Freitag, 30. September 2011

Was ist das für eine Frucht? Gefräßige Schlange? Lösung: Magnolie

Nach geraumer Zeit der Internetrecherche und kein Stück schlauer als zuvor, wende ich mich nun hilfesuchend an euch. Wer kennt diesen Baum mit den markanten Früchten? Sie sind an einem teilweise schuppigen, fleischigen Stiel wie große Schuppen. In den großen Schuppenfrüchten ist eine rote glatte Frucht mit weißem Milchsaft, in der sich ein bräunlicher, unregelmäßig geformter Kern befindet. Die Früchte sind ausgesprochen dekorativ und ich wüsste zu gerne, worum es sich handelt. Ich habe sie im Garten eines Freundes entdeckt, der leider auch nicht wusste, worum es sich handelt. Ich freue mich auf eure Recherchetipps oder sogar die Auflösung dieses Rätsels.

UPDATE 1.10.2011: Wie in dem zweiten Kommentar richtig festgestellt und im Laufe des Tages auch aus anderer Quelle erfahren, handelt es sich um eine Magnolie. Die genaue Sorte ließ sich leider noch nicht feststellen, dahingehend bleibt es also spannend. Leider kann man Magnolienfrüchte nicht essen. Sie gelten als leicht giftig. Als Deko in herbstlichen Obstschalen oder Kränzen machen sie sich aber bestimmt gut.
'Unbekannte

Sonntag, 18. September 2011

Wie ich zum Imkern kam

Ich halte jetzt schon seit drei Jahren Bienen. Im nachfolgenden Text werde ich erläutern, was mich zum Imkern gebracht hat. Nachmachen erlaubt!

Auf einer Veranstaltung, die ich besuchte, gab es einen Stand, an dem ein Imker seine Produkte verkaufte und über die Bienen und das Imkern informierte. Da ich mich schon zuvor für das Thema interessiert hatte, fragte ich den Imker, ob er mich nicht mal zu den Bienen mitnehmen könne. Und so geschah es. Mein erster Einblick in die Imkerei beeindruckte mich zutiefst, und meine Erwartung, gestochen zu werden, wurde nicht erfüllt. Ich erhielt jetzt Antworten auf meine vielen Fragen und war erstaunt, was für raffinierte Lösungen sich Imker und Bienen ausgedacht hatten um die verschiedensten Probleme zu bewältigen. Von da an stand für mich fest, dass ich auch Imker werden würde. Trotzdem hatte ich anfangs doch einige Vorurteile, z.B. dass nur Erwachsene Imker werden können, oder dass Imker nie in den Urlaub fliegen könnten, die meinem Plan im Weg standen. Durch Internetrecherche, einem Abonnement einer Bienenzeitschrift, dem Lesen von Fachliteratur und durch Informationen seitens des Imkers konnten diese aber beseitigt werden. Man kann zwar auch nur nach Anleitung arbeiten oder Autodidakt sein, dann fällt der Anfang jedoch mit Sicherheit wesentlich schwerer, Misserfolge häufiger. Glücklicherweise war der Imker bereit, mich ein wenig einzuführen. Von da an begleitete ich den Imker des Öfteren zu seinen Bienen. Zu diesem Zeitpunkt war ich 14 Jahre alt.

Ich lernte wie man Ableger macht, Schwärmen vorbeugt, wie man sich am Bienenstand verhält, dass Rähmchen kratzen anstrengend ist, aber auch gemacht werden muss, wie der Honig aus den Waben geschleudert wird, und vieles mehr. Ausrüstung hatte ich mir schon besorgt, ich hatte mir sogar schon eine Honigschleuder gekauft, was für allgemeine Belustigung sorgte, jetzt fehlte nur noch ein eigenes Volk. Im Juni war es dann so weit. Ich erzählte meiner Familie und meinen Freunden voller Stolz, dass ich jetzt ein richtiger Imker wäre. Natürlich hatte ich noch viel zu lernen, wie ich heute weiß, aber immerhin.

Rückblickend bereue ich es kein bisschen, mit dem Imkern angefangen zu haben. Es ist zwar von Zeit zu Zeit anstrengend(speziell im Frühjahr zur Schwarmzeit) und am Anfang auch ziemlich teuer, aber dafür kommt man in den Genuss eines Hobbys, das nie langweilig wird und immer wieder aufs Neue fasziniert. Von solchen Sachen wie eigenem Honig, Wachs und Propolis ganz zu schweigen.

Donnerstag, 15. September 2011

Ganz viel toter und sterbender Efeu

Ich gebe zu, ich mag Efeu im Garten nicht besonders und rupfe ihn an den meisten Stellen aus. efeuberankte Hausfassaden haben aber irgendwie doch ihren ganz eigenen Charm. Was macht man aber, wenn man Arbeiten an der Fassade durchführen möchte, oder einem der Efeu über den Kopf bzw. dauernd vor und in die Fenster wächst und man der Arbeit nicht mehr gewachsen ist?

Ich weiß zwar nicht, welche Gründe der Kahlschlag an einer Fassade im Hamburg St. Pauli hatte, interessant und auch ein klein wenig traurig ist es aber schon, so viel toten und sterbenden Efeu zu sehen. Zwei große Hauswände waren damit voll.
Fassade mit totem Efeu
halb abgestorbener Efeu an Fassade

Die eine Wand ist schon komplett braun, die andere noch nicht ganz. Das wird sich aber bald ändern, denn der Efeu ist unten gekappt, so dass die Pflanze nicht mehr ausreichend mit Wasser und Nährstoffen versorgt wird.
unten gekappter Efeu

Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob es so einfacher wird, den Efeu von den Wänden abzureißen, da er in trockenem Zustand leichter bricht und man ihn sonst teilweise einfach mit Kraft abziehen kann, wobei man an festen Stellen einen Spachtel zum Ablösen verwenden kann.

Falls also jemand den Grund für ein derartiges Vorgehen bzw. die Vorteile gegenüber einer Beseitigung im grünen Zustand kennt, bin ich wie immer gespannt auf einen Kommentar.

Samstag, 10. September 2011

Guerilla Gardening in Hamburg St. Pauli

Man hört ja immer wieder von Guerilla oder Urban Gardening, dem zum Teil eigenmächtigen Bepflanzen öffentlichen Grüns. Heute habe ich so etwas das erste Mal live gesehen. Während unseres Wochenendspazierganges durch St. Pauli und an der Elbe entlang, haben wir diesen Miniaturgarten entdeckt. Er befindet sich für alle Schaulustigen an der Ecke Heidritterstr./Pinnasberg.
Guerilla Beet fern
Guerilla Beet nah

Blumenkübel

Der Platz um einen Straßenbaum ist mit Kapuzinerkresse, Sonneblumen und einigen Kartoffeln bepflanzt. Sieht schön aus! Am dazugehörigen Haus stand dann auch der passend bepflanzte Blumenkübel. Vermutlich also das Werk eines Hausbewohners. Ich gratuliere zum Garten! Ich habe mich jedenfalls darüber gefreut.

Wenn ihr selber Guerilla Gardening betreibt oder irgendwo gesehen habt, berichtet gerne davon und schreibt einen Kommentar, wenn ihr Bilder zeigen möchtet auch gerne eine Email.

Donnerstag, 8. September 2011

Essbare Pilze wachsen echt überall

Beinahe ohne Worte. Dieser Pilz wächst mitten in der Stadt in der Ritze zwischen Haus und Gehweg. Es ist ein essbarer Röhrling/Schwammpilz, ich weiß aber grad nicht welcher. Vielleicht erkennt ihn ja jemand auf Anhieb und schreibt einen kurzen Kommentar. Ich würde spontan auf eine Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) tippen. Der Pilz ist natürlich schon zu alt und matschig, um ihn noch zu essen. Hier in der Stadt mit den vielen Autos und pinkelnden Hunden würde ich ihn aber so oder so nicht essen.
Ziegenlippe? fern
Ziegenlippe nah scharf
Ziegenlippe? Schwamm

Bitte entschuldigt die leichte Unschärfe, der Fotoapparat gibt leider nicht mehr her, da er eine Macke hat und sich deswegen die Makrofunktion nicht aktivieren lässt.

Mittwoch, 7. September 2011

Ein verspätetes Dankeschön...

... muss ich noch loswerden. Danke an Martina vom Gartenkulturführer, die einen 30 € + Versand Gutschein der Staudengärtnerei Extragruen Freising verlost hat. Danke an meine Glücksfee, die ihn mich hat gewinnen lassen und danke an die Staudengärtnerei Extragruen, die den Preis zu Verfügung gestellt hat.

Ich würde sagen, wie haben es hier mit einer Win-Win-Win-Situation zu tun. Martina konnte ein tolles Gewinnspiel veranstalten und vielleicht ein paar neue Leser gewinnen, ich habe einen tollen Gutschein ohne Mindestbestellwert, zusätzliche Versandkosten, Servicegebühren oder sonstigen Unfug und die Staudengärtnerei Extragruen bekommt für den Gutschein kostengünstige Werbung. Ich freue mich schon darauf von dem Gutschein im Frühjahr zusammen mit meiner Mutter das Kräuterbeet erweitern.

Schade, dass es in der Gartenblogosphäre nicht mehr solche Aktionen gibt!

Dienstag, 6. September 2011

Neuer Mitautor

Liebe Leserschaft des Chaosgartens,

ich möchte mich als neuer Mitautor vorstellen. Ich bin 17 Jahre alt und an allem interessiert was mit Natur oder Handwerklichem zu tun hat. Das ist der erste Blog, an dem ich mitwirken werde. Bisher habe ich immer nur Informationen für die Schule, etc. entnommen. Von daher freut es mich, jetzt meinen Beitrag zu leisten. In meiner Freizeit halte ich Bienen, was sicherlich ein Schwerpunkt meiner Artikel sein wird, ich habe jedoch bereits andere Ideen, über die ich gern schreiben würde. Insgesamt freue ich mich auf den Austausch von Ideen und Erfahrungen und natürlich auch konstruktiver Kritik (oder Feedback).

Viele Grüße, Frederik

Leseempfehlungen 5: Wildobst, Kompost in Zeitraffer und legaler Mundraub

Es haben sich mal wieder einige interessante Seiten angesammelt und da ich an meine neuen Gartenbilder momentan leider nicht rankomme, nutze ich die Zeit, um die Tab-Leiste meines Browsers zu leeren. Hier also meine aktuellen kommentierten Leseempfehlungen:

1. Baumkunde.de: Eine Seite, die beim Bestimmen heimischer und nichtheimischer Bäume und Sträucher hilft. Da die Seite gut mit Abbildungen ausgestattet ist und sich intuitiv über unterschiedliche Merkmale, wie Blätter, Blüten oder Früchte bestimmen lässt, ist das Bestimmen denkbar einfach. Man benötigt nicht zwingend Fachvokabular und kostenlos und anmeldefrei ist die Nutzung natürlich auch. Baumkunde.de hat mir bei der Bestimmung der Baum-Hasel vor der Tür geholfen.

2. 17.12.2008 Henry's Webiocosm Blog; Fruit and Vegetables Decomposing, Time-lapse: Ein englischsprachiges Blog mit Youtube-Kanal. Es geht zwar nicht primär um den Garten, aber dieses Video möchte ich euch dennoch nicht vorenthalten. 74 Tage verrottendes Gemüse in Zeitraffer. Hört sich vielleicht eklig an, ist aber finde ich richtig ästhetisch.

3. 29.08.2011 Neulich im Garten; Bienenhaltung mit einem Anfaenger, oder eine kurze Abrechnung mit den Goettern des Bienenuniversums. (Video): Ralfs Blog lese ich regelmäßig und da er häufig sehr lesenswerte Artikel schreibt und dazu launige Videos produziert, tauchen seine Artikel hier eben häufiger auf. Diesmal beschwert er sich (zu Recht) über die Ablehnung und Ignoranz, die einem Jungimker von älteren Kollegen entgegenschlägt, wenn er mal einen Fehler macht und diesen dann auch noch zugibt. Bienenhaltung ist nicht leicht und auch erfahrene Imker büßen immer mal wieder ein Volk ein. Manchmal hätten Fehler rückblickend sicher vermieden werden können, aber wer mein bisher völlig fehlerfrei geimkert zu haben, muss entweder sehr arrogant (und entsprechend blind) oder vom Glück verfolgt sein.

4. Mundraub.org: Ein Portal, auf dem man Fundstellen von Wildfrüchten eintragen und suchen kann. Man kann so z.B. auch ungenutzte Apfelbäume an die Allgemeinheit freigeben. Eine gewisse Unsicherheit bleibt natürlich, aber das Interesse die Bäume des Nachbarn räubern zu lassen, dürfte meist eher gering sein. Erklärtes Ziel ist es, den legalen Mundraub zu fördern, also Obstbestände, die sonst nicht genutzt werden verfügbar zu machen. Die Einträge kann man bequem auf einer Karte ansehen.

5. Garteninfos.de; Die obstbauliche Nutzung von Wildobstgehölzen (Diplomarbeit Andreas Zeitlhöfler): Der Titel sagt eigentlich schon alles. Die Dplomarbeit beschäftigt sich mit Wildobst und der tatsächlichen und möglichen Nutzung. Dabei geht der Autor auch auf die bekannten Sorten und ihre Vor- und Nachteile ein. Ganz gelesen habe ich bisher nur das Kapitel über die Sorbus-Arten, in dem unter anderem die unterschiedlichen Zuchtsorten der Eberesche/Vogelbeere, wie z.B. "Rosina" beschrieben werden. Wer sich für die Thematik interessiert, sollte in die Arbeit einmal einen Blick geworfen haben.

6. Biochar-Wiki: Ein englischsprachiges Wiki, das Erkenntnisse zur Verwendung von Holz- bzw. Biokohle zur Bodenverbesserung (siehe auch meine Terra-Preta-Experimente) sammelt und zusammenfasst.


Freitag, 2. September 2011

Straßenbäume Teil 1: Baum-Hasel/ Türkische Hasel

Für einen Laien bin ich vergleichsweise fit, was die Bestimmung heimischer Bäume angeht. Kastanie, Linde, Birke etc. erkenne ich denn auch noch als Straßenbaum wieder. Just in unserer Straße stehen aber Bäume, die ich überhaupt nicht einordnen konnte. Vermutlich bin ich damit nicht alleine und deshalb werde ich in dieser neuen Artikelserie Straßenbäume vorstellen, die einem nicht vom Waldspaziergang oder aus dem Grundschulunterricht bekannt sind.

Bei der Bestimmung sehr hilfreich ist neben Wikipedia die hervorragende Seite Baumkunde.de. Die botanischen Details empfehle ich dort nachzulesen: Wikipedia; Baumkunde.

Die Baum-Hasel (Corylus colurna) (ich dachte bisher imme es wäre der Hasel - wieder was gelernt) wächst genau vor unserem Fenster und ich habe mich schon im letzten Herbst über die eigenartigen Früchte gewundert.
Baum-Hasel Früchte

Sie sehen wirklich wie zusammengesetzte Haselnüsse aus und sind es auch. Die Nüsse sind deutlich kleiner als bei den Strauchhaselnüssen, die man auch aus dem Supermarkt kennt. Sie sind daher auch etwas stabiler als normale Haselnüsse. In Ermangelung eines Nussknackers musste ich ihnen mit anderem Werkzeug zu Leibe rücken. Mit der Zange kam nur Mus heraus, mit dem Hammer und viel Gefühl habe ich neben vielen Splitter auch eine ganze Frucht herausbekommen.
Baum-Hasel Kerne

Die Nüsse schmecken wie ganz normale Haselnüsse, vielleicht etwas weniger intensiv, was aber auch an der fehlenden Reifelagerung liegen könnte. Die Bäume tragen reichlich Früchte, an denen sich nur die Eichhörnchen bedienen.

Auch die Blätter sehen der "normalen" Haselnuss sehr ähnlich.
Baum-Hasel Blätter und Früchte am Baum

Der größte Unterschied liegt aber natürlich in der Größe. Die Baum-Hasel ist ein echter Baum mit einer guten Holzqualität. Ganz heimisch ist sie hier wie der Name schon sagt eigentlich nicht, sie scheint sich aber wohl zu fühlen, ist robust und soll auch mit Luftveschmutzung gut klarkommen, womit sie als Straßenbaum regelrecht prädestiniert ist.
Baum-Hasel ganzer Baum

Das Sammeln sollte recht ergiebig sein. Zwar sind die Früchte recht klein, aber sie liegen auch dicht an dicht und man hat wohl außer Eichhörnchen kaum Konkurrenz zu fürchten. Obwohl ich auf Haselnüsse normalerweise leicht allergisch reagiere, habe ich nach dem Probieren einer Baum-Hasel nichts gemerkt. Wer nicht gerade Gefahr läuft einen Allergieschock zu bekommen, könnte ja mal einen Versuch machen, vielleicht enthalten die Früchte ja weniger Allergene.

Wenn ihr findet, dass ich wesentliche Informationen ausgelassen habe, oder ihr eigene Erfahrungen mit der Baum-Hasel gemacht habt, freue ich mich wie immer über Kommentare. Falls ihr Straßenbäume vor der Tür habt, die ihr nicht einordnen könnt, macht doch ein paar Fotos und schickt sie mir oder versucht euch mit Hilfe der oben genannten Seiten selbst an der Bestimmung. Gerne nehme ich auch Vorschläge für Straßenbaum-Artikel an, die Straßenbäume werden schließlich überwiegend von dne Kommunen gepflanzt, so dass es in jeder Stadt völlig andere Bäume geben könnte.