Manchmal fragt man sich, was das denn jetzt schon wieder für eine Pflanze im Garten ist. Man hat sie nicht angepflanzt oder gesät und als Unkraut kennt man sie auch nicht. So ging es mir mit den Scheinerdbeeren in meinem Permakulturbeet. Erst habe ich sie für Walderdbeeren gehalten und mich nur über die etwas dunklere Blattfarbe gewundert. Dann fingen sie an gelb zu blühen, was mich doch sehr stutzig gemacht hat, denn ich kannte bis dahin nur weiße und rosafarbene Erdbeerblüten.
Also mal recherchiert, was sich da von selbst angesiedelt hat. Es handelt sich um eine Scheinerdbeere (Potentilla indica), die auch unter den Namen Falsche Erdbeere oder Indische Erdbeere bekannt ist. Sie sieht Walderdbeeren sehr ähnlich, hat aber wie schon beschrieben etwas dunklere Blätter und blüht gelb. Die (Schein-)Früchte (Erdbeeren haben auch Scheinfrüchte, weil die Samen außen dran sind) sehen auch aus wie Walderdbeeren, die Kelchblätter bleiben aber länger um die Beere geschlossen und die Früchte zeigen nach oben. Das Fruchtfleisch ist vielleicht etwas trockener als bei Erdbeeren, aber - wie ich getestet habe - völlig geschmacklos. Tatsächlich sind die Scheinerdbeeren wohl nicht giftig, wegen ihrer geringen Größe und des fehlenden Geschmacks aber trotzdem nicht zum Essen geeignet.
Hier sieht man Scheinerdbeeren mit den aufgestellten Früchten und die normale Erdbeere mit den helleren und etwas größeren Blättern. Beide haben sich selbst angesiedelt.
Auf diesem Bild kann man die gelben Blüten erkennen. Der rote Klecks ist noch einmal eine reifere Scheinerdbeerfrucht.
Zum Vergleich die Walderdbeere daneben. Die Blüten und die Anordnung der Blüten und Beeren ist deutlich anders.
Die Scheinerdbeere ist bei uns nicht heimisch, sondern stammt aus Südostasien. Wie so viele Exoten wurde sie als Zierpflanze eingeschleppt und fühlt sich so wohl hier, dass sie sich teils invasiv verbreitet und als Bodendecker heimische Pflanzen unterdrücken kann. Ich frage mich ernsthaft, wer auf die blöde Idee gekommen ist, das Zeug statt der mindestens genauso hübschen Walderdbeeren mit zudem schmackhaften Früchten anzupflanzen. Für mich läuft es ab sofort unter "Unkraut" und wird nach Möglichkeit beseitigt.
Halten sie wenigstens Trockenheit besser Stand als die Walderdbeeren? Die machen bei mir nämlich immer schnell schlapp unter den Sträuchern.
AntwortenLöschenAnsonsten ist die leckere Variante natürlich dem Erdbeerfingerkraut vorzuziehen, da hast du Recht.
VG
Elke
Hallo Elke,
AntwortenLöschenalso bisher haben weder Erdbeeren noch Walderdbeeren jemals wegen Trockenheit schlapp gemacht. Allerdings hält unser Boden die Feuchtigkeit relativ gut und die Kulturerdbeeren werden vor der Ernte zwischen den Reihen ja auch noch mit Stroh gemulcht, damit die Früchte nicht gammeln. Das schützt den Boden aber natürlich zusätzlich vor Austrocknung.
Die Scheinerdbeeren haben mit der Trockenheit ebenfalls kein Problem gehabt.
Oje, da habt Ihr Euch etwas eingefangen. Im alten Garten hatten wir die Scheinerdbeere auch an sehr vielen Stellen. Wenn sie mal einen Platz gefunden hat, der ihr gefällt, ist sie von dort kaum noch loszukriegen.
AntwortenLöschenlg kathrin
Hallo,
AntwortenLöschendanke für deinen ausführlichen Kommentar zu meinem ersten Fukuoka-Bericht. Der zweite ist gerade online gegangen.
Habe mir gerade alle Berichte zu deinem Permakulturbeet durchgelesen. Auch eine sehr interesante Methode. Vielleicht werde ich so oder so ähnlich bei uns im Garten anlegen. Da wir sehr trockenen Sandboden haben, kann es den Pflanzen auf so einem Beet doch nur gut gehen, oder?
LG
Annika
Naja, letztlich kommt es für die Wasserspeicherung in erster Linie auf die Bodenbeschaffenheit und erst in zweiter auf die Bodenbedeckung an. Der Boden auf dem Beet ist nicht der normale Gartenboden, sondern wesentlich leichter. Er nimmt das Wasser schlechter auf, dennoch habe ich bisher den Eindruck, dass das Beet feucht genug ist. Gegossen habe ich seit der Anlage jedenfalls nicht mehr und es ist nichts vertrocknet.
AntwortenLöschenWenn du Probleme mit der Trockenheit in deinem Sandboden hast, kannst du Lehmboden oder Holzkohle und natürlich Humus in Form von Komposterde untermischen um das zu verbessern.
bentonit, bekannt als katzenstreu ist sehr gut um sandböden aufzuwerten. gruß karlkanone
LöschenDie kannte ich noch nicht. Bei mir werden die Walderdbeeren vom Fünffinger überwuchert, auch nicht schön.
AntwortenLöschenHallo Chaosgarten, auch wenn dein Artikel schon älter ist, aber die Pflanze die du beschreibst scheint zwar die Scheinerdbeere zu sein, aber um das kurz richtig zu stellen, das Erdbeer-Fingerkraut ist es nicht. Das Erdbeer-Fingerkraut hab ich nämlich im Garten, das blüht weiß und heißt Potentilla sterilis. Die Scheinerdbeere dagegen Potentilla indica.
AntwortenLöschenVielen Dank, dass Du mich auf den Fehler hinweist. Ich habe das natürlich umgehend korrigiert. Danke fürs Aufpassen, gerade weil der Artikel schon älter ist.
LöschenIch habe mich im Sommer schon gefreut als ich die zarten Erdbeerblätter bei uns an der Terrassenüberdachung entdeckt habe... Wie sich herausgestellt hat waren das auch nur Scheinerdbeeren und von denen haben wir leider noch immer was ;D
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