Dienstag, 8. November 2011

Preiswert essen mit Patisson

Anja war so freundlich, auf ihr Rezept für Patisson-Kürbis hinzuweisen. Ich habe Anjas Rezept nun ausprobiert und etwas abgewandelt, da ich nicht alle Zutaten hatte.

ca. 500 g geschälter, gewürfelter Pattinson (aus dem Garten)
ca. 500 g Fleischtomaten (vom Discounter, ca. 0,70 €)
ca. 500 g gekochte Nudeln (Spirellis und andere Restnudeln; vom Discounter, ca. 0,30 €)
1 Knoblauchzehe, erst gepresst, dann die Rückstände gehackt (vom Discounter, ca. 0,05 €)
1 kleine Zwiebel (vom Discounter, ca. 0,10 €)
100 g Camembert (wer hat schon Ziegenkäse im Haus?) (ca. 0,40 € aus der Grabbelkiste im Supermarkt, anderer Käse, evtl. Feta wäre eher noch billiger)
100 g Speck gewürfelt (angebraten) (vom Discounter, ca. 0,50 €)
1 mittelscharfe Chili (Cherry Bomb, eigene Ernte)
1 Hand voll Walnusskerne (gehackt) (eigene Ernte)
Pfeffer, Salz, Petersilie

Wie schon bei Anja angegeben Nudeln kochen. Vor dem Anbraten des Patisson habe ich erst den Speck angebraten und dann Zwiebeln, Chili und Knoblauch dazugetan. Dann den Kürbis für drei Minuten dazu, anschließend die Tomaten kleingeschnitten dazu, nochmal ca. drei Minuten bei geschlossenem Pfannendeckel. In der Pfanne alles mit Pfeffer und Salz gewürzt, anschließend den Pfanneninhalt zum Mischen zu den abgegossenen Nudeln in den Topf. Walnüsse und gewürfelten Käse unterrühren, einige Teelöffel Petersilie dazu und dann nochmal mit Pfeffer und Salz abschmecken.

Das Rezept ist -  in welcher Variante auch immer - mit viel Schnippeln verbunden und gut zur Resteverwertung geeignet. Wenn man ein paar der Zutaten nicht kaufen muss, ist es auch ein denkbar günstiges Essen. Die angegebene Menge reicht für 4 Personen.

Wie ihr seht, habe ich oben mal die ungefähren Kosten dazugeschrieben. Das ganze Gericht für 4 Personen hat mich demnach etwa 2 € gekostet. Wenn man die restlichen Zutaten kaufen würde, kämen vielleicht maximal 1-2 € dazu. Das Gericht ist also nicht nur schmackhaft sondern auch absolut preiswert.

Samen des weißen Patisson-Kürbis (Amazon-Affiliate-Link)

Montag, 7. November 2011

Der Tellerkürbis hat seinen Namen gefunden: Patisson!

Seit zwei oder drei Jahren haben wir neben Zucchini und Hokkaidokürbissen auch Tellerkürbisse im Garten. Sie sind weiß und haben den Namen wegen ihrer entfernten Ähnlichkeit mit fliegenden Untertassen erhalten. Das Fruchtfleisch ist geschmacklich nicht besonders intensiv und für Suppe nicht sonderlich geeignet. Dafür schmeckt es aber super mit Speck und Zweibeln gebraten, am Besten noch mit ein paar Pilzen. Die Schale ist manchmal so weich, dass wir den Tellerkürbis nicht schälen, sondern nur waschen, manchmal aber auch so hart, dass selbst Quitten dagegen verweichlicht wirken. Ähnlich wie bei Zucchini kommt es (zumindest wenn man vier Pflanzen hat) zu einer Schwemme, derer man nur durch großzügiges Verschenken Herr werden kann. Wie Zucchini wächst der Tellerkürbis buschig und bildet keine kriechenden Ranken.

Dank dieses Artikels auf Meine kunterbunte Topfgartenwelt, wissen wir nun, dass unser Tellerkürbis ein Patisson ist und werden vielleicht nicht mehr so fragend angesehen. Für den normalen Sprachgebrauch wird es aber wohl beim Tellerkürbis bleiben.


Update 8.11.2011: Anja hat einen Rezeptvorschlag dazukommentiert, den ich euch nicht vorenthalten will, auch wenn ich ihn noch nicht ausprobiert habe. Mit den Kräutern werde ich wohl variieren müssen. Einen Patisson habe ich noch da (ich hoffe er ist noch gut). http://der-kleine-horrorgarten.blogspot.com/2011/09/katholisch-vegetarisch-bischofsmutze.html

Samen des weißen Patisson-Kürbis (Amazon-Affiliate-Link)

Sonntag, 6. November 2011

Pflanzentausch über Foren ist toll!

Es ist einfach toll, wenn der Postbote klingelt oder man einen Brief aus dem Briefkasten fischen kann, in dem sich frisch ertauschte Samen oder Pflanzen befinden. Möglich machen das die Tauschbereiche der Gartenforen. Ich bin im Hausgarten-Forum und im Tauschgartenforum (aber ohne Tauschwährung) unterwegs und habe bislang nur gute Erfahrungen gemacht.

Entweder man gibt selber eine Suchanfrage auf, oder man bietet einem Suchenden etwas Passendes an und einigt sich auf einen Tausch. Häufig findet man zwar nichts zu tauschen, aber man kommt dann über Portoerstattung meist dennoch ins Geschäft. Pflanzentausch ist eine tolle Möglichkeit, vergleichsweise preiswert an Pflanzen zu kommen, die es teilweise nicht an jeder Ecke zu kaufen gibt. Leider wird diese Möglichkeit immer mal wieder von einzelnen schwarzen Schafen ausgenutzt, die nur abgreifen, aber die (vereinbarte) Gegeneistung dann nicht erbringen. Bislang bin ich persönlich zum Glück davon verschont geblieben und insgesamt ist es immer ein Gewinn für beide Seiten. Selbst wenn man manchmal (wenn auch meistens gegen Portoerstattung) etwas verschenkt, kommt es in der Summe doch wieder hin und alle Beteiligten haben außerdem ihren Spaß an der Sache.

In den letzten Wochen habe ich zum Beispiel ein kleines Päckchen mit Zuckerrübensaat in der Post gefunden und als kleine Überraschung lagen auch noch ein paar Tagetessamen bei. Auch dieser übliche "Überraschungsbonus" macht das Tauschen so spannend. Dann habe ich noch einen Umschlag voll Baumhaselnüsse gegen eine Baumspinatpflanze und Pfefferstrauchsamen getauscht und kann im nächsten Jahr so einige neue Sachen ausprobieren. Beim Lesen von Tauschbörsenanzeigen (und natürlich von Gartenblogs) stellt man meist erst fest, welche Pflanze, von der man noch nie etwas gehört hat, einem schon immer im Garten gefehlt hat...

Jetzt im Herbst/Winter kann man natürlich nur Saat und winterharte Pflanzen tauschen, die nächste Gartensaison will aber ja auch geplant und vorbereitet sein. In diesem Sinne frohes Tauschen! Vielen Dank allen bisherigen Tauschpartnern!

Samstag, 5. November 2011

Quitten als Rohkost!

Aus einer kreativen Bionade-Werbung wissen wir ja alle, dass die Quitte kaum einer kennt. Sie fristet ein Schattendasein im deutschen Obstbewusstsein und die Sortenauswahl in den örtlichen Baumschulen beschränkt sich meist auf Konstantinopler Apfel- und Portugieser Birnenquitte. Eine Portugieser haben wir im Garten. Sie tragen reichlich, sind steinhart und eignen sich sehr gut für Gelee und Saft.

Vereinzelt habe ich aber schon gelesen, dass Quitten in südlicheren Ländern teilweise auch als Rohkost genossen werden, wobei es sich dann aber um andere Sorten handelt. Als ich mich neulich aus der Wohnung ausgeschlossen habe, habe daher die Gelegenheit genutzt, um ein wenig durch die Eppendorfer Landstraße zu bummeln. In der Auslage des türkischen Obst- und Gemüseladens leuchtete mich dabei eine Kiste herrlich gelber, flaumloser Quitten an.

Auf meine Frage, ob diese Quitten denn auch roh schmecken würden, meinte der Verkäufer, sie würden die Quitten auch so essen, die Deutschen würden sie aber nur für Konfitüre kaufen. Die Quitten kämen aus der Türkei und würden dort verbreitet auch roh gegessen.

Dergestalt ermutigt, habe ich eine Quitte zum Testen gekauft (für den Preis hätte ich ein ganzes Netz Apfelsinen bei Aldi bekommen) und probiert. Sie ließ sich mit einem normalen Küchenmesser ohne brutalere Gewaltanwendung durchschneiden, was schonmal ein gewaltiger Pluspunkt ist. Die Schale schmeckt nicht besonders, daher habe ich sie - wie vom Verkäufer empfohlen - geschält. Das Fruchtfleisch ist knackig, aber saftig und hat etwas Ähnlichkeit mit mehligem Apfel, ist aber fester und schmeckt nicht fad. Der Geschmack ist echt quittig, also nicht mit Äpfeln vergleichbar, aber nicht bitter bzw. sauer wie bei unseren Quitten, die abgesehen von der Härte auch deswegen roh nicht schmecken. Die Kerne habe ich natürlich aufgehoben, auch wenn mit natürlich klar ist, dass sich Quitten nicht kernecht vermehren.

Nun stelle ich mir dir Frage, ob es Sorten gibt, die auch hier oben im Norden Deutschlands (wahrlich kein Weinbauklima und ganz sicher nicht so warm und sonnig wie in der Türkei) gedeihen und entsprechend genießbare Früchte tragen. Vielleicht hat ja jemand Erfahrungen gemacht oder kennt sogar eine gute (und eventuell sogar günstige) Bezugsquelle.

Fazit: Eine Bereicherung des Speisezettels, mir persönlich für den regelmäßigen Verzehr zu teuer und zudem nicht im Supermarkt und erst Recht nicht beim Discounter erhältlich. Ein Baum, der entsprechende Früchte trägt wäre toll. Bionade-Quitte schmeckt übrigens nicht wirklich nach Quitte...