Heute habe ich mir unsere Veredelungen und Steckhölzer mal genauer angesehen und aufgeschrieben, was und wieviel austreibt.
Veredelungen: Von den Veredlungen am 13.4.2013 habe ich hier schon berichtet. Als Veredelungstechnik kam die Kopulation mit Gegenzungen zum Einsatz.
Als Unterlagen hatten wir 10 schwachwüchsige M9 Apfelunterlagen und zwei Birnensämlinge gekauft.
Auf die M9 haben wir 1 Holsteiner Cox, 2 Grüner Boskop und 7 Sämlinge veredelt, von denen 2 im Winter von der Wühlmaus abgefressen worden waren.
Ausgetrieben haben beide Grüner Boskop und 3 der Sämlinge, darunter auch einer von einem abgefressenen Bäumchen, das allerdings bisher schwach. Da die Reiser überwiegend suboptimal waren, finde ich die bisherige Bilanz von 50 % Anwachsquote bei den Äpfeln in Ordnung.
Auf die Birnensämlinge haben wir zwei bisher nicht bestimmbare Birnensorten von alten Bäumen aus einem Nachbardorf veredelt, die beide ausgetrieben haben. Die waren uns eigentlich auch am wichtigsten.
Steckhölzer: Am 21.12.2012 habe ich ca. 30 cm lange Abschnitte von Quitte, rotblättriger Kirschpflaume und Uelzener Rambour (Wirtschaftsapfelsorte) durch Kartonpappe (als Unkrautschutz) in die Erde gesteckt. Über die endgültige Bewurzelung kann man natürlich nichts sagen, ohne die Hölzer auszubuddeln, aber einen Austrieb werte ich als gutes Zeichen. An einigen Hölzern sind schon so viel Blätter, dass sie ohne Wurzeln inzwischen eigentlich vertrocknet sein müssten.
Von 25 Quittensteckhölzern haben 10 ausgetrieben und bei einem ist es nicht eindeutig. Auffällig ist, dass die etwas dickeren Reiser am zuverlässigsten ausgetrieben haben (ca. die Dicke eines kleinen Fingers). Die dünnen Triebspitzen und Reiser deutlich unter Bleistiftdicke sind offenbar alle tot - vertrocknet nehme ich an. Anders als bei der Veredelung scheint hier also das 2-jährige Holz am besten zu funktionieren. Die Anwachsquote der dickeren Hölzer liegt bei ca. 75 %.
Von 10 Kirschpflaumensteckhölzern ist nur eins ziemlich sicher nichts geworden. 4 haben Blätter getrieben und 5 weitere bisher nur Blüten. Die dünnen Endstücke haben geblüht.
Vom Uelzenerr Rambour habe ich nur drei Steckhölzer gemacht. Erstaunlicherweise haben alle drei ausgetrieben. Auch diese Steckhölzer sind überwiegend vom 2-jährigen Holz. Der Mythos, dass Apfelsorten sich nur durch Veredelung vermehren lassen, stimmt also nicht. Allerdings sind die Wuchseigenschaften eines wurzelechten Baumes sortentypisch unterschiedlich. Wie der jeweilige Wuchs ist, weiß aber vermutlich niemand mehr. Es sollen auch nicht alle Sorten gleichermaßen zur Steckholzvermehrung geeignet sein. Im nächsten Winter werde ich wohl mal eine Versuchsreihe mit allen verfügbaren Sorten machen müssen und es auch mal mit Birnen probieren.
Nachtrag: Der Versuch ist erstmal fast komplett gescheitert, ich versuche es aber weiter.
Nachtrag 2 (11.01.2014): Neuer Versuch
Das sieht wirklich vielversprechend aus. Ich will mich auch unbedingt mal mit dem Erhalt alter Apfelsorten befassen. Danke auch für die Information zu den Steckhölzern.
AntwortenLöschenLiebe Grüße Helga
Karton als Unkrautschutz für Steckhölzer - geniale Idee!
AntwortenLöschenIch sollte mich auch wieder mal mehr um meine Gartenwildnis kümmern, in Deinem Blog stecken sooo viele gute Tipps...
LG
Cornelia
Superidee!1 Werde ich auch mal austesten im nächsten Winter--Frühling..
AntwortenLöschenIch mache es mit Haselnussstecken, Flieder , Weiden...immer beim Radfahren schauen,was auf den knicks so wuchs..aber Obstbäume !! danke für den Hinweis..Gruß wiebke