Donnerstag, 12. April 2012

Buchverlosung und Rezension: Jakob Augstein - Die Tage des Gärtners (Vom Glück, im Freien zu sein)


Vor einigen Wochen hatte ich völlig unerwartet eine Benachrichtigung der Post im Kasten. Der Brief habe nicht in den Briefkasten gepasst und ich dürfe ihn mir daher in der Postfiliale (1,5 Kilometer Entfernung) abholen (aber bitte erst am nächsten Werktag ab 10 Uhr).

Ich habe mich also in freudiger Erwartung aufs Rad geschwungen und die ominöse Sendung abgeholt. Mit dem Inhalt des Briefes hatte ich wirklich nicht gerechnet. Es handelte sich um ein Exemplar des Buches "Die Tage des Gärtners - Vom Glück im Freien zu sein" von Jakob Augstein, das mir der Hanser Verlag, in dem das Buch erschienen ist, als "Leseexemplar" zukommen lässt. Natürlich möchte der Verlag, dass ich darüber hier schreibe, die Bitte wird aber sehr zurückhaltend und unaufdringlich formuliert, so dass ich mich in erster Linie über das Buchgeschenk gefreut habe. Ich hoffe, dass ich in Zukunft mal wieder so eine Überraschung im Briefkasten habe.
Jakob Augstein Die Tage des Gärtners
Zunächst mal die "technischen" Rahmendaten des Buches. Es ist ordentlich gebunden und hat einen schicken Einband mit einem nicht Durchgehenden Schutzumschlag (der grüne Teil auf dem Foto ist der eigentliche Einband, der Rest ist Umschlag). Das buch hat 272 Seiten und etliche farbige Illustrationen von Nils Hoff. Es kostet in Deutschland (Buchpreisbindung) 17,90 €. Für den Fall, dass es jemand in Handel sucht, die ISBN-Nummer ist 978-3-446-23875-6. Das Buch ist erst am 6. Februar erschienen, also noch praktisch druckfrisch.

Was ist das für ein Buch?
Naja, ein Gartenbuch ist es schon. Allerdings darf man keine konkreten Anleitungen, Anbautipps oder etwas in der Art erwarten. Ich würde es als Gartenprosa bezeichnen. Der Autor schreibt, grob an Jahreszeiten orientiert über Erlebnisse mit und Gedanken über seinen Garten und schweift dabei mitunter in philosophische Betrachtungen ab. Der sprachliche Stil ist insofern recht ansprechend und es liest sich flüssig weg. Anstrengender wird das Lesen erst gegen Ende, wo der Autor sich ausführlich über seine Lieblingssorten aller möglichen Ziergewächse auslässt. Aus diesen Teilen kann man als passionierter Ziergärtner aner sicher auch den ein oder anderen praktischen Tipp mitnehmen.

Die Einstellung des Gärtners zum Garten
Jakob Augstein ist ein Fan möglichst naturferner Gärten. Alles muss seine Ordnung haben, der Garten soll ein reiner Ziergegenstand sein, der darüber hinaus auch bitte keinerlei praktischen Nutzen haben soll. Selbst Beerensträucher widersprechen diesem radikalen Ästhetikkurs. Gemüse ist etwas Verachtenswertes und die Rückbesinnung auf den Nutzgarten ein Rückschritt, den uns die Wiedervereinigung eingebrockt hat. Damit der Garten allzeit schön und ordentlich ist, muss auf das volle Arsenal der käuflichen Chemie zurückgegriffen werden. Dünger reichlich, Gift am Besten gleich in doppelter Dosis. Es soll schließlich nicht zu natürlich werden.

Wer mein Blog regelmäßig liest, dem wird schon aufgefallen sein, dass ich mit dem Ziergarten eher nichts am Hut habe und auch kein Ordnungsfanatiker bin. Der Nutzwert, am Besten in Form von leckerem Essen, steht bei mir im Vordergrund. Ein Freund der Chemiekeule bin ich auch nicht unbedingt.

Dennoch muss ich zugeben, dass das Buch eine kurzweilige Lektüre für die Bahnfahrt war. In meinem Bücherschrank hat es aber keinen dauerhaften Platz verdient. Es gefällt mir nicht so gut, dass ich es nochmal lesen müsste und bietet kein Wissen, auch das ich später nochmal zurückgreifen möchte. Für überzeugte Ziergärtner mag das durchaus anders sein.

Buchverlosung
Vielleicht gibt es ja jemanden unter meinen Lesern, der oder die Interesse an dem Buch hat und ihm vielleicht sogar eine dauerhafte Heimat geben möchte. Unter allen Lesern, die in einem Kommentar zu diesem Artikel ihr Interesse bekunden, verlose ich das Buch und schicke es kostenlos als Büchersendung zu. Bitte denkt daran, dass ich den Gewinner auch benachrichtigen können muss. Solltet ihr also so kommentieren, dass euer Pseudonym nicht auf eine Seite verlinkt ist, über die ich euch per Email erreichen kann, schickt mir einfach eine Email mit der Kommentarnummer und dem Betreff "Buchverlosung". Meine Email-Adresse findet ihr im Impressum. Eure Daten werden selbstverständlich nicht weitergegeben und nur für die etwaige Gewinnbenachrichtigung benutzt. Berücksichtigt werden alle Teilnehmer bis zum 30. April 2012.

UPDATE 28.05.2012: Mit einem Monat Verspätung bin ich zurück und habe die Auslosung vorgenommen. Gewonnen hat Elke, herzlichen Glückwunsch und viel Spaß mit dem Buch.