerodet waren und nicht mehr viel Wurzeln hatten. Zu meiner Freude sind sie trotzdem alle angewachsen, wenn sie auch noch nicht viel hermachen.

Gegen die Rehe ist das ganze mit Wildschutzzaun gesichert. Der verwendete Zaun hat zwar eine Höhe von ca. 1,50 m, über die die Rehe springen können, aber in das langgestreckte Beet mit unvertrautem Untergrund und Büschen springen sie bisher lieber nicht.

Das Beet hat bei der Pflanzung und vor einigen Wochen außerdem schon eine größere Menge Eichenlaub bekommen. Für die Ränder hat es aber noch nicht gereicht, so dass dort das Gras hereinwächst.

Eichenlaub enthält Gerbsäuren und wird daher etwas langsamer zersetzt, als viele andere Laubarten. So entsteht eine waldartige Bodenschicht, die den natürlichen Bedingungen der Heidelbeeren nahe kommt. Durch einen hohen Anteil kleiner Stöckchen fliegt das Laub auch nicht in größeren Mengen weg. Im ersten Jahr ist nur vereinzelt mal ein Grashalm durch die Laubschicht gestoßen. Diese Stellen und die Ränder müssen natürlich noch nachgemulcht werden.

Es braucht schon eine Menge Laub, um selbst eine so kleine Fläche ausreichend dick (ca. 10-20 cm) zu mulchen. Übers Jahr baut sich ein nicht unerheblicher Teil des Laubes ab, bzw. sackt zusammen. Da wir keine großen Eichen im Garten haben, musste ich mir Säckeweise woanders welches organisieren. Für den Transport gehen neben den grünen Gartensäcken auch ausrangierte Bettbezüge. Sind die Bettbezüge schon sehr morsch, kann man sie allerdings nur einmal verwenden.

Es ist nicht schlimm, wenn auch etwas anderes Material dabei ist. In diesem Fall sind es natürlich Stöckchen von den Eichen, Eicheln, aber auch Kiefernnadeln und -zapfen, sowie ein paar Blätter von anderen Bäumen.

Eichenlaub sollte man allerdings nur für etwas säureliebende Kulturen nehmen. Für den Gemüseanbau sind sie daher nicht geeignet.

Nach den drei Säcken Laub sind auch die Ränder bedeckt und alle herausschauenden Grashalme wieder unter Laub begraben. Ich hoffe, die sechs zuletzt verpflanzten Heidelbeeren erholen sich in diesem Jahr gut. Irgendwann muss ich das reichliche Totholz noch rausschneiden. Die zuerst verpflanzten Büsche haben sich trotz ihres Alters von deutlich über 10 Jahren gut entwickelt.
Benutzt ihr auch Eichenlaub oder andere, eher ungewöhnliche Mulchmaterialien im Garten und wie sind eure Erfahrungen? Heidelbeeren sind für mich noch neu, also auch Tipps dazu immer gerne her!

Freitag, 24. April 2015

Food Swap in Hamburg

Gestern Abend war ich bei einem Food Swap in Hamburg im Salon Wechsel Dich.

Hä???? Was soll das denn sein?

Zum Food Swap, zu deutsch Essenstausch, bringt jeder etwas Selbstgemachtes in fünf einzelnen Portionen mit. Eine Portion kommt zum Probieren auf den Tisch und der Rest zum Tauschen auf den Tauschtisch.

Alle setzen sich an einen großen Tisch und jeder stellt sich und sein selbstgemachtes Lebensmittel so kurz er oder sie möchte vor. Die Organisatorinnen und Gastgeberinnen Swantje Havermann und Yelda Yilmaz haben unter Anderem selbst gebackenes Brot als Probiergrundlage beigesteuert und den Tisch schon fertig eingedeckt.

Das Besondere am Konzept des Salon Wechsel Dich ist, dass man fast alles, was man sieht auch kaufen kann - inklusive der Möbel und dem Geschirr.

Hier die beiden im Prinzip fotogenen Gastgeberinnen, die es allerdings nicht so leicht schaffen, gleichzeitig ein fotogenes Gesicht zu machen. Sorry Swantje, vielleicht hätten wir doch ein paar mehr Fotos machen sollen.

Die nächsten ca. zwei Stunden haben wir munter probiert und uns nett unterhalten. Über die gemeinsame Liebe zu gutem und selbstgemachtem Essen hat man immer sofort einen lockeren Gesprächseinstieg. Die Männerquote ist mit ca. 20 % etwas bescheiden, dabei kann man hier so viele interessante Frauen kennenlernen, die bestimmt noch nicht alle vergeben sind.
Als so gegen 21 Uhr die Ersten Aufbruchstimmung zeigten, wurde zum großen Sturm auf den Tauschtisch geblasen. Jeder darf sich so viele Teile nehmen, wie er selber zur Verfügung gestellt hat, also in der Regel vier. Obwohl völlig ungeordnet, lief es dabei doch sehr gesittet ab und ich glaube, dass jeder zumindest ein Wunschteil mit nach Hause nehmen konnte. Bei mir waren es an erster Stelle die Cookies der Bloggerkollegin Venda.

In den nächsten Tagen erhalten die Teilnehmer dann noch eine Mail mit den Rezepten, vielleicht ergänze ich dann hier noch eine Liste der mitgebrachten Sachen, damit ihr einen Eindruck von der Vielfalt gewinnt.
Update 06.05.2015: Inzwischen ist die Rezeptliste raus.
Hier einfach mal die Namen der Leckereien: Lemon Curd (war zweimal vertreten), Carrot Cake mit karamellisierten Walnüssen und Lemon Cream Cheese Frosting, Guinessmuffins, Espresso Schoko-Bars, Selbstgemachte Schokoladen, Classic Pie Crust, Monkey Bread, Kichererbsen-Apfel-Curry-Aufstrich, Schoko-Erdnuss-Cookies, Möhrenpesto, Bärlauch-Basilikum-Pesto, Limetten-Ingwer-Cheesecake, Carrot Cake Jam, Mus Duo Kichererbsen/Rote Bete, Baba Ganoush.

Die Veranstaltung kostet fünf Euro pro Person, was gerade den Aufwand decken dürfte.

Die Verkostung selbst war interessant, allerdings sind die Geschmäcker ganz eindeutig verschieden. Es war nichts Ungenießbares dabei, aber einige Sachen lohnen meines Erachtens den Herstellungsaufwand nicht. Man muss aber dazu sagen, dass einige eben auch Experimente mitbringen. Meinen kulinarischen Horizont konnte ich trotzdem erweitern.

Wenn ich den nächsten Termin trotz meiner Facebookverweigerei mitbekomme, bin ich auf jeden Fall wieder dabei. Ich hatte dieses Mal Holunderblütensirup zum Probieren und Tauschen und aus einer spontanen Eingebung heraus ein Glas Kürbisketchup zum Probieren mit. Beides ist gut angekommen und die vier Flaschen Sirup waren auch praktisch sofort weg, als die Tauscherei losging.

Die Bienen sind wieder da, leider nur zwei Völker

Dieser Artikel erscheint mit freundlicher Unterstützung von Immowelt. Das Magazin von Immowelt hat sich dem Thema Bienen mal weniger aus Imkersicht, als vielmehr aus Sicht eines Normalbürgers angesehen, der mit Bienen erstmals in Berührung kommt. Wichtig ist es, Bienen überhaupt zu erkennen und dann richtig zu reagieren. Auch wer Grundsätzliche Informationen über das Leben der Bienen und ihre Tatigkeit als Honigsammlerinnen sucht, ist mit dem Magazinartikel gut bedient.

Dort befindet sich außerdem eine ausführliche Infografik, die die Unterscheidung zwischen Bienen und Wespen so anschaulich beschreibt, dass es wirklich keine Verwechslungen mehr geben kann.
Bienen sind friedfertig, solange man ihr Nest nicht stört. Auf dem Foto unten sieht man, dass man an einen Bienenstock ziemlich dicht rangehen kann, ohne dass die Bienen sich gestört fühlen.

Hat man ein Bienen- oder Wespennest, oder einen Schwarm (eine Traube aus einigen Tausend Bienen, die erstmal irgendwo z.B. in einem Baum rumhängt, bis sie eine Bleibe gefunden hat) im eigenen Garten entdeckt, ist das kein Grund zur Panik. Der örtliche Imker hilft in der Regel gerne weiter. Kennt man den nicht, hilft auch die Polizei oder Feuerwehr oder stellt zumindest den Kontakt her.

Handelt es sich tatsächlich um einen Honigbienenschwarm bzw. ein Honigbienennest, siedelt der Imker das Volk in einen eigenen Bienenkasten um und nimmt ihn mit. Auch Wespenvölker können grundsätzlich entfernt werden, wenn sie wirklich stören.

Auch bei Wespen sollte man aber zunächst überlegen, ob das Volk wirklich lästig ist. Es gibt etliche Wespenarten in Deutschland und nur wenige sind relativ agressiv oder stören beim Essen. Die meisten sind friedlich und interessieren sich nicht weiter für Menschen. Wir hatten vor einigen Jahren sogar mal ein Wespennest direkt vor der Terasse. Das Jahr war beim Essen völlig unproblematisch. Wespen jagen außerdem eine Menge Insekten und sind insofern auch nützlich.

Seit einigen Tagen sind "unsere" Bienen wieder da. Der Imker hatte sie im Herbst für die Winterfütterung abgeholt, da waren es noch vier Völker. In diesem Jahr sind es nur zwei.

Leider hat er von ca. 20 Völkern in diesem Winter die Hälfte verloren und hat nun nur noch 10 Völker. Für ihn war es der schwerste Völkerverlust, den er bisher zu verkraften hatte. Im Bundesdurchschnitt sollen aber auch immerhin ca. 20 % aller Bienenvölker eingegangen sein.

Nun müssen sich die wenigen Bienen bei uns doppelt ins Zeug legen, denn die Obstblüte steht an. Die Kirschpflaume ist schon verblüht und aktuell blühen die Schlehen, die Kirschen und auch schon die ersten Birnen fangen an. Die Apfelbäume brauchen hingegen noch eine Weile.

Die Bestäubung durch Bienen hat massive (positive) Auswirkungen auf den Ertrag und zwar erstaunlicherweise nicht nur auf die Anzahl, sondern auch auf die Größe der Früchte. Dieses Phänomen soll darauf zurückzuführen sein, dass die besser bestäubten Blüten mehr keimfähige Kerne hervorbringen, die während ihrer Reifung Hormone abgeben, die die Frucht fördern.

Der Anteil der Honigbienen an der Bestäubungsleistung ist sehr hoch, weil ein Bienenvolk bis zu 80.000 Bienen haben kann. Solitärbienen und Hummeln sind daher auch sehr wichtig, können aber jedenfalls in unseren aufgeräumten Landschaften die Bestäubung nicht alleine leisten.

Aus diesem Grund werden die Imker teilweise für die Arbeit ihrer Bienen sogar bezahlt. In Deutschland ist das wohl noch nicht so verbreitet, aber auch hier gibt es Obstbauern, die Bienenvölker "mieten". Bei den dort verwendeten Pestizidmengen benötigt der Imker aber vielleicht auch eine Kompensation für die Schwächung der Völker in Folge von Vergiftungen.

Bei uns findet ein ganz klassisches Geben und Nehmen statt. Der Imker bekommt Obst von den durch seine Bienen bestäubten Bäumen und für uns fällt auch mal ein Glas Honig ab.