Dienstag, 24. Dezember 2013

Unser spitzenloser und vorerst letzter Weihnachtsbaum aus dem Chaosgarten

Unsere Weihnachtsbaum-Selbstversorgung ist zusammengebrochen. Gestern ist der letzte Baum ins Wohnzimmer gewandert. Bis wieder ein Baum eine ausreichende Krone gebildet hat, dauert es noch mindestens 3-4 Jahre - wir haben nur 4 Bäume, so dass die Versorgung auch nachhaltig nicht gesichert ist.

Das ist der Baum in diesem Jahr. Im Garten hat er eine Größe von ca. 5 Metern. Die Deckenhöhe beträgt aber leider nur ca, 2,80 Meter...

Also schnell die Leiter angestellt, ein paar Äste abgeschnitten, damit man mit der Säge rankommt...

und ritsche, ratsche... ist der Baum auf die Spitze gefallen und die Spitze ab.

Dann muss es halt ohne gehen, da der Baum trotzdem noch bis zur Decke geht, ist es nicht ganz so tragisch. Nur blöd, dass der Weihnachtsbaumständer nicht für einen so großen Baum ausgelegt ist. Bei den normalen Ständern ist glaube ich bei 2,50 Metern Schluss und dann sind die in der Regel auch etwas dünner. Entsprechend ist unser Weihnachtsbaumständer schon etwas lädiert.
Schließlich steht er dann aber doch wohlbehalten und nach einigen Anläufen auch gerade.

An der Decke ist er nochmal mit einem Haken festgebunden, damit er nicht so leicht umkippen kann. Im Notfall könnte man ihn aber schon abreißen, wenn er z.B. Feuer fangen sollte. Die Wachstuchdecken unter dem Baum schützen den Fußboden vor Wachsflecken.
Geschmückt und mit echten Bienenwachskerzen ist bisher noch jeder Baum schön geworden.

Die Serbische Fichte hat leider den Nachteil, dass sie relativ schnell zu nadeln anfängt. Dafür duftet sie aber im Gegensatz zur beliebteren Nordmanntanne. Unser Baum hat außerdem Fichtenzapfen, die man bei gekauften Serbischen Fichten nicht findet, denn die Art trägt erst ab dem 15.-20. Lebensjahr Zapfen. Unsere besondere Anbaumethode machts möglich.

Im neuen Jahr wollen wir für Nachschub sorgen, also neue Weihnachtsbäume anpflanzen. Es sollten keine Nordmanntannen und keine Blaufichten werden, ansonsten sind wir aber noch unentschlossen. Die Bäume sollten einigermaßen pflegeleicht sein, nicht so schnell nadeln, also lange im Haus halten und auf jeden Fall duften. Schmal wachsende Bäume wären schön. Falls jemand Erfahrung hat, wir nehmen alle Ratschläge gerne entgegen. Angeblich soll es auch eine neue Art geben, die die Kriterien erfüllt, ich habe aber bislang nichts dazu finden können.

An dieser Stelle wünsche ich allen Lesern frohe Weihnachten und soweit auch schonmal einen guten Rutsch, auch wenn vor Neujahr vielleicht noch ein bis zwei Artikel erscheinen werden.

Montag, 23. Dezember 2013

Terra Preta Topfversuch mit Kopfsalat - Vergleich unterschiedlicher Erdmischungen: Ergebnis am 15.11.2013 (nach knapp 3 Monaten)

In meinem Kopfsalat-Topfversuch mit unterschiedlichen Erdmischungen möchte ich euch jetzt die Auswertung präsentieren. Ausgesät habe ich den Kopsalat am 19.08.2013, geerntet am 15.11.2013, weil ich Angst hatte, dass mir der Frost sonst einen Strich durch die Rechnung macht. Ensprechend sind auch keine Köpfe, sondern nur Blätter draus geworden.

Ich habe unter anderem Gartenerde, eigenen (noch nicht ganz reifen) Terra Preta Kompost und ein kommerzielles Terra Preta Substrat verglichen. Zu den genauen Zusammensetzungen siehe weiter unten und in meinem Artikel über den Beginn des Experiments.

In die teilweise in der Mikrowelle sterilisierten Erdmischungen habe ich mehrere Kopfsalatsamen eingesät und nach einigen Wochen dann in jedem nur die kräftigste Pflanze stehen lassen. Die Pflanzen haben regelmäßig genug Wasser bekommen. Später mag es eine gewisse Verschattung gegeben haben, die das Ergebnis beeinflusst haben könnte - zu diesem Zeitpunkt waren die Ergebnisse aber schon recht deutlich und es hat sich in der Tendenz nicht mehr viel geändert.

Hier einmal ein Bild der ganzen Versuchsanordnung vor der Ernte. Die Blätter habe ich über der Wurzel abgeschnitten und Brutto, also inklusive etwas gelblicher Blätter, gewogen.

1. Gartenerde (GE): 3 Gramm

2. Sterilisierte Gartenerde (GE st.): 5 Gramm

3. Palaterra2 (P2) - die kommerzielle Terra Preta: 83 Gramm

4. Palaterra2 sterilisiert (P2 st.): 103 Gramm

5. Palaterra2 sterilisiert + Gartenerde (P2 st. + GE), 3 Teile GE auf 1 Teil P2: 12 Gramm

6. Palaterra + Gartenerde (P2 + GE) nach demselben Mischungsverhältnis: 22 Gramm

7. Gartenerde + Holzkohle (GE + HK), Verhältnis 3:1, Holzkohle ungemahlen: 8 Gramm

8. Sand + Palaterra2 (Sand + P2), Verhältnis 3:1: 19 Gramm

9. Terra Preta (TP) aus eigener Kompostierung, leider war der Kompost noch nicht ganz durch, entsprechend ist das Substrat noch nicht so toll wie gewünscht: 43 Gramm

10. Terra Preta sterilisiert (TP st.), natürlich wieder aus eigener Kompostierung: 41 Gramm

11. Terra Preta sterilisiert + Terra Preta (TP st. +TP), hier ist die Deckschicht aus sterilisierter Terra Preta, damit weniger Unkraut keimt: 22 Gramm

12. Tera Preta + Holzkohle (TP + HK), Verhältnis 3:1: 27 Gramm

Zusammenfassung: Das beste Ergebnis hat wie erwartet das kommerzielle Produkt Pallaterra2, was ich vorrangig auf den hohen Nährstoff- und Humusgehalt zurückführen würde. Die Mikroorganismen scheinen entweder die Mikrowellenbehandlung zu mögen, oder sie haben keine großen Auswirkungen, im direkten Vergleich zwischen dem reinen Substrat (83 Gramm) und dem sterilisierten Substrat (103 Gramm) liegt jedenfalls sogar die sterilisierte Erde vorne.

Wiederum wenig überraschend folgt die eigene Terra Preta mit einem eventuell etwas geringerem Nährstoffgehalt, gröberer Kohle und weniger Faseranteil. Sterilisert oder nicht spielt hier keine große Rolle (41/43 Gramm), der Topf mit einer Deckschicht sterilisierter TP dürfte wohl mit 22 Gramm als Ausreißer nach unten zu werten sein, der auf die Pflanze oder die heterogene Erde zurückzuführen sein dürfte.

Mischungen aus Palaterra2 und Sand bzw. Gartenerde belegen mit ca. 20 Gramm das Mittelfeld, was jetzt wegen der enthaltenen Nährstoffe wenig überrascht. Terra Preta mit mehr unbehandelter Holzkohle liegt mit 27 Gramm in einem ähnlichen Bereich. Leider habe ich es versäumt einen Topf mit Terra Preta und Gartenerde zu machen, so dass dort der Vergleich fehlt.

Das Schlusslicht bildet unsere eigentlich recht gute Gartenerde mit mickrigen 3-8 Gramm, wobei die 8 Gramm der Topf mit Holzkohlezusatz sind. Möglicherweise spielt auch die schlechte Bodenerwärmung so spät im Jahr schon eine Rolle. Die Gartenerde ist heller als die übrigen Substratmischungen.

Insgesamt ist der Versuch mit nur je einem Topf und nur einer Pflanze nicht sonderlich wissenschaftlich oder repräsentativ. Eine gewisse Tendenz lässt sich aber trotzdem feststellen. Die Wasserversorgung durch regelmäßiges Gießen macht die Ergebnisse mit einem Freilandanbau nicht vergleichbar. Ich werde die Töpfe mit dem vorhandenen Substrat mit einer anderen Kultur weiter verwenden und sehen, wie die Entwicklung ist. Auch die jeweilige Pflanze hat ja ihre eigenen Ansprüche. Der Plan ist, die Töpfe ins Haus zu holen und Chilis darin zu ziehen.

Mit Bildern aller 12 Töpfe verschone ich euch mal...
Dann doch lieber ein Foto der weiteren Verwendung der Versuchspflanzen:

Samstag, 21. Dezember 2013

Rezension: Rosenapfel und Goldparmäne


Rosenapfel und Goldparmäne - 365 Apfelsorten - Botanik, Geschichte und Verwendung. Brigitte Bartha-Pichler, Frits Brunner, Klaus Gersbach, Markus Zuber. 3. Aufl. 2009. 248 Seiten. Über 550 Farbfotos. Gebunden. ISBN 978-3-03800-209-3. 39,90 €.
Der AT-Verlag war so freundlich, mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung zu stellen.

Das Buch ist etwas großformatiger und läd mit seinem liebevollen Design und den vielen Fotos geradezu zum Schmökern ein. Es enthält 365 Apfelsortenportraits, also für jeden Tag des Jahres eine Sorte.

Die Sortenportraits sind gelungen und jeweils mit einem hübschen Foto der Frucht am Baum illustriert. Für eine Sortenbestimmung sind sie freilich nicht geeignet, denn es fehlt eine Beschreibung der inneren Merkmale, wie Kerngehäuse etc. Entsprechend sind auch keine Schnittbilder vorhanden. Bei dem Buch handelt es sich aber auch nicht um ein Bestimmungsbuch. Es soll vielmehr für die Sortenvielfalt begeistern und vielleicht den einen oder anderen davon überzeugen, einer alten Sorte eine Chance im eigenen Garten zu geben.

Das Buch ist maßgeblich durch die Zusammenarbeit der beiden schweizer Vereine ProSpecieRara und Fructus entstanden. Entsprechend werden viele Sorten dargestellt, von denen ich als Norddeutscher noch nie gehört habe, die aber dennoch sehr reizvoll klingen.

Neben den Sortenbeschreibungen, die sich über das ganze Buch verteilen, gibt es jede Menge Themenartikel, die den Apfel aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten.

Der erste Themenblock widmet sich ausführlich der Geschichte des Apfels als Kulturpflanze von ihrer Entstehung bis ins 19. Jahrhundert und dann im 19. und 20. Jahrhundert, also bis heute. Die Sortenportraits folgen dabei jeweils auf einen Themenblock. Der Geschichte bis ins 19. Jahrhundert folgen Portraits der ganz alten Sorten des 13. bis 18. Jahrhunderts, auf die neuere Geschichte folgen moderne Handelssorten ab dem 19. Jahrhundert.

Der Zweite Themenblock ist überschrieben mit "Sortenvielfalt in Gefahr". Hier geht es um die unglaubliche Vielfalt an Apfelsorten und die Probleme, die der Markt und der kommerzielle Anbau damit hat(te). Neben einer kleinen Einführung in die Begrifflichkeiten der Obstsortenklassifizierung (z.B. Kalvill, Schlotterapfel, etc.) wird die traditionelle Entstehung neuer Sorten aus Sämlingen beschrieben und erklärt, warum Lokal- und Regionalsorten ihre Daseinsberechtigung haben. Sie sind nämlich häufig hochgradig an den lokalen Standort angepasst und bringen dort als gesunde Bäume lange und reichlich Ertrag, während beliebte Tafelobstsorten auf dem gleichen Standort kümmern und schlechte und wenige Früchte bringen würden.
Fast einen eigenen Block stellt dann die Vorstellung von 13 beispielhaften Initiativen unterschiedlicher Größe, die sich dem Sortenerhalt verschrieben haben, dar. Thematisch passend folgen die Portraits regionaler und lokaler Sorten.

Das nächste Kapitel widmet sich den Mostäpfeln, mit deren Sortenbeschreibungen es endet. Es geht um die Herstellung von vergorenem und unvergorenem Apfelsaft. Interessanterweise ist der Apfelwein wesentlich älter als haltbarer Apfelsaft. Die Gärung diente früher gleichzeitig der Konservierung. Vergorener Apfelsaft war lange Zeit ein regelrechtes Alltagsgetränk, was sich durchaus auch auf die Gesundheit der Menschen auswirkte. Erst mit der gegensteuernden Antialkoholbewegung setzte sich dann der hitzesterilisierte Apfelsaft (Süßmost) durch. Schließlich geht es auch noch um die heutige Mostobstverwertung.

Die Getränkeindustrie ist zwar der größte Verwertungszweig neben dem Frischobst, es gibt aber auch noch eine Reihe anderer Verwertungsmöglichkeiten, die in diesem vierten Themenblock mit Rezeptvorschlägen und besonders geeigneten Sorten vorgestellt werden. Das sind z.B. getrocknete Apfelringe, zu Sirup eingedickter Saft, Apfelessig und Bratäpfel.

Das letzte Kapitel hat möglicherweise für viele Leser den größten praktischen Nutzen. Es geht um alte Apfelsorten für den Hausgarten. Neben den unterschiedlichen Baumgrößen und -formen geht es auch um die Baumpflege und natürlich die empfehlenswerten Sorten.

Fazit: Ein Buch, das man mit Genuss vor dem Kamin lesen kann und das die Vorfreude auf das neue Gartenjahr weckt. Da in diesem Buch nur Apfelsorten beschrieben sind, hat man einen sehr guten Querschnitt durch das vorhandene, oder eben kaum noch vorhandene Sortiment auch alter Sorten. Hervorheben möchte ich das Kapitel über Mostäpfel. Wirtschafts- und Mostäpfel kommen meines Erachtens sonst häufig zu kurz - sowohl in der Literatur, als auch im Anbau.



Weitere Rezensionen zu Obstsortenbüchern:

Handbuch Obstsorten
Farbatlas Alte Obstsorten

Freitag, 20. Dezember 2013

Bilder aus einem Zwei-Röhren-Luftschutzbunker in Hamburg-Eppendorf

Man hat ja nicht jeden Tag die Möglichkeit, sich so einen alten Luftschutzbunker aus dem zweiten Weltkrieg anzuschauen und sich einen Eindruck davon zu verschaffen, wie sich die Leute darin gefühlt haben müssen. Hier einfach mal ein paar Fotos. Wer mal die Möglichkeit hat, sollte mal an einer Führung teilnehmen. Das ist schon etwas beklemmend.

Eingang:
Der Bunker besteht aus zwei Röhren, die nebeneinander liegen und einen gemeinsamen "Eingangsflur" und einen gemeinsamen Notausstieg haben.
Linke Röhre:

Rechte Röhre, die Bänke sind nicht original, aber so ähnlich, nur vielleicht noch etwas enger kann man sich das wohl vorstellen.

Am Ende der Röhren führ je eine niedrige Tür zum Notausstieg.

Der Notausstieg:
Bemerkenswert fand sich noch, dass der Bunker nur eine sehr bedingte Sicherheit bot. Einem direkten Treffer hätte er nämlich nicht stand gehalten. Er schützte aber vor Trümmern, Rauch und Staub.

Donnerstag, 19. Dezember 2013

Samenpaket gewonnen, danke kleiner Horrorgarten!

Auch wenn es reichlich spät kommt, vielen Danke für das Samenpaket aus dem kleinen Horrorgarten.
Anja hat zur Veröffentlichung ihres neuen Buches "urban gardening - Gärtnerglück für Großstadtpflanzen" ein Gewinnspiel veranstaltet.

Das Samenpaket war zwar nicht der Hauptpreis, aber ich habe mich trotzdem sehr gefreut, als der Umschlag unverhofft im Briefkasten steckte.
Bei den Samen handelt es sich um Marrokkanisches Leinkraut, blauen (einjährigen) Wiesenrittersporn, weiße Wildtomaten und Duftwicken, wobei von den Wicken nur 3-4 den Transport mit der Post überstanden haben. Der Rest hat sich durch das Samentütchen gedrückt und beim Öffnen des Briefumschlages in alle Winde verstreut.

Liebe Anja,
mit dem Verkauf Deines Buches wünsche ich Dir viel Erfolg. Ich bin sicher, dass die Thematik bei vielen Stadtmenschen gut ankommt.

Liebe Grüße
Lorenz

Dienstag, 5. November 2013

Rezension: Handbuch Obstsorten - 300 Obstsorten in Wort und Bild (Gerhard Friedrich/Herbert Petzold)

Handbuch Obstsorten
Handbuch Obstsorten. 300 Obstsorten in Wort und Bild. Gerhard Friedrich, Herbert Petzold. 2008. 624 S., 300 Aquarelle von Ernst Halwaß, geb. ISBN 978-3-8001-4853-0. € 19,90
Der Ulmer Verlag war so freundlich, mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung zu stellen.

Das Handbuch Obstsorten ist mit seinen über 600 Seiten gerade noch handlich zu nennen und bietet entsprechend viel Inhalt. Auffällig ist, dass es bei ungefähr gleicher Sortenzahl etwa doppelt so viele Seiten wie der Farbatlas Alte Obstsorten aus dem selben Verlag hat. Das liegt an der aufwendigeren grafischen Darstellung.

Nach einer kurzen Einleitung und leider keiner Erläuterung der Merkmalsnomenklatur der Früchte, folgt der Hauptteil des Buches - der Sortenteil. Die Obstartenkapitel sind dabei durch farbliche Kennzeichnung am Vorderschnitt gut kenntlich gemacht, was es einem erleichtert, gleich zur richtigen Obstart zu springen. Beschrieben sind in dieser Reihenfolge 74 Apfel-, 56 Birnen-, 6 Quitten-, 56 Steinobst-, 18 Nuss- und 56 Beerenobstsorten, 28 Sorten und Arten seltenes Kern-, Stein- und Beerenobst und 7 Sorten Tafeltrauben. Wenn ich mich nicht verzählt habe, sind es also wirklich 300 Sorten.

Jede Sortenbeschreibung nimmt eine Doppelseite ein. Links befindet sich immer die Beschreibung und auf der rechten Seite eine hervorragende Aquarellgrafik von Ernst Halwaß.
Je nach Obstart ist die Beschreibung etwas unterschiedlich aufgebaut, auffällig ist insbesondere ein anderes Layout beim Steinobst. Unabhängig davon sind aber alle wesentlichen Merkmale und Informationen vorhanden. Die Beschreibung der Äpfel gliedert sich z.B. in die unterschiedlichen Namen der Sorte, die Herkunft, Fruchtbeschreibung, Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge, Ernte, Lager, Verwendung, Baumbeschreibung, Blüte, Unterlagen, Widerstansfähigkeit, Standort, Anbaueignung, Mutanten und Verwechslersorten. Einzelne Punkte können dabei auch mal fehlen, wenn es nichts zu schreiben gibt. Als Besonderheit sind in dem Buch auch 4 moderne "Re-Sorten" aus der "Pillnitzer Züchtung" des Institus für Obstforschung in Dresden-Pillnitz beschrieben, die mit einem kleinen Stammbaum versehen sind.
Die beschriebenen Fruchtmerkmale lassen sich auf den Abbildungen gut nachvollziehen.

Das Sortenspektrum ist sehr bunt gemischt, berücksichtigt neben einigen alten Sorten aber doch in erster Linie die für den kommerziellen Anbau bevorzugten Sorten, darunter auch viele moderne.

Die Aquarelle sind künstlerisch sehr ansprechend und bilden die Fruchtmerkmale gut ab. Der Vorteil einer derartigen Darstellung ist, dass alle Merkmale idealisiert darstellen kann, während auf Fotos einzelne Merkmale meist nicht so gut ausgeprägt sind. Es gibt halt weder Durchschnittsmenschen, noch Durchschnittsfrüchte. Der Nachteil ist aber, dass zumindest mir als Laie die Übersetzung in die Wirklichkeit schwerer fällt, als bei einem Foto. Leider ist bei den Äpfeln und Birnen nur die Frucht und ein Schnitt abgebildet. Bei den anderen Obstarten sind zumeist zusätzlich noch die Blätter, ein Zweig, die Blüte und bei Steinobst der Stein mit abgebildet. Dies ist auch bei den Quitten der Fall, so dass auch eine diesbezügliche Trennung in Kernobst und Rest nicht erkennbar ist. Ich vermute, dass es wie bei den unterschiedlichen Beschreibungsgliederungen an den unterschiedlichen Autoren der Buchteile liegt. Ein einheitliches Erscheinungsbild wäre für den Leser vielleicht angenehmer. Blätter, Zweig und Blüte können auch bei Äpfeln und Birnen wichtige Merkmale sein, insofern ist das Fehlen dieser Abbildungen schade.

Auch wenn das Buch nicht ausdrücklich als Bestimmungsbuch daherkommt, eignet es sich trotz der kleineren Einschränkungen wegen der hervorragenden Grafiken und der vollstänigen Beschreibungen gut dafür. Eine kurze Einführung in die Beschreibungssystematik, wie sie im Farbatlas Alte Obstsorten zu finden ist, würde einen hohen Mehrwert für die Leser bedeuten, die sich erstmals mit der Thematik beschäftigen. Das wäre auf wenigen Seiten möglich.

Fazit: Das bisher beste Sorten(bestimmungs)buch. Schade, dass "nur" 74 Apfel- und 56 Birnensorten beschrieben sind, aber dann wäre das Buch noch dicker. Für den Liebhaber alter Obstsorten und wegen der dort vorhandenen Merkmalslehre, ist der Farbatlas Alte Obstsorten als erstes Buch zu empfehlen, wer das Sortenspektrum um modene Sorten erweitern möchte und etwas Vorbildung hat, ist mit diesem Buch aber mindestens ebenso gut beraten.

Eine Leseprobe gibt es auf der Seite des Ulmer-Verlags.

Weitere Rezensionen zu Obstsortenbüchern:
Farbatlas Alte Obstsorten
Rosenapfel und Goldparmäne

Freitag, 1. November 2013

Blaue Einweggemüsekisten als kostenlose Lager- und Trockenbehälter



Walnussernte 2013

Verwendung:
Wir trocknen unsere Walnüsse darin und sind auch eigentlich erst in diesem Jahr so richtig auf die Idee gekommen. Sie eignen sich auch gut für die Lagerung kleinerer bis mittlerer Mengen Äpfel. Der Vorteil ist, dass die nur einlagig liegenden Äpfel besser halten, sich weniger leicht anstecken und schneller zu sortieren sind. Dafür ist der Platzaufwand etwas höher, was sich durch die Stapelbarkeit aber wieder relativiert.
Die Kisten brechen relativ leicht (sind schließlich einweg), sind aber gut stapelbar. Wenn mal eine zu kaputt ist, kann man sie einfach in den gelben Sack stecken.

Beschaffung:
Die praktischen blauen Einweggemüsekisten bekommt man in Supermärkten, die diese verwenden. Am besten fragt man möglichst freundlich in der Gemüseabteilung. Teilweise sind die Kisten recht begehrt und werden von einzelnen Mitarbeitern für Freunde gehortet. Die Erfahrung hat gezeigt, dass junge Männer am großzügigsten und wesentlich freundlicher sind. Außerhalb der Erntesaison kommt man möglicherweise auch leichter ran, weil der Bedarf dann geringer ist. Man sollte sich nicht scheuen, es beim nächsten Einkauf bei einem anderen Mitarbeiter nochmal zu probieren, wenn man eine Abfuhr bekommen hat. AM besten legt man sich übers Jahr rechtzeitig einen ausreichenden Vorrat an.

Donnerstag, 31. Oktober 2013

Walnüsse trocknen in Einweggemüsekisten

Nicht gewogen, aber eimerweise gesammelt.
Walnussernte 2013
Die alle paar Tage während der Erntezeit gesammelten Nüsse waschen wir in Salzwasser. In vorherigen Jahren hatten wir teilweise viele Nüsse mit Pilzbefall, vielleicht hat das Salz ja eine hemmende Wirkung. In erster Linie soll aber Erde und Staub abgewaschen werden. Nass sind die Nüsse in der Regel eh schon.
Die gewaschenen Nüsse werden 1-2-lagig in blaue Einweggemüsekisten geschichtet, zunächst maximal zwei übereinander und darunter immer eine leere Klappkiste, damit auch von unten Luft rankommt.
So trocknen sie einige Tage vor dem warmen Ofen. Der Ofen sorgt auch für eine geringe Luftfeuchte, so dass die Feuchtigkeit der Nüsse gut aufgenommen werden kann.
Nach einigen Tagen sind die Nüsse relativ trocken und können bei Kistenmangel etwas zusammengeschüttet werden. Sie sollten dann aber noch einige Wochen bei Zimmertemperatur weitertrocknen und natürlich nicht in geschlossenen Behältnissen oder Plastiktüten gelagert werden.

Mittwoch, 30. Oktober 2013

Pilze am 18.10.2013

Auf der Rückfahrt von der Obstsortenbestimmung in Konau haben wir kurzentschlossen noch angehalten und sind Pilze sammeln gegangen. Da wirklich viele Pilze da waren, hat es richtig Spaß gemacht und uns zwei ultraleckere Pilzmahlzeiten beschert.

Die Ernte:
Gesammelte Pilze
Und das was nach dem Putzen davon übrig bleibt:
Geputzte Pilze

Dienstag, 29. Oktober 2013

Rezension: Farbatlas Alte Obstsorten (von Walter Hartmann, Eckhart Fritz)

Der Ulmer Verlag hat mir ein Rezensionsexemplar der aktuellen 4. Auflage des Buches "Farbatlas Alte Obstsorten" überlassen. Bezahlbare, aktuelle obstkundliche Fachbücher sind rar gesät. Die historischen Werke sind schwer zu bekommen und entsprechen auch nicht den heutigen Sehgewohnheiten. Insofern ist dieses Buch, soviel schonmal vorab, ein wichtiger Bestandteil der pomologischen Abteilung unserer Hausbibliothek geworden.
Farbatlas Alte Obstsorten Ulmer 4. Auflage
Farbatlas Alte Obstsorten. Walter Hartmann, Eckhart Fritz. 4. Auflage 2011. 318 S., 445 Farbfotos, 7 Zeichn., geb. ISBN 978-3-8001-7634-2. € 24,90

Nach einigen lesenswerten Grundinformationen zum Obst und seiner Geschichte und Bedeutung gibt es eine kurze und gut bebilderte Einführung in die Bestimmungsmerkmale der Früchte und ihrer Bezeichnungen. Nur so kann man mit den Sortenbeschreibungen im Hauptteil des Buches etwas anfangen.

Der Sortenteil des Buches ist nach Obstarten und dann innerhalb der Kapitel alphabetisch gegliedert.

Den Anfang machen die Äpfel mit 138 beschriebenen Sorten.
Den oberen Teil der Sortenbeschreibung nimmt ein Foto der Früchte am Baum ein. Aus dieser Abbildung mehrer Früchte kann man einen ersten Gesamteindruck gewinnen.
Unter dem Bild folgt eine zweispaltige Sortenbeschreibung. Sie beginnt mit dem Sortennamen und bekannten Synonymen. Soweit bekannt wird außerdem in wenigen Zeilen die Herkunft und das Alter genannt.
Der eigentliche Textteil umfasst dann eine allgemeine Beurteilung zu den wichtigsten Vor- und Nachteilen und der Anbaueignung der Sorte, die die weitere Beschreibung zusammenfasst.
Unter "Verwendung" wird angegeben, ob es sich um eine Tafel- oder Wirtschaftssorte handelt und ob sie gegebenenfalls für bestimmte Verarbeitungen, wie z.B. Saft oder Dörren besonders geeignet ist.
Die Angaben zur Frucht sind für die Bestimmung am wichtigsten. Hier werden zunächst Aussagen zur Pflückreife, zur Genussreife und und zur Lagerfähigkeit und Lagerentwicklung gemacht. So kann man Sorten, die den falschen Reifezeitpunkt haben leicht ausschließen. Außerdem werden die einzelnen Merkmal, wie Kernhaus, Blüte, Stiel und Geschmack beschrieben.
Auch der Baum wird bezüglich seines Wuchses und der geeigneten Standorte, Befruchtereigenschaft, etc. beschrieben. Auch diese Merkmale sind für eine Bestimmung in Zweifelsfällen hilfreich.
Unter "Besondere Merkmale" werden auffällige Eigenschaften der Frucht aufgeführt, auf die man bei der Bestimmung besonders achten sollte.
Zum Abschluss werden wie in einem Pilzbuch Verwechslersorten genannt, die ähnliche Früchte haben können.
Ganz unten auf jeder Seite ist eine leider mit gut einem Zentimeter sehr kleine Abbildung eines Längstschnittes durch den Apfel, so dass man auch das Innenleben, z.B. Fruchfleischfarbe, Kernhaus, Kerne, Blütenform, etc. erkennen kann. Leider ist bei manchen Sorten der Stiel nicht gut erkennbar, was auch an der geringen Größe der Abbildungen liegt. Bei einer Neuauflage sollte überlegt werden, hier nachzubessern.

Die 101 beschriebenen Birnensorten teilen sich noch einmal in Tafelbirnen und Most- und Wirtschaftsbirnen auf. Die Beschreibungstechnik entspricht der bei den Äpfeln, allerdings fehlen hier die Schnittbilder ganz, obwohl meist sogar noch Platz auf der Seite wäre. Die ohnehin schwierige Bestimmung wird dadurch nicht unbedingt erleichtert.

Bei den 22 Pflaumen- und Zwetschensorten tritt an die Stelle einer Schnittabbildung eine Abbildung des Steins.

Bei den 13 Krischensorten gibt es wieder keine kleinen Abbildungen.

Insgesamt sind somit 274 Sorten beschrieben. Dabei handelt es sich natürlich nur um eine kleine Auswahl der beschriebenen Sorten. Dennoch eignet sich das Buch um einen Anfang zu machen und sich an Bäumen, deren Sorte man kennt zu trainieren. Die Praxis lässt sich nicht durch ein Buch ersetzen und gute Pomologen haben meist Jahrzehnte Erfahrungsschatz.
Das Buch ist aber auch dann eine Hilfe, wenn man es nicht zum Bestimmen benutzen möchte. Hat man seine Sorten erstmal ermittelt, weiß sie noch oder kauft nach Lektüre des Buches eine neue alte Sorte für den eigenen Garten, gibt das Buch auch Informationen zum Ertntezeitpunkt, zur Lagerung und zu besonderen Verwendungsmöglichkeiten. Auch sollte man damit überprüfen können, ob es sich wirklich um die gekaufte Sorte handelt, oder ob der Baumschule einer der häufigen Fehler unterlaufen ist und man eine andere Sorte erhalten hat.

Fazit: Ein gutes Fachbuch, das sich einen festen Platz in unserer Hausbibliothek verdient hat. Der Ladenpreis liegt außerdem in einem für derartige Bücher sehr moderatem Bereich. Einen direkten Eindruck kann man sich durch eine Leseprobe auf der Seite des Ulmer Verlags verschaffen.

Weitere Rezensionen zu Obstsortenbüchern:
Handbuch Obstsorten
Rosenapfel und Goldparmäne

Montag, 28. Oktober 2013

Großartige Apfelernte 2013 - 2 Tonnen Mostobst

Im Gegensatz zu den meisten anderen, hatten wir in diesem Jahr eine hervorragende Apfelernte. Ca. 400 kg haben wir für den Eigenverbrauch eingelagert.

Außerdem haben wir das erste Mal seit ca. 15 Jahren wieder Äpfel geschüttelt, gesammelt und zur Mosterei gebracht. Hier die Erntestatistik:

14.10.2013
763,1 kg total, davon 563 kg Cox Orange, 94,3 kg Ingrid Marie und 105,8 kg Uelzener Rambour

15.10.2013
404,8 kg total, davon 265 kg Cox Orange, 93,8 kg Ingrid Marie und 46 kg Uelzener Rambour

21.10.2013
797,5 kg total, davon 712,8 kg gemischt Cox Orange und Holsteiner Cox, 84,7 kg Golden Delicious

Gsamternte also:
1965,4 kg total, davon 828 kg Cox Orange, 712,8 kg gemischt Cox Orange und Holsteiner Cox, 188,1 kg Ingrid Marie, 151,8 kg Uelzener Rambour und 84,7 kg Golden Delicious

Die restlichen ca. 400 kg Holsteiner Cox und Cox Orange haben wir wegen Überlastung der Mosterei nicht mehr geerntet. Ingrid Marie und Uelzener Rambour wären eine Woche früher besser gewesen, Golden Delicious 1-2 Wochen später, aber dafür hätte sich das Fahren nicht gelohnt.

Die Äpfel sind zu teilweise sortenreinen Säften gepresst worden, die folgende Zucker und Säurewerte haben:
Cox Orange: 7,8 g/l Säure und 53 °Oechsle
Mischung Cox Orange und Holsteiner Cox: 7,2 g/l Säure und 56 °Oechsle
Ingrid Marie: 8,5 g/l Säure und 53 °Oechsle
Uelzener Rambour in Mischung mit anderen Äpfeln: 5,8 g/l Säure und 51 °Oechsle
Golden Delicious: 5,7 g/l Säure und 53 °Oechsle

Die Aktion hat viel Spaß gemacht. Bewährt hat es sich, große Planen unter den Bäumen auszubreiten und dann zu schütteln. So kann man die Äpfel auf den Planen zusammenziehen und sich zum Sammeln einfach auf die Plane knien. Natürlich fällt immer noch einiges vorbei, es erleichtert die Arbeit aber immens.

Hier noch ein paar Fotos des beladenen Anhängers und Autos:
Mostäpfel Auto mit Anhänger
20 Kisten auf dem Hänger, 9 Kisten im Kofferraum, 6 Kisten auf der hinteren Rückbank, 3 Kisten auf der vorderen Rückbank, 1 Weinkiste im hinteren Fußraum. Damit ist zuladungsmäßig noch Luft nach oben.
Mostobst Anhänger Mostobst Blick nach hinten

Sonntag, 27. Oktober 2013

Ergebnisse Obstsortenbestimmung Jan Bade 18.10.2013 in Konau

Am 18.10.2013 waren wir wie angekündigt bei der Apfel- und Birnenbestimmung in Konau (Amt Neuhaus) beim neu gegründeten Verein Konau11.

Der Pomologe Jan Bade hat dort (für die Besucher kostenlose) Sortenbestimmungen vorgenommen. Auch wir haben die Chance genutzt und eine Reihe Sorten bestimmen lassen.

1. Unser "Glockenapfel", den richtigen Namen haben wir vergessen, entpuppte sich als: Stahls Winterprinz, wobei der Erntezeitpunkt eigentlich nicht stimmt. Dem werde ich nochmal weiter nachgehen müssen.

2. Erster Baum rechts, erste Hälfte: nicht bekannt (konnte auch schon von Meinolf Hammerschmidt nicht bestimmt werden)

3. Erster Baum rechts, zweite Hälfte, schmeckt süß, kaum Säure, mittelgroße Früchte, nicht lagerfähig: nicht bekannt (konnte auch schon von Meinolf Hammerschmidt nicht bestimmt werden)

4. Baum links vor L. im Graben: Krügers Dickstiel = Celler Dickstiel (vermutlich in Übereinstimmung mit Meinolf Hammerschmidt)

5. Baum W. Ortsausgang Bauhof: Gravensteiner (laut Jan Bade die "alte" Variante und keine der in Baumschulen überwiegend erhältlichen Mutationen)

6. Apfel Barskamp: nicht bekannt

7. Birne Barskamp, guter Geschmack mit Anisnote: nicht bekannt (einzige Sorte am ganzen Tag, von der der Pomologe Reiser haben wollte)

Wir haben die ganze Zeit (14-17 Uhr) bei den Bestimmungen zugesehen und auch viele Äpfel probieren können. Drei Personen haben wir um Reiser ihrer nicht bestimmbaren Apfelsorten gebeten, da uns diese geschmacklich zusagten. Hoffentlich klappt das dann auch, da wir nur unsere Kontaktdaten rausgegeben, aber keine erfragt haben.

Ansonsten wurden überwiegend die häufigen älteren und etliche moderne Sorten vorgelegt.

Hier noch ein paar Bilder der Veranstaltung, die sehr gut besucht war:
Jan Bade bei der Obstbestimmung in Konau
Jan Bade, der Pomologe vom Dienst. Die Bestimmungen werden von Carmen Magdalena Deutschmann vom Lüneburger Streuobstwiesenverein in eine Liste eingetragen. So gewinnt man einen Überblick, welche Sorten wo verbreitet sind.
Konau11 Hofansicht
Das Foto ist vom Ende der Veranstaltung. Meistens war die Schlange am Bestimmtisch ca. 10 Meter lang und wurde auch nicht richtig kürzer.

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Geschenk vom neuen Imker

Im Juni hatte ich geschrieben, dass wir einen neuen Imker haben, der seine Völker in den Chaosgarten stellen möchte. Im November sollen die Völker dann einziehen. Es werden wohl nicht die geplanten 5, sondern "nur" 3 Völker, weil sich das besser mit dem Auto transportieren lässt.

Einen Vorgeschmack auf den leckeren Honig haben er und seine Frau uns zum Apfelfest mitgebracht: vier Gläser feinster Honig, darunter Sommerblüte, Heidehonig und Rapsblüte. Im Vergleich dazu schmeckt der Supermarkthonig von Dreyer und Co. ziemlich fad.
vier Gläser deutscher Imkerhonig

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Wühlmaus massakriert Apfelbäumchen und stirbt dafür (nicht für Wühlmausfreunde geeignet)

Wühlmäuse sind bei uns eine echte Plage. Schlimm genug, wenn sie Möhrchen und Kartoffeln von unten abfressen. Viel ärgerlicher ist es finde ich bei Obstbäumchen und anderen langlebigen Kulturen.

Neulich hat sich so ein Mistvieh häuslich im frisch sauber gemachten Baumschulbeet eingerichtet und als erste Amtshandlung gleich erstmal einen Apfelsämling derart abgefressen, dass ich ihm trotz lebensrettenden Sofortmaßnahmen (erst in Wasser gestellt und entlaubt, später in einer Milchtüte ausgepflanzt) kaum eine Überlebenschance einräume.
Wühlmausschaden an Apfelbaumwurzel
Lange hat sich die Wühlmaus aber nicht an ihren Missetaten erfreuen können, denn neben ein paar Nachbarskatzen sind auch einige Wühlmausfallen bei uns im Einsatz. Hoffentlich dauert es eine Weile, bis die nächste Wühlmaus an dieser Stelle Quartier nehmen möchte.
tote Wühlmaus und Falle tote Wühlmaus Nahaufnahme
Falls jetzt jemand aufschreit, weil wir keine Lebendfallen verwenden.

1. Der Kontrollaufwand ist höher, denn wenn ein Tier da länger drin ist, stirbt es einen qualvollen Tod.

2. Was soll ich mit einer gefangenen Wühlmaus machen? Ich kenne niemanden, der sie als Futter für irgendwas braucht und irgendwo (weit genug? weg) aussetzen möchte ich sie auch nicht, schließlich richtet sie überall Schäden an. Sie im Wald oder auf dem Feld auszusetzen ist eigentlich vorsätzliche Sachbeschädigung und im Garten möchte sie auch niemand anders haben. Sollte ich jemanden erwischen, der in meiner Nähe Wühlmäuse aussetzt, werde ich richtig sauer.

3. Lebendfallen sind größer und damit aufwendiger zu installieren, dadurch dürfte auch die Erfolgsquote sinken.


Dienstag, 22. Oktober 2013

Ergebnisse Obstsortenbestimmungen Hammerschmidt 2013

Für das Protokoll, und falls jemand Interesse an Reisern hat.

Wir haben auch in diesem Jahr wieder einige Obstbäume durch den Pomologen Meinolf Hammerschmidt von der Baumschule Alte-Obstsorten bestimmen lassen. Leider stellt die Baumschule zum Ende des Jahres den Betrieb ein.

Die bestimmten Bäume stehen überwiegend in den Gärten von Bekannten, mit denen wir über das Thema mal ins Gespräch gekommen sind, einige sind auch alte Straßenbäume, von denen nicht klar ist, ob sie Rest einer alten Pflanzung oder vielleicht auch (teilweise) Sämlinge sind.

Äpfel:
1. Nin I, Stammumfang auf 1 Meter Höhe 120 cm: Altländer Pfannkuchenapfel

2. Nin II, Stammumfang auf 1 Meter Höhe 75 cm: nicht näher bestimmter Cox-Typ (Äpfel waren noch sehr unreif)

3. Nin III, Stammumfang auf 1 Meter Höhe 220 cm: nicht bekannt

4. Nin IV, Stammumfang auf 1 Meter Höhe 90 cm: Holsteiner Cox

5. Nin V, Stammumfang auf 1 Meter Höhe 80 cm: nicht bekannt

6. Nin VI, Stammumfang auf 1 Meter Höhe 65 cm: nicht bekannt

7. Nin VII, Stammumfang auf 1 Meter Höhe 100 cm: Sämling (da müssen wir mal schauen, ob der überhaupt schmeckt)

8. Erster Baum rechts, erste Hälfte: nicht bekannt

9. Erster Baum rechts, zweite Hälfte: nicht bekannt

10. Zweiter Baum rechts: (Krügers Dickstiel) (vermutlich eine Verwechslung, da der Baum vor ein paar Tagen keine Früchte mehr trug, eigentlich aber im Oktober pflückreif sein sollte; ich gehe davon aus, dass der Zettel oder die Äpfel mit Nr. 12. durcheinander geraten sind, der inzwischen von einem anderen Pomologen als Krügers Dickstiel identifiziert wurde)

11. Baum links: Burchardts Netzrenette (eine sehr seltene Sorte, die im Internet nur ca. 2 Baumschulen führen)

12. Baum links vor L. im Graben: nicht bekannt (Krügers Dickstiel, siehe Nr. 10.)

13. Heike 50+ Jahre: Wohlschmecker aus Vierlanden

Birnen:
1. Birne am Bhf. A., mindestens 120 Jahre alt, pflückreif Anfang September, Baum mit relativ breiter Krone, gute Kochbirne, bis zu 4 Wochen lagerfähig: nicht bekannt

2. Heike Hochstamm 80+ Jahre: vermutlich Sparbirne, allerdings schon schlecht geworden und daher nicht sicher bestimmbar

3. Heike kleiner Baum 50+ Jahre: nicht bestimmbar

Das Obst war bei der Bestimmung teilweise nicht mehr in so einem guten Zustand, weil der Termin Anfang Oktober einfach sehr spät war für viele Sorten. Andere Äpfel waren beim Pflücken noch nicht reif genug für eine sichere Bestimmung, teilweise könnte es sich auch schlicht um nicht bestimmbare Sämlinge handeln. Die nicht bestimmten Bäume werden wir jedenfalls weiter zu ermitteln versuchen.

Interessant ist die Netzrenette, auch Burchardts Renette oder Burchardts Netzrenette. Die Sorte ist wie gesagt sehr selten und der Apfel hat mir gut geschmeckt. Die Äpfel sind reif leuchtend gelb und netzartig berostet. Neben einem Ingrif Marie macht sich so ein Baum sicher farblich gut. Wir werden ihn wohl veredeln und in den Chaosgarten pflanzen.

Bei der über 120 Jahre alten Birne müsste es sich eigentlich auch um eine Sorte handeln, denn Sie steht in einem Garten und liefert hervorragende Kochbirnen, die auch roh gut schmecken und zu Birnen, Bohnen und Speck finde ich noch besser schmecken, als die sonst in der Gegend übliche Bürgermeisterbirne (Köstliche von Charneux). Ich durfte den Baum in diesem Jahr (und hoffentlich auch im nächsten) ernten und habe über 2 Obstkisten (also ca. 45 Kilo) mit dem Pflücker runterbekommen. Der Baum hatte einen eher moderaten Befall mit Birnengitterrost.

Montag, 21. Oktober 2013

Megamöhren: ca. 35 cm

So groß waren unsere Mohrrüben glaube ich noch nie. Lauter Prachtexemplare, die leider zunehmend von der Wühlmaus heimgesucht werden.
Megamöhre
Natürlich sind nicht alle so groß, aber schon im Schnitt größer als sonst.
Große Mohrrüben

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Pappmulch ist super, Steine zum Beschweren eher rasenmäherunverträglich

Ich habe schon mehrfach erwähnt, dass ich Pappe zum Mulchen verwende. Pappe hat einen großen Vorteil und einige Nachteile.
Der große Vorteil ist, dass sie kostenlos als Abfall anfällt und ca. ein halbes Jahr lang nichts durch sie hindurchwächst.
Nachteilig ist jedoch, dass man ihn mindestens alles halbe Jahr erneuern muss und dass er zum Wegfliegen neigt.

Bei Kulturen, die nur einen begrenzten Zeitraum an Ort und Stelle bleiben sollen, ist Pappmulch also im Prinzip eine gute Idee. Deswegen haben wir ihn auch benutzt, um unsere kleinen Apfelsämlinge einigermaßen unkrautfrei zu halten. Das hat auch recht gut funktioniert und normalerweise hätte man jetzt einfach eine neue Schicht drüberlegen können.

Wenn wir nicht auf die ungemein schlaue Idee gekommen wären, die Pappstücke mit Steinen und Bauschutt, den wir beim Einpflanzen gefunden haben, zu beschweren. Die können nicht da liegen bleiben, weil die Gefahr, dass sie in die Mähmaschine geraten zu groß ist.

Also ab auf die Knie und Steine und Unkraut entfernen. Unkraut hält sich dank des Mulchs zum Blück in Grenzen. Von den Seiten ist zwar Gras reingewachsen, aber überwiegend nicht richtig verwurzelt.
Baumschulbeet nach entfernen des Pappmulchs
Im hinteren Bereich hat die Pappe etwas besser gehalten und es ist noch praktisch nichts durchgewachsen. Der Karton war wohl einfach etwas dicker.
Eine ganze Menge Steine musste ich rausklauben. Die Steine kommen wieder ans Haus, der Bauschutt geht in den Müll.
Abgräumte Steine und Bauschutt
Die Pappen um die zweite Baumreihe haben wir zum Glück mit Holzscheiten beschwert.

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Veranstaltungshinweis 18.10.2013 Obstsortenbestimmung in Konau (Amt Neuhaus)

Hallo liebe Obstfreunde aus dem Landkreis Lüneburg und der gesamten Metropolregion Hamburg.

Am 18.10.2013 von 14 bis 17 Uhr kann man bei einer Veranstaltung des Vereis Konau11 Apfel- und Birnensorten durch den Pomologen Jan Bade bestimmen lassen. Das Besondere an der Aktion ist, dass jeder bis zu 5 Sorten gratis bestimmen lassen kann. Sonst kostet eine Bestimmung in der Regel mindestens 2,50 €.

Die Adresse ist Elbstraße 11, 19273 Konau.

Ich werde auch kommen und versuchen, einige späte Sorten bestimmen zu lassen, die sich auf die Schnelle noch finden. Ehrlich gesagt hat mich der Termin etwas überrumpelt. Vielleicht seid ihr ja auch kurz entschlossen. Vielleicht trifft man sich ja, wer möchte, kann mir ja eine Mail schreiben.

Das Veranstaltungsprogramm und weitere Informationen findet ihr hier.

Esskastaniensämling trägt zum ersten Mal - allerdings nur taube Früchte

Ich weiß gar nicht genau, wie lange der Esskastaniensämling schon im Chaosgarten steht, ich schätze mal so fünf oder sechs Jahre. In diesem Jahr hat e das erste Mal Früchte angesetzt. Ganze fünf Stück!!!

Seine "Wildlingseigenschaft" merkt man auch den Früchten an. Gegen normal stachelige Esskastanien im Park, verhält sich der Sämling wie eine Tanne zu einem Kaktus. Die Stacheln sind richtig schön gekreuzt und deutlich robuster und härter.
Maronensämling erste taube Früchte Richtig stachelige Esskastanien
Aua!
Eine volle Frucht konnte ich finden, der Rest war ausgefallen, aber es waren keine Esskastanien, weder Taube noch Volle, unter dem Baum zu finden.

Die einzige volle Hülle hatte leider nur drei taube Esskastanien drin.
Taube Maronen
Das hat mich jetzt aber auch nich sonderlich überrascht. Esskastanien sind selbstunfruchtbar und benötigen für die Bestäubung einen zweiten, genetisch nicht identischen Baum mit passendem Blütezeitraum. Die kleine "Bouche de Betizac" ist noch zu klein um zu blühen und sonst scheint es auch keinen Baum in der Nähe zu geben. Wir müssen also noch ein paar Jahre warten, was bei einem möglichen Ertrag von 5 Früchten ja noch nicht so tragisch ist. Da müssen wir halt weiter woanders sammeln gehen.

Dienstag, 15. Oktober 2013

Esskastaniensämling erhält Asyl

Neulich beim Esskastaniensammeln in einer hamburger Parkanlage.

Da steht ein kleiner Esskastaniensämling versteckt hinter einer Bank, wächst schon ganz schief unter der Hecke hervor. Nur weil die Gärtner ihn übersehen haben und um ihn herum auch nichts wächst, hat er die letzte "Pflegemaßnahme" mit der Motorsense überlebt.

Er schaut mich traurig an, das Köpfchen hängt resigniert herab. "Nimm mich mit!", raunt es mir zu.
"Aber wie stellst du dir das vor? Ich habe doch nichtmal einen Blumentopf für dich."

Ich hatte keine Wahl und musste das Flehen unerhört lassen - vorerst.

Gärtner sind erfinderisch und wer braucht schon Blumentöpfe, wenn er Milchtüten hat!

Also bin ich mit Schäufelchen und leerer Milchtüte ein paar Tage später zur Rettung geschritten:
Esskastanie in Milchtüte getopft Milchtüte als Blumentopf für Esskastaniensämling
Natürlich ist die Milchtüte keine Dauerlösung. Den Blumentopf soll sie aber schon ersetzen. Für diesen Winter habe ich das Bäumchen in der Milchtüte ins Beet gepflanzt. Natürlich habe ich vorher Löcher in die Tüte gestochen, damit das Wasser abfließen kann.
Milchtütenesskastanie im Beet
Nun bin ich am überlegen, ob Milchtüten nicht überhaupt und auch für Steckhölzer eine gute Lösung sind. Dann muss man sie nicht mit dem Spaten ausgraben und verletzt nicht so viele Wurzeln. Außerdem haben sie eine gute Größe und vielleicht mögen Wühlmäuse ja keine Milchtüten.

Hat jemand Erfahrungen im "Milchtütengärtnern"?

Donnerstag, 10. Oktober 2013

Knoblauch einfrieren

Vermutlich habe nicht nur ich das Problem. Man hat die Wahl eine Knolle Knoblauch lose, oder zum selben Preis ein Netz mit drei oder vier Knollen im Netzt beim Discounter zu kaufen. Ich entscheide mich dann regelmäßig für das Netz.
Nun essen wir keine Unmengen Knoblauch und entsprechend lange liegt er dann. Irgendwann trocknet er ein und - noch schlimmer - fängt an zu schimmeln. Eine Freundin hat uns empfohlen, den Knoblauch geschält einzufrieren.
Also habe ich diesmal alle vier Knollen direkt geschält und in einem Gefrierbeutel eingefroren.
Knoblauch putzen Knoblauch einfrieren
In dem 200g-Netz waren vermutlich ein paar Gramm mehr, also sind gut 10 % "Abfall", also trockene Schale dabei.
Die Zehen lassen sich gefroren gut einzeln entnehmen. Die Konsistenz ändert sich schon etwas - wird etwas labbrig. Das ist aber egal, weil ich ihn eh nur kleingeschnitten oder meist gepresst verwende und dafür ist er ebenso gut wie frischer geeignet. Vor dem Pressen sollte man ihn entweder ein paar Sekunden in der Hand antauen, oder einige Minuten in der Küche liegen lassen. Dafür entfällt das Putzen beim Kochen, was unterm Strich Arbeit spart.

Fazit: Werden wir ab jetzt immer so machen.

Mittwoch, 9. Oktober 2013

Obduktion am Speierling

Vor einigen Jahren habe ich einen auf Quitte veredelten Speierling gekauft und versucht auf "eigene Füße" zu stellen. Bei der Lieferung war der Baum ein arg verschnittener Besenstiel in einem Gemisch aus ausgetrocknetenm Hofkehricht (inklusive Ziegelbruch). War halt bei Ebay, wenn auch von einem "Fachhändler" - ich kann nur davor warnen, dort zu kaufen.

Trotzdem ist der Baum zunächst angewachsen und es sah so aus, als könnte es noch was werden. Nur hat er insgesamt nicht wirklich an Größe zugelegt, sondern ist eher kleiner geworden. Am Ende dieses Sommers war er dann plötzlich vertrocknet und tot.

Die übliche Verdächtige wäre jetzt die Wühlmaus, der Baum saß aber nicht locker. Um der Sache auf den Grund zu gehen, habe ich den Baum ausgebuddelt und mir mal näher angesehen.

Zum Vergleich: so sah er vor 2 Jahren aus:
Speierling angehäufelt 3
Und so am 31.08.2013:
toter Speierling sorbus domestica
Nach dem Abheben der Grasnarbe waren Gänge an der Oberfläche zu erkennen.
Oberflächliche Mäusegänge
Allerdings gehen die Gänge nur oberflächlich und es sind auch keine Fraßspuren an den Wurzeln zu erkennen.
Quittenunterlage Wurzel
Auffällig ist aber, dass der Baum keine neuen größeren Wurzeln getrieben hat. Der nach oben zeigende Wurzelteil ist nicht etwa beim Ausgraben so abgestochen, sondern war schon so, als ich ihn gekauft habe. Auch Feinwurzeln waren nur wenig und noch weniger frische da. Offensichtlich ist der Baum auch unterirdisch nicht richtig gewachsen. Ich führe den Totalausfall daher auf die schlechte Qualität der Pflanze, bzw. deren grobe Misshandlung durch den Händler zurück. Da der Baum offenbar im belaubten Zustand ausgegraben und dann in einen Topf gesteckt worden ist, um ihn als Ballenware zu verkaufen, sind die Wurzeln vermutlich schon damals sehr stark eingetrocknet.

Außerdem war die Veredelungsstelle möglicherweise nicht sauber abgeheilt unt mit Pilzen befallen, da bin ich aber nicht kundig genug, um zu sagen, ob ein solche Bild normal ist:
Aufgebrochene Veredelungsstelle
Sehr schade, denn dafür war es eigentlich zuviel Geld und Aufwand. Sollte ich mich nochmal an einem Speierling versuchen, dann nur an einem Sämling. Falls jemand einen übrig hat, gerne Bescheid sagen.

Dienstag, 8. Oktober 2013

Herbst-Deko aus selbst gesammelten Sachen

Das Wetter wird kühler und auch offiziell haben wir jetzt Herbst. Zeit wieder Kerzen anzumachen und mit typischen Herbstboten zu dekorieren.
Hier die Schale mit Kerzen, die meine Freundin nach unserem letzten Spaziergang zusammengestellt hat.
Herbstdeko aus selbstgesammelten Herbstboten
Zutaten: Eine Metallschale von Ikea, zwei Teelichthalter, 1 Kerzenhalter, 2 Walnuss-Motivkerzen, 2 Apfel-Motivkerzen und einige missratene Walnussschalen-Schwimmkerzen.
Frisch gesammelt sind Eicheln, Rosskastanien, Rosskasanien mit Hülle, Esskastanien-Hüllen, Baumhasel mit Hülle und ein rot verfärbtes Blatt.

Gekostet hat die Deko fast nichts, nur die Kerzen - die habe ich aber auch mal günstig auf dem Flohmarkt gekauft. Alles andere ist entweder gesammelt oder eh im Bestand.

Montag, 7. Oktober 2013

Safranknollen im Kräuterbeet

Meine Schwester hat mir 10 Safranzwiebeln (richtig: Safranknollen) geschenkt. Safran wird aus den Staubfäden der Krokusart 'Crocus sativus' gewonnen, wobei man für 1 g Safran ca. 150-200 Blüten benötigt. Die Ernte ist entsprechend aufwendig, was Safran auch zu einem so teuren Gewürz macht.

Angeblich soll Safran im Herbst blühen, tatsächlich haben einige der Knollen schon vor dem Einpflanzen ausgetrieben. Wie bei Blumenzwiebeln üblich, habe ich die Knollen mit einer Erdschicht in ihrer eigenen Größe abgedeckt. Ich habe sie in zwei Blumentöpfen in den Boden eingegraben. So sollten sie vor einem totalen Durchfrieren und vor Wühlmäusen einigermaßen sicher sein. Im Winter werde ich sie wohl außerdem mit etwas Mulch abdecken, da sie nur bedingt frosthart sind.

So sehen die Knollen aus:
Safranknollen Safranzwiebeln
Ab in den Topf damit!
Safranknollen im Blumentopf
Beide Töpfe eingegraben.
Safranknollen eingepflanzt
Ich werde bei Gelegenheit berichten, wie sich das Experiment entwickelt.

Sonntag, 6. Oktober 2013

Junge Raupe einer Pfeileule am Apfelbäumchen

An einem unserer kleinen Apfelbäumchen im Topf habe ich eine sehr auffällige Raupe endeckt. Kräftig gelber Rückenstreifen und schwarzes Horn, seht selbst:
Pfeileule a Apfelbäumchen Pfeileule Nahansicht
Nach der gar nicht so einfachen Bestimmung (bin kein Experte und kann daher nur mit Bildern und ohne Systematik bestimmen) wurde sie dann auf der Weißdornhecke ausgesetzt. Das sollte ihr eigentlich genauso munden, wie das kleine Apfelbäumchen.

Bei der Raupe handelt es sich um eine junge Pfeileulenraupe (Acronicta psi). Bei älteren Raupen verfärbt sich das gelbe Band weiß. Die Raupe kann an ganz vielen Laubgehölzen vorkommen und ist wohl recht häufig. Mir ist sie trotzdem zum ersten Mal aufgefallen.

Der Falter selbst ist ein unauffälliger Nachtfalter.

Die Fotos sind vom 02.10.2013

Freitag, 4. Oktober 2013

Hokkaido-Ernte 2013: ca. 60 Kg

Fünf Obstkisten bzw. anderthalb Schubkarren voll sind zusammen gekommen. Damit ist die Hokkaido-Saison für dieses Jahr am 01.10.2013 erfolgreich abgeschlossen. Ich habe nicht gewogen, schätze aber mal, es sind ca. 60 Kilo Hokkaido-Kürbis.

Das Kürbisbeet, die Hokkaido-Pflanzen geben langsam auf, man sieht die vielen vertrockneten Blätter:
Kürbisbeet mit Hokkaido
In der Nahansicht sieht man das viele Ackerschachtelhalb dazwischen - macht nichts, wenn der Kürbis erstmal soweit ist, hält ihn nichts mehr auf.
Hokkaido-Kürbis
Erste Schubkarre:
Schubkarre voll Hokkaido-Kürbis
Und noch eine Halbe:
Hokkaido halbe Schubkarre
Da haben wir die Ernte im Trocknen. die zwei Kürbisse in der rechten Kiste habe ich beim Ernten beschädigt. Die werden deswegen ebenso wie die Patisson-Kürbisse zuerst verbraucht.
Hokkaido fünf Obstkisten
Die Kürbisse waren in diesem Jahr ausgezeichnet. Vielleicht sollten wir im nächsten Jahr noch mehr und noch mehr Sorten anbauen. Hokkaido ist ja inzwischen ein Allerweltskürbis und hat die Gelben Zentner fast völlig verdrängt. Es gibt aber ja noch eine Vielzahl leckerer und lagerfähiger Sorten.

Wer Tipps oder vielleicht sogar ein paar Samen übrig hat, darf die gerne in den Kommentaren bzw. bei der Postanschrift im Impressum loswerden...

Donnerstag, 3. Oktober 2013

Im Zeichen des Rehbocks: Unser Paprikajahr 2013

Es fing eigentlich gut an. Die im Winter vorgezogenen Chilis und Paprikapflanzen haben wir im Mai erfolgreich ausgepflanzt. Da kam der Rehbock wenige Tage später das erste Mal. Die ganze Reihe Chilis hat er entweder geköpft oder bei den größeren Pflanzen die Blätter abgefressen.

Das hat die armen Pflänzchen natürlich in ihrer Entwicklung deutlich beeinträchtigt, auch wenn nur zwei davon ganz eingegangen sind. 

Vor ungefähr einem Monat hat er dann eine der kleinen scharfen Chilipflanzen völlig zerfetzt und in 1,50 Meter Umkreis auf dem Beet verteilt. Die Schoten waren alle noch grün, aber immerhin schon scharf. Unsere Vermutung war, dass er an einer Chilischote geknabbert hat und dann sozusagen in Raserei verfallen ist, weil er das Brennen im Maul nicht loswurde. Wenige Tage später, hat er allerdings in gleicher Weise eine Gemüsepaprika verwüstet.

Nun war einige Zeit Ruhe - Ruhe vor dem Sturm sozusagen, denn vor ein paar Tagen hat er wieder die gesame Reihe geräubert und von sämtlichen Gemüsepaprika praktisch alle Blätter abgefressen. Die Pflanzen sehen jetzt so aus wie Bonsais mit überdimensionierten Früchten.
Vom Rehbock abgefressene Gemüsepaprikas Abgefressene Paprika
Ob alle Früchte vor den ersten Frösten reif werden, ist auch noch so die Frage. Die scharfen Chilis, insbesondere die gelben Lemon Drops und die kleinen scharfen Chilis werden wir versuchen auf der Fensterbank zu überwintern.

Momentan ist die Überlegung, einen 1,60 Meter hohen Wildschutzzaun um den ganzen Gemüseacker und unser "Baumschulbeet" daneben zu ziehen. Kostenpunkt wären allerdings mindestens 500-600 €.

Donnerstag, 26. September 2013

Speck der nach Gülle riecht und schmeckt

Bauchspeck von Aldi, noch ewig haltbar, verschlossen im Kühlschrank gelagert.

Roch schon beim Aufmachen etwas eigenartig - wie Gülle bzw. Schweinestall.

Sowas habe ich noch nie erlebt. Der Geruch ging auch durchs Braten nicht weg. Ich habe ein kleines Stück probiert und es schmeckte auch widerlich nach Schweinestall. Konnte ich nurnoch wegwerfen.

Mich würde echt mal interessieren, was die mit dem Schwein bzw. dem Speck gemacht haben. Hat jemand schonmal ähnliche Erfahrungen gemacht?

Samstag, 21. September 2013

Rezepte mit Patisson-Kürbis (Tellerkürbis)

Wenn man einen großen Garten hat und Tellerkürbisse (Patisson) anbaut, stellt sich nach gewisser Zeit die Frage: Wie verwertet man die vielen Kürbisse? Bei der Recherche im Internet nach Patisson-Kürbissen findet man zwar einige Rezepte. Wenn man sich allerdings an den typischen Kürbisgerichten wie Hackpfanne oder Kürbissuppe satt gegessen hat, gibt das Internet meiner Meinung nach nicht mehr viel her. Bleibt also nur eine Lösung: Selbst kreativ werden!

Hier ist eine Auswahl der Rezepte, die uns am besten gefallen. Die Rezepte sind für etwa zwei Personen. Die Tellerkürbisse braucht man nur schälen, wenn die Schale sehr hart ist, ansonsten kann man die Schale gut mitkochen und –essen. Leider waren die Gerichte teilweise zu lecker und zu schnell aufgegessen, so dass es nicht zu allen Rezepten ein Foto gibt. Wenn jemand Lust hat, die Gerichte nachzukochen und uns ein Foto zusenden möchte, freuen wir uns natürlich sehr.


Nudeln mit Erdnuss-Kürbis-Soße

Zutaten
Zubereitung
½ Tellerkürbis
2 Frühlingszwiebeln
2-3 TL Erdnusscreme
2 EL Sojasoße
1 Schuss Sahne
Olivenöl zum Anbraten
Curry, Chili, Koriander, Salz, Pfeffer
Nudeln
  1. Tellerkürbis in Streifen hobeln und anbraten, bis er weich ist, dann Frühlingszwiebeln dazu
  2. Pfanne ablöschen mit Sojasoße und Sahne, evtl. etwas Gemüsebrühe dazu
  3. Erdnusscreme einrühren
  4. abschmecken mit Gewürzen
  5. dazu Nudeln kochen


Kartoffelstampf mit Salat, Tellerkürbis und Curry-Nuss-Soße

Kartoffelstampf mit Salat, Tellerkürbis und Curry-Nuss-Soße 

Zutaten
Zubereitung
Kartoffeln
Grüner Salat
Frühlingszwiebeln
Tellerkürbis
Mehl + Butter
Brühe
Sahne
Creme fraîche
Öl zum Anbraten
Erdnusscreme
Curry, Thymian, Salz, Pfeffer, Chili
  1. Kartoffeln kochen und mit Gabel zerdrücken
  2. auf die Kartoffeln den klein geschnittenen Salat geben
  3. darauf gehobelten, angedünsteten Tellerkürbis und angedünstete Frühlingszwiebeln geben
  4. darauf viel Soße
  5. Zubereitung der Soße: aus Mehl und Butter eine Bechamelsoße zubereiten und mit Milch und Sahne strecken, dann etwas Erdnusscreme einrühren und mit Gewürzen abschmecken. Die Soße kann ruhig etwas würziger sein, weil die Kartoffeln und der Salat nicht so würzig sind).

Tortellini-Kürbis-Pfanne
Tortellini-Kürbis-Pfanne

Zutaten
Zubereitung
½ Tellerkürbis
1 große Fleischtomate
2 kleine Zwiebeln
½ Knoblauchzehe
200 ml Brühe
100 ml Milch
1/3 Becher Creme fraîche
Öl zum Anbraten
Chili, Salz, Curry, Zucker
400g Fertigtortellini (2min Kochzeit)
  1. Tellerkürbis in sehr kleine Würfel schneiden und mit den kleingeschnittenen Zwiebeln anbraten
  2. Tomate sehr klein schneiden
  3. Kürbis mit Brühe, Milch und Tomaten ablöschen und einkochen lassen
  4. zum Schluss mit Creme fraîche, Knoblauch und Gewürzen abschmecken
  5. Tortellini kochen und dazugeben


Kürbis-Petersilien-Sahne-Nudeln mit Erbsen

Zutaten
Zubereitung
1 Kürbis
2 Zwiebeln
Erbsen (nach Belieben)
Bandnudeln
1 EL Erdnusscreme
1 EL Sojasoße
Viel Petersilie
Pfeffer, Salz, Curry, Brühepulver, Chili
Ca. 1 Becher Sahne
Ca. 200 ml Wasser und etwas Milch

  1. Nudeln kochen
  2. Kürbis und Zwiebeln würfeln und andünsten
  3. Alles außer Petersilie dazu und kochen lassen
  4. Zum Schluss Petersilie dazu
  5. Bandnudeln kochen und unterrühren

Diesen Artikel hat meine Freundin verfasst. Er gibt unsere bisherigen Kochversuche wieder. Wir freuen und über weitere Anregungen und Kommentare.


Freitag, 20. September 2013

Terra Preta Topfversuch mit Kopfsalat - Vergleich unterschiedlicher Erdmischungen: Stand nach 4 Tagen

Lange habe ich nichts mehr über meine Experimente mit Terra Preta geschrieben. Tatsächlich verwenden wir unseren selbstgemachten Terra-Preta-Kompost inzwischen viel in Blumentöpfen, z.B. für unseren Grünspargel.

Schon länger wollte ich vergleichende Topfversuche machen, habe mich aber nie aufraffen können. Nun hat mir die Palaterra GmbH & Co. KG zwei Säcke ihres kommerziellen Terra-Preta-Substrats Palaterra®2 zu Testzwecken zukommen lassen. Die Firma wirbt speziell auch mit den enthaltenen Mikroorganismen und Pilzen. Zeit, einmal deren Bedeutung zu testen und einen Vergleich mit meinem Self-Made-Produkt anzustellen.

Als Vergleichskultur habe ich Kopfsalat gewählt, weil er rasch keimt und ich die Hoffnung habe, noch in diesem Jahr Köpfe zu ernten, die ich dann vergleichswiegen kann. Am 18.8.2013 habe ich die Töpfe gefüllt und am nächsten Tag jeweils etliche Kopfsalatsamen gesät. Es waren nicht gleichmäßig viele, so dass die Keimquote nicht aussagekräftig ausgewertet werden kann. Eine Tendenz kann man aber vielleicht schon ablesen. Gleich nach dem Säen hat es außerdem kräftig geregnet, so dass auch das Verschlämmen der Oberfläche einen unterschiedlichen Einfluss gehabt haben kann. Sterilisiert habe ich die Erde soweit angegeben in der Mikrowelle, um die Bodenorganismen und etwaige Unkrautsamen abzutöten.

Die Töpfe im Einzelnen, Fotos vom 23.8.2013 mit den ersten Keimlingen:

1. Gartenerde (GE)
1. Topf mit Gartenerde
2. Sterilisierte Gartenerde (GE st.)
2. Sterilisierte Gartenerde
3. Palaterra2 (P2)- die kommerzielle Terra Preta, laut Hersteller ein "Bodenaktivator", Pflanzerde wäre eigentlich Palaterra1, die mir aber leider nicht zur Verfügung gestellt wurde. Der Beschreibung und Anwendungsempfehlung nach, kann der Unterschied aber nicht so ganz groß sein. Auffällig an dem Substrat war, dass es im Freien sofort angefangen hat an der Oberfläche zu schimmeln.
3. Palaterra2
4. Palaterra2 sterilisiert (P2 st.) - trotz Sterilisierung fängt auch dieses Substrat an zu schimmeln, man sieht die weißlichen Brocken.
4. Palaterra2 sterilisiert
5. Palaterra2 sterilisiert + Gartenerde (P2 st. + GE), 3 Teile GE auf 1 Teil P2. Das entspricht der Anleitung für das Mischungsverhältnis in Pflanzlocherde bei Gehölzpflanzungen. Das Foto habe ich irgendwie vergessen, optisch unterscheidet es sich aber nicht von

6. Palaterra + Gartenerde (P2 + GE) nach demselben Mischungsverhältnis.
6. Palaterra2 + Gartenerde 1:3
7. Gartenerde + Holzkohle (GE + HK), Verhältnis 3:1, Holzkohle ungemahlen.
7. Gartenerde + Holzkohle 3:1
8. Sand + Palaterra2 (Sand + P2), Verhältnis 3:1
8. Sand + Palaterra 2, 3:1
9. Terra Preta (TP) aus eigener Kompostierung, leider war der Kompost noch nicht ganz durch, entsprechend ist das Substrat noch nicht so toll wie gewünscht.
9. Terra Preta TP aus eigener Herstellung
10. Terra Preta sterilisiert (TP st.), natürlich wieder aus eigener Kompostierung. Mir taten die Asseln, Regenwürmer und sonstigen Bodenbewohner leid, die dabei in der Mikrowelle gebrutzelt werden mussten (ich konnte nicht alle raussammeln).
10. Terra Preta aus eigener Kompostierung sterilisiert
11. Terra Preta sterilisiert + Terra Preta (TP st. +TP), hier ist die Deckschicht aus sterilisierter Terra Preta, damit weniger Unkraut keimt.
11. Terra Preta mit Deckschicht sterilisierter Terra Preta
12. Tera Preta + Holzkohle (TP + HK), Verhältnis 3:1, Terra Preta mit einer Extraportion Holzkohle
12. Terra Preta + extra Holzkohle (3:1)
13. Terra Preta + Gartenerde (TP + GE), Verhältnis 1:1
13. Terra Preta + Gartenerde 1:103659_13
Dann dürfen wir mal auf die Ergebnisse gespannt sein, dazu mehr im nächsten Post zum Thema. Schonmal vorweg, der Versuch wird kein völliger Reinfall.

Hier gibt es das Ergebnis!

Alle Artikel zum Thema Terra Preta gibt es hier!