Mittwoch, 29. Mai 2013

Der Rehbock hat wieder zugeschlagen - jetzt frisst er auch noch die Chilis

Ein einzelner Rehbock hat unseren Garten zum Revier auserkoren. Über den Winter hat er nicht viel Schaden angerichtet, dann ein paar Büsche gefegt, die das aber gerade noch abkönnen. Als er wieder anfing, sich über die Erdbeerblätter herzumachen, haben wir die mit einem Netz abgedeckt.

Nun wird das Vieh aber immer frecher. Er rennt nurnoch wiederwillig weg, wenn man näher kommt und nächtigt mitunter 25 m vom Haus entfernt unter einem großen Apfelbaum. Auch den Acker und die Beete hat er wieder als Selbstbedienungstheke entdeckt.

Schäden der letzten Tage: Von den neu gepflanzten Chilis hat er fleißig gefressen. Die kleinen sozusagen geköpft, von den größeren fast alle Blätter abgefressen. Auch im Kräuterbeet hat er geräubert. Die paar Erdbeerpflanzen, die nicht mit unters Netz passten hat er die ganze Zeit in Ruhe gelassen, damit war jetzt leider auch Schluss. Zuguterletzt hat er noch die Stiefmütterchen im Blumenbeet direkt am Haus! gefressen (das würde ich ja noch am ehesten tolerieren).

Es ist ja ein niedliches Tier und ich habe auch nichts dagegen, wenn er in einiger Entfernung vom Haus auf der Wiese äst und meinetwegen auch ein paar tiefhängende Apfelzweige abknabbert. Das ist jetzt aber doch eindeutig zu viel.

Ich bin ja dafür, den örtlichen Jäger zu bitten, dem Treiben ein blutiges Ende zu machen. Damit konnte ich mich aber bislang nicht durchsetzen.

Freitag, 17. Mai 2013

Chaosgarten for President!

UPDATE 24.06.2013: leider habe ich nicht gewonnen. Glückwunsch an die Gartenbuddelei.
UPDATE 22.05.2013: Die Abstimmungsfrist ist vorbei. Vielen Dank für eure Unterstützung.

Hallo liebe Leser,

vor einigen Tagen habe ich von meinem Beitrag zum Wettbewerb /Frühlings-/Sommergefühle im Garten berichtet. Jetzt hat der Veranstalter die Wahllokale geöffnet und ihr könnt mich unterstützen, indem ihr völlig anonym eure Stimme für den Chaosgarten abgebt. Als Preis des Wettbewerbes ist ein Einkaufsgutschein in Höhe von 250 € ausgelobt, den unsere Gartenkasse sehr sehr gut gebrauchen kann.

Die Aktion und die Möglichkeit zum Abstimmen findet ihr hier!

Meinen eigenen Blogartikel mit der ausführlichen Entstehungsgeschichte des Projektbeetes gibts hier.

Vielen Dank,
Euer Lorenz

Dienstag, 14. Mai 2013

Apfelblüte an richtig großen alten Bäumen!

Ralf hat auf Neulichimgarten ein Video gezeigt, in dem er voller Stolz von der Blütenpracht an seinen kleinen Obstbäumchen berichtet. Ich finde, da kann ich fotografisch nochmal einen draufsetzen.

Ralf du brauchst mehr Anbaufläche (und ein sehr langes Leben), damit du in 100 Jahren auch solche großen Bäume im Garten haben kannst. Leider sind bei uns nur wenige Bienen unterwegs. Ich hoffe es klappt nächstes Jahr mit einem Imker, der hier ein Volk unterstellt. Vielleicht bekommen wir ja trotzdem ein paar Äpfel. Schießlich will ich dieses Jahr ordentlich Saft machen.

Zugleich zur Dokumentation der Blütezeitpunkte, die Fotos sind vom 11.05.2013:
Uelzener Rambour Blüte
Uelzener Rambour
Grüner Boskop Blüte
Der letzte Ast vom Grünen Boskop ist immernoch ein ganzer Baum.

Samstag, 11. Mai 2013

Zwischenbilanz Veredelungen und Steckhölzer

Heute habe ich mir unsere Veredelungen und Steckhölzer mal genauer angesehen und aufgeschrieben, was und wieviel austreibt.


Veredelungen: Von den Veredlungen am 13.4.2013 habe ich hier schon berichtet. Als Veredelungstechnik kam die Kopulation mit Gegenzungen zum Einsatz.
Als Unterlagen hatten wir 10 schwachwüchsige M9 Apfelunterlagen und zwei Birnensämlinge gekauft.

Auf die M9 haben wir 1 Holsteiner Cox, 2 Grüner Boskop und 7 Sämlinge veredelt, von denen 2 im Winter von der Wühlmaus abgefressen worden waren.
Ausgetrieben haben beide Grüner Boskop und 3 der Sämlinge, darunter auch einer von einem abgefressenen Bäumchen, das allerdings bisher schwach. Da die Reiser überwiegend suboptimal waren, finde ich die bisherige Bilanz von 50 % Anwachsquote bei den Äpfeln in Ordnung.

Auf die Birnensämlinge haben wir zwei bisher nicht bestimmbare Birnensorten von alten Bäumen aus einem Nachbardorf veredelt, die beide ausgetrieben haben. Die waren uns eigentlich auch am wichtigsten.


Steckhölzer: Am 21.12.2012 habe ich ca. 30 cm lange Abschnitte von Quitte, rotblättriger Kirschpflaume und Uelzener Rambour (Wirtschaftsapfelsorte) durch Kartonpappe (als Unkrautschutz) in die Erde gesteckt. Über die endgültige Bewurzelung kann man natürlich nichts sagen, ohne die Hölzer auszubuddeln, aber einen Austrieb werte ich als gutes Zeichen. An einigen Hölzern sind schon so viel Blätter, dass sie ohne Wurzeln inzwischen eigentlich vertrocknet sein müssten.

Von 25 Quittensteckhölzern haben 10 ausgetrieben und bei einem ist es nicht eindeutig. Auffällig ist, dass die etwas dickeren Reiser am zuverlässigsten ausgetrieben haben (ca. die Dicke eines kleinen Fingers). Die dünnen Triebspitzen und Reiser deutlich unter Bleistiftdicke sind offenbar alle tot - vertrocknet nehme ich an. Anders als bei der Veredelung scheint hier also das 2-jährige Holz am besten zu funktionieren. Die Anwachsquote der dickeren Hölzer liegt bei ca. 75 %.

Von 10 Kirschpflaumensteckhölzern ist nur eins ziemlich sicher nichts geworden. 4 haben Blätter getrieben und 5 weitere bisher nur Blüten. Die dünnen Endstücke haben geblüht.

Vom Uelzenerr Rambour habe ich nur drei Steckhölzer gemacht. Erstaunlicherweise haben alle drei ausgetrieben. Auch diese Steckhölzer sind überwiegend vom 2-jährigen Holz. Der Mythos, dass Apfelsorten sich nur durch Veredelung vermehren lassen, stimmt also nicht. Allerdings sind die Wuchseigenschaften eines wurzelechten Baumes sortentypisch unterschiedlich. Wie der jeweilige Wuchs ist, weiß aber vermutlich niemand mehr. Es sollen auch nicht alle Sorten gleichermaßen zur Steckholzvermehrung geeignet sein. Im nächsten Winter werde ich wohl mal eine Versuchsreihe mit allen verfügbaren Sorten machen müssen und es auch mal mit Birnen probieren.


Nachtrag: Der Versuch ist erstmal fast komplett gescheitert, ich versuche es aber weiter.
Nachtrag 2 (11.01.2014): Neuer Versuch

Mittwoch, 8. Mai 2013

Ich versuche mich als Ziergärtner - Wettbewerb Frühlingsgefühle im Garten

UPDATE 17.05.2013: Hier könnt ihr mir eure Stimme geben!

Vor einigen Wochen wurde ich gefragt, ob ich nicht an einem Wettbewerb um den schönsten Frühlingsgarten teilnehmen möchte. Ziel ist es insbesondere die Veränderung von einem verwahrlosten Beet zu einem Vorzeigeflecken zu dokumentieren. Für die Gestaltung hat mir der Veranstalter und Sponsor Deals.com 100 € Budget zur Verfügung gestellt. Wenn ihr jetzt fleißig für mich abstimmt, kann ich nochmal einen 250 € Gutschein gewinnen, der natürlich in neue Gartenprojekte investiert wird.

Meine Erfahrungen im Ziergartenbereich sind bisher doch eher bescheiden und mein Herz gehört dem Nutzgarten. Eine gute Gelegenheit also, mich künstlerisch auszutoben.

Als Projektbeet habe ich einen sehr schattigen Beetabschnitt an der Auffahrt gewählt. Es hat ungefähr Ostausrichtung, bekommt aber nur früh morgens Sonne, da dann das Haus davor steht. Von den anderen drei Seiten wird es von großen Gehölzen verschattet. Also wirklich keine leichte Aufgabe.

So präsentierte sich die Ausgangslage:
Projektbeet Ausgangslage
Und so sieht es jetzt aus:
Projektbeet Endzustand
Einmal von oben bei Regen:
Projektbeet Regen

Nun aber Schritt für Schritt.

Die Ausgangslage im oberen Bild ist ziemlich trostlos. Im Beet sind nur ein paar Stiefmütterchen an der Beetkante. Links eine Staude, die in die Rubrik Sommer gehört und auch jetzt nur wenige Grün zeigt. Das rechte Jostasträuchlein ist auch schon da. Außerdem sind verschiedene Blumenzwiebeln im Boden. Keine Ahnung, was für ein Busch das Beet Links und nach Hinten abgrenzt. Auf 10:30 Uhr ist jedenfalls ein großer Ilex und Rechts ein Flieder.

Sträucher schneiden und roden. Die Sträucher beschatten das Beet sehr stark und sind etwas aus der Form geraten. Ein kleiner wild wachsender Strauch in der oberen linken Ecke musste raus und der Wildwuchs am Flieder mit Spaten, Beil und Schere eingedämmt werden. Auch der Hintere Busch hat einige tief hängende Äste lassen müssen.
Vorher:
Projektbeet vor Strauchschnitt
Nachher:
Projektbeet nach Strauchschnitt
Eine Schubkarre mit Gestrüpp ist zusammen gekommen.
Projektbeet Gestrüpp

Laub und kleine Zweige abharken.
Projektbeet Laubhaufen Projektbeet geharkt

Naturholzzaun als optische Bettabgrenzung bauen. Dann hatte ich einen Geistesblitz. Ich wüsste nicht, wo ich einen derartigen Zaun vorher schonmal gesehen haben könnte. Das Beet sollte optisch nach Hinten und zur Seite abgegrenzt werden. Erst hatte ich überlegt, liegende Baumstämme zu nehmen, aber diese Variante ist freundlicher und benötigt weniger Holz. Ich habe einfach 3-5 cm dicke Äste schräg zueinander in den Boden geschlagen und dann oben mit einem Ast mit dem nächsten derartigen Segment verbunden. Die Äste stammen vom noch nicht zersägten Feuerholzhaufen. Es ist überwiegend Fichte, aber auch ein paar Laubhölzer. Leicht war das Einschlagen allerdings nicht. Ich hatte die nächsten Tage Muskelkater in der Hammerhand. Rechts geht der Zaun nicht bis zur Auffahrt, da der Flieder dort die Grenzfunktion gut übernimmt. Außerdem sollte es nicht zu symmetrisch werden. Die Konstruktion kommt ohne Nägel oder Schnüre aus und ist damit voll kompostierbar.
Naturholzzaun Projektbeet

Stiefmütterchen, ein weiterer Josta und ein Trittsteindreieck. Nun sieht das Beet ja noch etwas kahl aus. Am Zaun entlang und in einer zweiten Reihe an der Auffahrt habe ich rote und weiße Stiefmütterchen gesetzt. Insgesamt nochmal ca. 30-40 Stück. Diese Beetbepflanzung war in diesem Jahr extrem preiswert. Wegen des langen Winters gab ein deutliches Überangebot an Stiefmütterchen. Beim örtlichen Edeka kosteten 24 Stiefmütterchen unter dem Motto "Rettet die Gärtner!" nur 1,99 €. Sonst bezahlt man eher 0,50 € pro Stück.
Ein kleiner Josta musste an anderer Stelle weichen und hat ebenfalls einen Platz im Beet gefunden.
Die Steine haben wir irgendwann mal aus dem Urlaub mitgebracht. Sie glänzen stark metallisch und sind als Trittsteine gedacht, damit man auch mal Unkraut jäten kann, ohne das Beet zertrampeln zu müssen.
Hier mal ein Foto vom schönsten Trittstein. Stiefmütterchen und den Josta kann man auf dem Nachher-Bild oben gut erkennen.
Schönster Trittstein

Sommerblumensaat - ein Fehlschlag. Meiner neuen Esskastanie von der Baumschule Horstmann lag eine Probepackung "Substral magischer Blütenzauber" bei. Das soll eine Sommerblumenmischung sein, die nach 4 Wochen schon ordentlich Grüne Pflanzen hervorbringt, die dann nach 6-8 Wochen anfangen zu blühen. Bisher haben nur 1-2 mickrige Pflänzchen gekeimt, bei denen es sich auch um Unkraut handeln könnte. Den grünen Fleck wollte ich im Dreieck zwischen den Trittsteinen haben. Jetzt ist dort also eine kahle Fläche geblieben, für die ich mit eventuell noch was überlegen muss.
Sommerblumendreieck Fehlschlag

Eine unerwartete Bereicherung und Fressfeinde. Eine Weile später ist alles schon etwas grüner. Die Nachbarn waren zu Besuch und haben uns einen wunderschön bepflanzten Topf mit einer veredelten Miniweide geschenkt, der super ins Beet passt. Die Stiefmütterchen am Zaun sehen im Gegensatz zu denen an der Auffahrt sehr kümmerlich aus. Sie werden eher kleiner als größer und blühen kaum noch. Als Übeltäter konnten wir schließlich ein Heer von Nacktschnecken identifizieren. Dank der trockneren Witterung in der Folgezeit haben sie sich aber wieder etwas erholt. Vermutlich werden die Schnecken diese Woche aber wieder zuschlagen.
Beet mit neuem Topf geschenkter Blumentopf mit Miniweide

Noch ein paar Blümchen. Beim Einkaufen sind dann noch 4 Pflänzchen von Lidl in den Korb gehüpft. Keine Ahnung, wie die heißen aber es sind jeweils zwei in weiß und rot. Kosten: 0,69 € pro Stück.
lidl blümchen

Mehr Deko: Muscheln, Borke und noch ein Stein. Irgendwie war das Beet noch nicht rund. Also musste ich nochmal kreativ dekorieren. Muscheln (bis auf Eine alles Austernschalen) und ein großer Stein fanden sich noch im Fundus unserer Urlaubssammelwut. Große Stücke Birkenborke konnte ich bei meiner Großmutter ergattern. Die Borke habe ich über das ganze Beet verteilt, die Muscheln betonen das Dreieck zwischen den Trittsteinen, indem sie es einrahmen. Der Stein hat sich seine Stelle igendwie selbst ausgesucht. Er passte da so gut hin.
Mit abschließender Deko 2 Mit abschließender Deko

Abschlussfoto. Schön, dass sich die Tulpen auch gerade rechtzeitig zum Abschlussfoto entschlossen haben zu blühen. Hier nochmal ein Regenfoto aus der Vogelperspektive, wo man alle Elemente und Pflanzen gut erkennen kann, weil ich etwas weiter rangezoomt habe als beim Bild ganz oben.
Regenbild Vogelperspektive


Das war jetzt ein ganz schön langer Artikel und er ist noch imme nicht ganz zu Ende.
Der Arbeitsaufwand für das Beet lag insgesamt bei mindestens 4 Stunden. Das Beet ist am Ende doch sehr preiswert geworden. Im Frühling ist die Auswahl an blühenden Pflanzen, die auch auch nochmal einen Spätfrost vertragen aber halt sehr begrenzt und wären die Stiefmütterchen nicht so günstig gewesen, wäre es auch teurer geworden. Der geschenkte Blumentopf ar sicher auch nicht billig und für Dekostein, Muscheln und Borke kann man ein Heidengeld ausgeben, wenn man sie kaufen muss. Das Material für den Zaun kann man garnicht kaufen. Man sieht aber auch, dass ein - wie ich finde schönes - Beet nicht immer viel kosten muss. Wenn man ein wenig kreativ ist und schon über einen Fundus an Materialien und Pflanzen verfügt, scheitert der Garten nicht am Geld.

Was mache ich mit dem Rest des Budgets? Ganz einfach, das Geld ist schon ausgegeben. Zwar hat das Zierbeet nicht viel gekostet, aber auch für den Nutzgarten kann man Geld ausgeben. Mit einer 25-Meter-Rolle uv-stabilem Unkrautvlies für unsere Beerenbüsche und die 10 Apfelunterlagen M9 und zwei gekauften Birnensämlinge, die wir allesamt übers Internet bezogen haben, ist das Restbudget praktisch ausgeschöpft.

Dieses Beet und die Beete meiner beiden Mitbewerber werden demnächst auf dem Blog des Veranstalters vorgestellt. Dann dürft ihr fleißig für mich abstimmen, damit ich den oben erwähnten Preis gewinne. Als nächste Anschaffung steht eine Obstmühle an, damit wir unsere hoffentlich reichliche Obsternte besser zu Saft und Wein verarbeiten können.

Hier die Artikel meiner Mitbewerber:
Im grünen Himmel - Sommerfrische - Eine Schönheitskur für's Vorbeet
Gartenbuddelei - Sommergefühle im Garten