Montag, 23. Dezember 2013

Terra Preta Topfversuch mit Kopfsalat - Vergleich unterschiedlicher Erdmischungen: Ergebnis am 15.11.2013 (nach knapp 3 Monaten)

In meinem Kopfsalat-Topfversuch mit unterschiedlichen Erdmischungen möchte ich euch jetzt die Auswertung präsentieren. Ausgesät habe ich den Kopsalat am 19.08.2013, geerntet am 15.11.2013, weil ich Angst hatte, dass mir der Frost sonst einen Strich durch die Rechnung macht. Ensprechend sind auch keine Köpfe, sondern nur Blätter draus geworden.

Ich habe unter anderem Gartenerde, eigenen (noch nicht ganz reifen) Terra Preta Kompost und ein kommerzielles Terra Preta Substrat verglichen. Zu den genauen Zusammensetzungen siehe weiter unten und in meinem Artikel über den Beginn des Experiments.

In die teilweise in der Mikrowelle sterilisierten Erdmischungen habe ich mehrere Kopfsalatsamen eingesät und nach einigen Wochen dann in jedem nur die kräftigste Pflanze stehen lassen. Die Pflanzen haben regelmäßig genug Wasser bekommen. Später mag es eine gewisse Verschattung gegeben haben, die das Ergebnis beeinflusst haben könnte - zu diesem Zeitpunkt waren die Ergebnisse aber schon recht deutlich und es hat sich in der Tendenz nicht mehr viel geändert.

Hier einmal ein Bild der ganzen Versuchsanordnung vor der Ernte. Die Blätter habe ich über der Wurzel abgeschnitten und Brutto, also inklusive etwas gelblicher Blätter, gewogen.

1. Gartenerde (GE): 3 Gramm

2. Sterilisierte Gartenerde (GE st.): 5 Gramm

3. Palaterra2 (P2) - die kommerzielle Terra Preta: 83 Gramm

4. Palaterra2 sterilisiert (P2 st.): 103 Gramm

5. Palaterra2 sterilisiert + Gartenerde (P2 st. + GE), 3 Teile GE auf 1 Teil P2: 12 Gramm

6. Palaterra + Gartenerde (P2 + GE) nach demselben Mischungsverhältnis: 22 Gramm

7. Gartenerde + Holzkohle (GE + HK), Verhältnis 3:1, Holzkohle ungemahlen: 8 Gramm

8. Sand + Palaterra2 (Sand + P2), Verhältnis 3:1: 19 Gramm

9. Terra Preta (TP) aus eigener Kompostierung, leider war der Kompost noch nicht ganz durch, entsprechend ist das Substrat noch nicht so toll wie gewünscht: 43 Gramm

10. Terra Preta sterilisiert (TP st.), natürlich wieder aus eigener Kompostierung: 41 Gramm

11. Terra Preta sterilisiert + Terra Preta (TP st. +TP), hier ist die Deckschicht aus sterilisierter Terra Preta, damit weniger Unkraut keimt: 22 Gramm

12. Tera Preta + Holzkohle (TP + HK), Verhältnis 3:1: 27 Gramm

Zusammenfassung: Das beste Ergebnis hat wie erwartet das kommerzielle Produkt Pallaterra2, was ich vorrangig auf den hohen Nährstoff- und Humusgehalt zurückführen würde. Die Mikroorganismen scheinen entweder die Mikrowellenbehandlung zu mögen, oder sie haben keine großen Auswirkungen, im direkten Vergleich zwischen dem reinen Substrat (83 Gramm) und dem sterilisierten Substrat (103 Gramm) liegt jedenfalls sogar die sterilisierte Erde vorne.

Wiederum wenig überraschend folgt die eigene Terra Preta mit einem eventuell etwas geringerem Nährstoffgehalt, gröberer Kohle und weniger Faseranteil. Sterilisert oder nicht spielt hier keine große Rolle (41/43 Gramm), der Topf mit einer Deckschicht sterilisierter TP dürfte wohl mit 22 Gramm als Ausreißer nach unten zu werten sein, der auf die Pflanze oder die heterogene Erde zurückzuführen sein dürfte.

Mischungen aus Palaterra2 und Sand bzw. Gartenerde belegen mit ca. 20 Gramm das Mittelfeld, was jetzt wegen der enthaltenen Nährstoffe wenig überrascht. Terra Preta mit mehr unbehandelter Holzkohle liegt mit 27 Gramm in einem ähnlichen Bereich. Leider habe ich es versäumt einen Topf mit Terra Preta und Gartenerde zu machen, so dass dort der Vergleich fehlt.

Das Schlusslicht bildet unsere eigentlich recht gute Gartenerde mit mickrigen 3-8 Gramm, wobei die 8 Gramm der Topf mit Holzkohlezusatz sind. Möglicherweise spielt auch die schlechte Bodenerwärmung so spät im Jahr schon eine Rolle. Die Gartenerde ist heller als die übrigen Substratmischungen.

Insgesamt ist der Versuch mit nur je einem Topf und nur einer Pflanze nicht sonderlich wissenschaftlich oder repräsentativ. Eine gewisse Tendenz lässt sich aber trotzdem feststellen. Die Wasserversorgung durch regelmäßiges Gießen macht die Ergebnisse mit einem Freilandanbau nicht vergleichbar. Ich werde die Töpfe mit dem vorhandenen Substrat mit einer anderen Kultur weiter verwenden und sehen, wie die Entwicklung ist. Auch die jeweilige Pflanze hat ja ihre eigenen Ansprüche. Der Plan ist, die Töpfe ins Haus zu holen und Chilis darin zu ziehen.

Mit Bildern aller 12 Töpfe verschone ich euch mal...
Dann doch lieber ein Foto der weiteren Verwendung der Versuchspflanzen:

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