Donnerstag, 29. Mai 2014

Rote Mauerbienen (Osmia bicornis) leben im Griff unserer Altpapiertonne

Der Mensch zerstört nicht nur Lebensräume - manchmal schafft er völlig unabsichtlich auch ganz neue Möglichkeiten.

Es waren definitiv mehrere Bienen, die da aus- und einschwirrten. Insofern war ich mir nicht sicher, ob es sich um mehrere Solitärbienen handelt, die ihre Kleinbehausungen im Griff unserer Altpapiertonne unterbringen, oder ob es eine Art ist, die einen sehr kleinen Staat bildet, der dort Platz findet. Die Bilder sind vom 1. Mai.

Update 30.05.2014: Elke hat die Bienen dankenswerter Weise in einem Kommentar als Rote Mauerbienen (Osmia bicornis) identifiziert. Die Art ist eine Solitärbiene, jede Biene bastelt also an ihren eigenen Brutwaben.

Mittwoch, 21. Mai 2014

Überaschungspaket der Firma Nebelung

Die Firma Nebelung war so freundlich, mir ein Überraschungspaket zu schicken. So ganz überraschend war es dann allerdings doch nicht, denn sie hatten vorher angefragt, ob ich Interesse habe. Bei der Gelegenheit habe ich dann auch gleich Wünsche geäußert, so dass ich mit dem Inhalt des Paketes auch etwas anfangen kann.
In dem Paket war durchweg Saatgut der Marke Kiepenkerl, die auch viel über den Einzelhandel vertrieben wird.
Gründünger: Hülenfrucht-Gemenge, Dünger Lupine, TerraLife Stickstoff-Fixx, Phacelia, TerraLife Kartoffel-Vit.
Gemüse und Kräuter: Butternut-Kürbis, Thai-Basilikum, Wirsing, Buschbohnen, Koreanische Minze, Kohlrabi "Superschmelz".

Irgendwie sind wir mit Gründüngung bislang nicht so gut, in diesem Jahr soll das besser werden und freie Flächen dann immer gleich eingesät werden. Die Gesamte Gründüngersaat reicht für knapp 400 Quadratmeter, also ungefähr für das Gemüsebeet.

Die Butternut-Kürbis-Samen, die ich aus einem Samenpaket habe, haben leider nicht gekeimt. Außerdem sind die vorgezogenen Kürbisse insgesamt von den Schnecken gekillt worden. Die neuen Samen haben wir nun direkt ins Freiland gelegt.

Basilikum und Minze sind gleich zur Anzucht in Töpfe gewandert, auch Wirsing und Kohlrabi werden wir erstmal in Töpfen vorziehen. Auf den "Superschmelz-Kohlrabi" bin ich besonders gespannt, weil Ralf immer so davon schwärmt.

Donnerstag, 15. Mai 2014

Der Chaosgarten wächst um ca. 4000 Quadratmeter

Schon im letzten Jahr haben wir einen an unsere Doppelreihe Apfelbäume anschließendes Stück Acker mit ca. 4000 Quadratmeter erworben, auf dem wir in mittelfristiger Zukunft noch mehr Obstbäume pflanzen wollen. Außerdem haben wir so endlich Platz für fast alle erdenklichen Experimente. Bisher haben wir nur 15 kleine Weihnachtsbäumchen gepflanzt.

Im letzten Jahr stand noch Sommerraps auf dem Feld. Die Rapskörner, die vor oder bei der Ernte ausgefallen sind (Ausfallraps), keimten gleich wieder. Normalerweise soll Sommerraps nicht winterhart sein. In einem normalen Winter wäre er also vermutlich überwiegend abgefroren. Nicht so in diesem milden Winter. Daher haben wir jetzt ein Rapsfeld mit schöner Blüte und weil wir natürlich kein Unkrautvernichtungsmittel eingesetzt haben, sprießt mindestens genauso viel Kamille dazwischen. Die anfänglich mit dominierenden Taubnesseln sind inzwischen kaum noch zu sehen, weil sie von Raps und Kamille überwuchert sind. Dazwischen versuchen sich wilde Wicken hochzuranken und vereinzelt machen sich auch schon Disteln, Brennesseln und Gräser breit.

Ich stehe am Anfang der Fläche. Die Doppelreihe Apfelbäume rechts gehörte bisher schon dazu. Die Grün-gelbe Fläche ist das neue Stück. Über den Raps freuen sich auch die Bienen unseres Imkers und die Hummeln.

Bis vor ein paar Wochen war der Storch von nebenan den ganzen Tag auf der Fläche unterwegs. Jetzt ist ihm die Vegetation aber wohl zu hoch geworden - sie geht mir bis zur Hüfte. Wenn die Rapsblüte nachlässt, wird die Fläche einmal abgemäht. Danach entwickelt sich vermutlich nochmal eine ganz andere Vegetation.

Langfristig werden sich in unserem Marschboden natürlich die Gräser durchsetzen. Bis dahin wird es aber spannend sein, zu beobachten, was sich jeweils durchsetzen kann. Versuchshalber will ich nach der Mahd auch mal Blumensamen in einzelne Inseln säen.

Donnerstag, 8. Mai 2014

Gardena Blogger-Box

Die nicht ganz unbekannte Firma Gardena hat mir via blogabout.it eine so bezeichnete Blogger-Box zukommen lassen.

Darin befand sich ein 20-Meter-Gartenschlauch der Ausführung "High Flex" (1/2 Zoll) nebst diversen praktischen Anschlussstücken, einem Kugelschreiber, einem witzigen Schlüsselanhänger und einer Info-Mappe.
Das Wichtigste zuerst: der Kugelschreiber funktioniert tadellos und besticht durch zeitloses und funktionales Design. Die Anschlussstücke kennt vermutlich jeder, als wirklich praktisch hat sich allerdings das Kugelgelenkstück erwiesen, das ein Abknicken am Wasserhahn wirksam verhindert, indem es sich brav nach allen Seiten mitdreht.
Sind nur noch ein paar Worte zum Schlauch zu verlieren. Das Modell rangiert im mittleren Preisbereich bei Gardena (ist also nicht ganz billig = ca. 30 €). Der Schlauch ist extra durch ein Spiralgewebe verstärkt und soll weniger leicht verknicken, was bisher auch gut funktioniert hat. Querrillen auf der Außenseite (als System-Streifen Power Grip beworben) machen den Schlauch rutschfester, so dass die Verbindungsstücke wirklich fest sitzen. Gardena gibt auf den Schlauch 25 Jahre Garantie.
Negativ fällt auf, dass der Schlauch in der Länge nur für einen Miniaturgarten ausreicht. Ich bin damit gerade mal in die Nähe einer Ecke des Gemüsebeetes gekommen. Um in einem ordentlichen Garten damit wässern zu können, muss man schon mindestens 50 Meter Schlauch haben, wir bräuchten eher mehr. Zum Glück haben wir noch ein paar alte Billigschläuche auf dem Dachboden, die auch schon sehr lange halten, wenn sie auch nicht mehr besonders ansehnlich sind. Die Verbindungsstücke für 1/2-Zoll sind ja zum Glück alle kompatibel, so dass man auch mehrere Schläuche verbinden kann.
Fazit: Ein gutes Produkt, bei dem es nichts zu meckern gibt, das aber natürlich nicht zum Ramschpreis zu bekommen ist.

Samstag, 3. Mai 2014

Die Eichen tragen Äpfel im Mai? Massenhaft Galläpfel der Schwammgallwespen (Biorhiza pallida)

Sie sehen aus wie kleine Äpfelchen, aber Äpfel im April/Mai sind doch eher ungewöhnlich und rote Bäckchen haben sie noch lange nicht. Außerdem wachsen Äpfel typischerweise nicht an Eichen, auch wenn manchen Leuten vielleicht nicht klar ist, dass Äpfel überhaupt an Bäumen und nicht in Supermarktregalen wachsen.

Es handelt sich tatsächlich um Äpfel - um Galläpfel. Das sind die Behausungen, in denen Gallwespen heranwachsen. In diesem Fall dürfte es die Schwammgallwespe (Biorhiza pallida) sein.

Aus Galläpfeln wurde übrigens schon seit dem 3. Jahrhundert vor Christi Geburt die Eisengallustinte hergestellt, die noch heute bei der Unterzeichnung von Staatsverträgen Verwendung findet, weil die absolut dokumentenecht ist.

Die Galläpfel entstehen, weil die Wespen über Botenstoffe den Baum zur Bildung des Gallapfels anregen. Zwar leiten sie dabei Nährstoffe für ihre Zwecke um, ansonsten schaden sie dem Baum aber nicht. Eine gesunde Eiche dürfte auch mit einer solchen Massentracht an Galläpfeln wie in diesem Jahr keine Probleme haben.

Freitag, 2. Mai 2014

Löwenzahnblütengelee ohne Blütenzupfen!

Es gibt dutzende Rezepte für Löwenzahnblütengelee, die sich letztlich nur in den Mengenverhältnissen unterscheiden. Allen gemeinsam ist, dass man die gelben Blütenfäden möglichst sauber (also ohne grüne Kelchblätter und Stücke des Blütenbodens) aus der Blüte herauspulen soll. Das ist eine ziemliche Arbeit und ein nicht unwesentlicher Teil der Blüte wandert so in den Kompost.

Nach einem der Rezepte habe ich mich gerichtet und ein Gelee erhalten, das zwar etwas nach Löwenzahn schmeckte, aber in erster Linie nur süß und zitronig war.
Da mich das für die viele Arbeit nicht umgehauen hat, habe ich noch einen Versuch gemacht. Diesmal habe ich die ganzen Löwenzahnblüten einfach 45 Minuten in Wasser köcheln lassen und dann abgepresst. Das Ergebnis ist deutlich mehr Geschmack und von den befürchteten Bitterstoffen aus den grünen Pflanzenteilen konnte ich beim besten Willen nichts schmecken. So ist das Aufwand-Nutzen-Verhältnis dann auch erträglich.

Rezept: 1 Teil Löwenzahnblüten, 5 Teile Wasser, 45 Minuten Köcheln lassen, abpressen. Mit Gelierzucker 2:1 im angegebenen Verhältnis für Gelee (3:2) nach Anleitung eine Minuten schäumend aufkochen und heiß abfüllen. Gegebenenfalls kann man auch noch etwas Zitronensaft oder Zitronensäure dazugeben, wenn man es lieber etwas säuerlich mag.