Für einen Laien bin ich vergleichsweise fit, was die Bestimmung heimischer Bäume angeht. Kastanie, Linde, Birke etc. erkenne ich denn auch noch als Straßenbaum wieder. Just in unserer Straße stehen aber Bäume, die ich überhaupt nicht einordnen konnte. Vermutlich bin ich damit nicht alleine und deshalb werde ich in dieser neuen Artikelserie Straßenbäume vorstellen, die einem nicht vom Waldspaziergang oder aus dem Grundschulunterricht bekannt sind.
Bei der Bestimmung sehr hilfreich ist neben Wikipedia die hervorragende Seite Baumkunde.de. Die botanischen Details empfehle ich dort nachzulesen: Wikipedia; Baumkunde.
Die Baum-Hasel (Corylus colurna) (ich dachte bisher imme es wäre der Hasel - wieder was gelernt) wächst genau vor unserem Fenster und ich habe mich schon im letzten Herbst über die eigenartigen Früchte gewundert.
Sie sehen wirklich wie zusammengesetzte Haselnüsse aus und sind es auch. Die Nüsse sind deutlich kleiner als bei den Strauchhaselnüssen, die man auch aus dem Supermarkt kennt. Sie sind daher auch etwas stabiler als normale Haselnüsse. In Ermangelung eines Nussknackers musste ich ihnen mit anderem Werkzeug zu Leibe rücken. Mit der Zange kam nur Mus heraus, mit dem Hammer und viel Gefühl habe ich neben vielen Splitter auch eine ganze Frucht herausbekommen.
Die Nüsse schmecken wie ganz normale Haselnüsse, vielleicht etwas weniger intensiv, was aber auch an der fehlenden Reifelagerung liegen könnte. Die Bäume tragen reichlich Früchte, an denen sich nur die Eichhörnchen bedienen.
Auch die Blätter sehen der "normalen" Haselnuss sehr ähnlich.
Der größte Unterschied liegt aber natürlich in der Größe. Die Baum-Hasel ist ein echter Baum mit einer guten Holzqualität. Ganz heimisch ist sie hier wie der Name schon sagt eigentlich nicht, sie scheint sich aber wohl zu fühlen, ist robust und soll auch mit Luftveschmutzung gut klarkommen, womit sie als Straßenbaum regelrecht prädestiniert ist.
Das Sammeln sollte recht ergiebig sein. Zwar sind die Früchte recht klein, aber sie liegen auch dicht an dicht und man hat wohl außer Eichhörnchen kaum Konkurrenz zu fürchten. Obwohl ich auf Haselnüsse normalerweise leicht allergisch reagiere, habe ich nach dem Probieren einer Baum-Hasel nichts gemerkt. Wer nicht gerade Gefahr läuft einen Allergieschock zu bekommen, könnte ja mal einen Versuch machen, vielleicht enthalten die Früchte ja weniger Allergene.
Wenn ihr findet, dass ich wesentliche Informationen ausgelassen habe, oder ihr eigene Erfahrungen mit der Baum-Hasel gemacht habt, freue ich mich wie immer über Kommentare. Falls ihr Straßenbäume vor der Tür habt, die ihr nicht einordnen könnt, macht doch ein paar Fotos und schickt sie mir oder versucht euch mit Hilfe der oben genannten Seiten selbst an der Bestimmung. Gerne nehme ich auch Vorschläge für Straßenbaum-Artikel an, die Straßenbäume werden schließlich überwiegend von dne Kommunen gepflanzt, so dass es in jeder Stadt völlig andere Bäume geben könnte.
The two mountain ash trees in our garden, were 30 years ago, left over street trees. We had to remove a Brazilian pepper tree (invasive!) when our pan handle plot was subdivided. Once the building was done we planted two olive trees.
AntwortenLöschenVielen lieben Dank für deinen Bericht, denn diesen Baum sah ich zum ersten Mal in Mannheim und wunderte mich über die Fruchtstände. In der Stadt roch es eigenartig - das kam von den weiblichen Plantanen. Johannisbrotbäume - Dornen und Fruchtschoten! Ich freue mich über deine neue Rubrik und den Bildern.
AntwortenLöschenLiebe Grüße Carola
Ich wusste zwar nicht wie der Baum heißt, aber die Früchte kenne ich. In Graz gibt es auch eine Straße, wo ein solcher wächst. Interessant, was Du über ihn berichtest.
AntwortenLöschenlg kathrin
Ein Baum-Hasel steht auch in meinem Garten. In diesem Jahr haben wir zum ersten Mal jede Menge Früchte unter dem Baum aufgesammelt. Kann mir jemand sagen, wie man die Nüsse am besten von der klebrigen Schale befreit? Die Schale ist noch sehr saftig und grün. Sind sie vielleicht einfach nur noch nicht reif? Reifen Sie noch nach, nachdem sie nicht mehr am Baum sind?
AntwortenLöschenBin gespannt auf eure Antworten. LG Simone
Hallo Simone,
AntwortenLöschenwie du auf dem Bild oben siehst, sind die Hüllen hier überwiegend braun. Die Rechte ist allerdings noch ziemlich grün und die Früchte ließen sich etwas schwerer lösen. Viele Früchte fallen auch vor den Hüllen von selber herunter. Wenn sie sich auch mit mäßigem Kraftaufwand mit zwei Fingern nicht lösen lassen und die Nüsse noch grün sind, sind sie wohl noch nicht reif. Ich vermute mal, dass zur Reife aber nicht viel fehlt, da sie sonst ohne Unwetter oder gierige Eichhörnchen nicht heruntergefallen wären. Ich würde es mit dem Nachreifen an einem trockenen Ort (damit sie nicht schimmeln) aber mal probieren, sofern jetzt schon ein großer Teil unten liegt. Vielleicht kommt die eigentliche Ernte aber ja erst noch. Am besten sammelst du erstmal nur die einzeln heruntergefallenen Nüsse, sofern davon genug da sind. Die sind ganz überwiegend reif und du musst nichts aus den Hüllen pulen.
Dass die Hüllen klebrig sind, ist mir noch garnicht aufgefallen, habe mich mit denen aber eben auch nicht eingehender beschäftigen müssen.
Ich hoffe, ich konnte dir weierhelfen. Berichte doch dann bei Gelegenheit von deinen Erfahrungen. Ob die Nüsse reif sind, kannst du auch probieren, wenn sie unreif sind, schmecken sie auch "unreif".
Zuerst möchte ich mich sehr herzlich bedanken! Manchmal ist es gar nicht so leicht. Von der Elsbeere habe ich auch schon gehört, hatte sie auch in meinem Hinterkopf, wollte da noch in einem Buch nachschlagen ...
AntwortenLöschenInzwischen habe ich die Früchte vom Nachbarn noch einmal mit den Blättern zusammen fotografiert und werde darüber später noch einen kurzen Beitrag schreiben. Auffällig sind auch die sehr langen Dornen dieser Bäume/Sträucher!
Aber nun zu diesem Post ...
die Baumhaselnüsse kenne ich auch aus unserer Stadt, da gibts ganze Straßenzüge mit ihnen. Nur wunderte ich mich früher, daß diese in Baumform und auch von den Früchten her anders wachsen. Aber als Haselnüsse erkennt man sie ganz eindeutig.
Würde mich nur interessieren, ob ich aus diesen Nüssen ein Bäumchen zu ziehen schaffe.
Viele liebe Grüße
Sara
Hallo Sara,
AntwortenLöschenich freue mich, dass ich dir helfen konnte. Die Früchte des Scharlach-Weißdorns soll man auch essen können, vielleicht kommst du ja zum probieren und berichtest von deinen Erfahrungen.
Über deine Erfahrungen mit der Baumhaselanzucht würde ich mich auch freuen, wenn ich dazu komme, werde ich es selber auch versuchen.
Wir haben sie dieses Jahr auch gesammelt. Nebenan im Park steht eine ganze Allee Baumhaseln.
AntwortenLöschenIch finde sie super lecker, nur das Knacken ist mühsam - die Schale ist so stabil, dass man auch mit dem Nussknacker ordentlich zudrücken muss und die Splitter sich in der ganzen Küche verteilen.
Aber das lohnt sich. Bei den gekauften Haselnüssen sind immer so viele angegammelte dabei, aber die Baumhaseln bekommt man ja ganz frisch.
Übrigens war keine der gesammelten Nüsse vom Haselnussbohrer befallen.
Viele Grüße
Elke
Wenn sich die Früchte nicht aus der Hülle lösen (lassen), sind sie entweder unreif oder taub, d.h. nicht befruchtet. Für einen erfolgreichen Fruchtertrag braucht man mindestens 2 Bäume, da Fremdbestäubung erforderlich ist.
AntwortenLöschenHallo, ich habe einen Kommentar zur Baumhasel: mit herkömmlichen Nußknackern konnte ich die Nüsse nur schlecht knacken. Sehr gut geht es aber mit dem Drosselmeyer Nussknacker. Ich habe ihn extra für die Baumhaselnüsse gekauft und die Anschaffung hat sich gelohnt. Nur sehr kleine Haselnüsse kann er nicht. Ansonsten ist das Gerät genial, wenn auch teurer als andere Nussknacker.
AntwortenLöschenmeine Frau ist auch auf Haselnüsse allergisch und bei diesen merkt sie nichts . Ihr Beitrag war sehr hilfreich
AntwortenLöschenDanke für den Beitrag, dieser Baum schmeißt gerade seine Früchte vor meinem Haus ab und ich wußte nicht, ob man sie essen kann...
AntwortenLöschenHallo, bin interessiert an diesen Bäumen. Finde ich diese Bäume im Raum Koblenz?
AntwortenLöschenvielen Dank
Die Baum-Hasel müsste dann doch eigentlich ein Obstbaum sein, oder? Denn Nüsse gehören doch zum Schalensitze.
AntwortenLöschenGruß,
Frank
Baumhasel: Heuer haben wir wieder eine gute Ernte. Die vielen herabfallenden halbgetrockneten und noch klebrigen Fruchtbündel sammel ich zum nachtrocknen ein. Dann lassen sich die Nüsse besser ernten. Und heuer gibt's kaum leere Schalen. Warum unser Baum so gut fruchtet, weiß ich nicht. Denn außer Haselnusssträuchern drumherum hat er keine ähnlichen Verwandte in der Umgebung.
AntwortenLöschenEr darf uns gern noch lange so erhalten bleiben, der/die Gute!
Korrektur: Nur die ernten, die von selbst abfallen! Die festsitzenden scheinen doch alle taub (leer) zu sein.
LöschenJa ich habe mich auch schon seit Jahren über diese Bäume gewundert und mich erst nicht getraut sie Npsse zu essen aber sie sind lecker im Müsli und auch billig wenn sie zu Tausenden auf der Strasse liegen.
AntwortenLöschenGrüsse aus Basel