Ralf hat heute auf Neulichimgarten seine neuen alten Radhacken vorgestellt. Stabile, schwere und unflexible Geräte, die sicherlich gut geeignet sind, bei großen Reihenabständen das Unkraut dazwischen zu bekämpfen. Im Gemüsegarten sind die Reihenabstände aber meist nicht so groß und wenn die Pflanzen wachsen ist spätestens Schluss, da man sie sonst beschädigt.
Ich habe vor ein paar Monaten auch mit einer Radhacke geliebäugelt, aber mich dann vom hohen Preis und der Nichtverfügbarkeit von Gebrauchtgeräten abschrecken lassen. Insofern Glückwunsch zu dem Ebay-Schnäppchen.
Als ich dann mit meinen Eltern über den Sinn einer derartigen Anschaffung sprach, stellte sich heraus, dass wir früher (also irgendwann in den 50ern, 60ern oder vielleicht noch frühen 70ern) sowas hatten, es aber nicht benutzt wurde. Leider war das Gerät auch auf dem Dachboden nicht mehr auffindbar, wahrscheinlich hat es mal jemand weggeworfen. Allerdings bin ich bei der Suche auf ein ähnliches Gerät gestoßen, dass für kleinere Flächen (also alles, was man ohne Pferd oder Schlepper noch so gerade bewirtschaften kann) eine gute Alternative zur Radhacke sein könnte.
Auch dieses Gerät ist bisher praktisch nicht in Benutzung gewesen. Es muss mindestens ca. 25 Jahre alt sein, denn es steht noch "Made in W. Germany" drauf. Ein erster Test bei eigentlich zu nassem Boden im Dezember verlief aber vielversprechend. Das Gerät ist eine Pendelhacke plus ein Rad mir Krümelrollen. Gegenüber der einfachen Pendelhacke, sehe ich den Vorteil, dass das Gewicht der Hacke weitgehend auf der Rolle lastet und die Arbeit so nicht so stark in die Arme geht. Die Krümlerrolle (der Hersteller nennt es Gartenfräse) lockert den Boden zusätzlich und macht ihn schön krümelig. So kann die obere Bodenschicht gut antrocknen, so dass Unkraut nicht so leicht wieder anwächst und keimt und die Kapillarität des Bodens sollte zuverlässig unterbrochen werden, was die Verdunstung der Feuchtigkeit aus tieferen Bodenschichten verringert. Eine Wiese kann man natürlich nicht damit umbrechen, aber für das regelmäßige Hacken sollte das Gerät einige Erleichterung bringen. Es geht dieses Jahr in den Dauertest und ich hoffe, dass es sich bewähren wird.
So sieht der Arbeitsaufsatz von Nahem aus:
Obwohl das Gerät so alt ist, ist es immernoch im Handel erhältlich. Der Hersteller ist Wolf-Geräte und es handelt sich um ein Stecksystem, auf den Stiel können also im Prinzip unterschiedliche Arbeitsaufsätze montiert werden. Der Aufsatz läuft unter "Wolf-Garten Gartenfräse DA-S multi-star" und kostet gut 40 €. Wir haben dazu einen 140 cm Stiel, der Hersteller empfiehlt einen 170 cm Stiel, beide kosten um die 10 €. Die Geräte sollte es auch im Fachhandel geben, hier aber für weitere Infos der Link zum Online-Shop. Unser Gerät hat damals laut Aufkleber 56 DM und ein paar Zerquetschte bei Samen-Köster gekostet. Keine Ahnung, ob der Aufkleber sich nur auf den Arbeitsaufsatz bezieht.
Das Gerät ist natürlich schwerer als eine gewöhnliche Hacke, ich schätze mal groß so zwischen 1 und 2 Kilo. Da das Gewicht auf der Rolle lastet, ging es aber zumindest beim Ausprobieren recht einfach. Durch den Stiel kann man sehr flexibel auch zwischen den Pflanzen arbeiten, ich denke insofern, dass das Gerät der Radhacke zumindest in der Ausführung, die Ralf sich angeschafft hat im Gemüsegarten überlegen ist. Der Preis ist aber natürlich auch nicht ganz günstig, wenn auch deutlich günstiger als die der Radhacken. Eine sehr spartanische Radhacke aus Russland kann allerdings preislich mithalten. Sie hat einen Stiel mit Lenkergriff und statt des Krümlers ein kleines Rad. Alle anderen Radhacken, die ich gefunden habe, kosten so ab 200 € aufwärts.
Falls jemand Erfahrungen mit diesem Gerät, einem ähnlichen oder einer Radhacke hat, freue ich mich über eure Erfahrungsberichte.
Update 3.2.2012: Elke ist bei Ebay auf ein Noname-Produkt gestoßen (Link inzwischen tot), dass schon für rund 20 € plus Versand ohne Stiel erhältlich ist. Über die Qualität lässt sich natürlich nicht viel sagen. Pendelhacken ohne Krümler gibt es auch ungefähr zu dem Preis, ein Rad oder einen Krümler halte ich aber für praktischer.
Hallo,
AntwortenLöschenich habe so ein Teil und benutze es seit Jahren regelmäßig. Insbesondere, wenn das Unkraut schon etwas größer geworden ist, funktioniert das praktischer als mit einer einfachen Hacke. Man kann auch die Tiefe der Pendelhacke recht leicht steuern, so daß man evtl. vorhandene andere Wurzeln nicht zu sehr beschädigt. So umfahre ich mehrmals im Jahr meine Buchshecke damit. Das geht wesentlich effektiver als mit einer einfachen Hacke.
Viele Grüße
Hobygaertner
Ein sehr interessantes Gartengerät - ich kannte so etwas bisher gar nicht. Wenn man ein größeres Gemüsebeet hat, ist es bestimmt praktisch.
AntwortenLöschenlg kathrin
Hallo Elke,
AntwortenLöschendas ist tatsächlich recht günstig, kostet ja nur die Hälfte von dem Wolf-Teil, der Stiel kommt dann aber natürlich auch dazu, aber der einfache Holzstiel ist vielleicht auch noch ein paar Euro günstiger. Allerdings sind die Messer bei dem Ebay-Modell wenn ich das richtig sehe als gerade Scheiben angeordnet, während die Zähne beim Wolf-Gerät abwechselnd versetzt sind (blöd beschrieben, die Scheiben sind halt nicht flach). Ich weiß nicht, was das ausmacht, vermute aber mal, dass man sich dabei was gedacht hat.
Ich muss irgendwie versuchen, die Arbeit im Garten zu reduzieren. Ich rechne mir einfach aus, wenn ich halbwegs ordentlich in Reihen anbaue, dann schaffe ich es mit einer Radhacke recht schnell. Ich muss nur schieben. Ob sich das aber auch so in die Tat umsetzen laesst, bleibt abzuwarten. Jedenfalls bist du mit deiner Hacke wesentlich flexibler als ich. Wenn ich mit meinen Geraeten nicht zurecht komme, dann werde ich mir auch so eines besorgen.
AntwortenLöschengruss RR
Interesting garden tool. I've seen them but do not have one. Most of the gardens here are flowers, only a little area of vegetables so I just get down and weed by hand. Jack
AntwortenLöschenHabe gerade mal euren Gerätebeitrag überflogen und bin über dem Foto hängen geblieben. Schaut ja recht gefährlich aus! Dank Hobbygärtner weiß ich nun auch, wofür es ist.
AntwortenLöschenDa ich selbst ein Chaosgärtner bin und dementsprechend mein Unkraut ordentlich hoch wächst, muss ich mir dieses Harken-Unkraut-Jät-Gerät auch einmal besorgen :-)
Viele Grüße
Lara
Wir haben mehrere solche Teile in verschiedenen Breiten.Weil wir einen sehr schweren tonigen Boden haben sind diese Geräte auch für die Lockerung der Erde nach der Erstbearbeitung und auch Wiederbearbeitung im Frühling ein Segen. Die Beikräuter (ich sage nicht Unkraut, denn Unkraut gibt es nicht) lassen wir auch stehen.Erstens dienen sie als zusätzliches Nahrungsangebot für uns und die Tiere (Hühner, Laufenten und Hasen) und sie sorgen für die nötige Bodenbedeckung um die Feuchtigkeit zu halten (statt mulchen). Viele Grüsse Robert
AntwortenLöschenMoin!
AntwortenLöschenKannst du schon einen Zwischenstand verraten? Hat sich das Gerät in der Praxis bewährt? Und kannst du einschätzen, ob es für sandige Böden geeignet ist?
Viele Grüße aus dem Kreis Celle
Matthias
Ja klar!
AntwortenLöschenAlso es funktioniert gut, wenn man in ordentlichen Reihen gepflanzt hat. Man muss aber regelmäßig damit hacken, da größere Unkräuter mit einer normalen Hacke besser zu beseitigen sind. Leider haben wir das nicht bei allen Kulturen immer regelmäßig geschafft, bzw. hacken wir manches nicht durchgehend, so dass man auf eine normale Hacke nicht versichten kann. Gerade im Frühjahr hat sich die Pendelhacke beim Arbeiten zwischen den Reihen aber bewährt.
Danke für die schnelle Antwort. Ich habe noch eine Frage zur Handhabung: normale Radhacken schiebt man ja - mit dem Nachteil, dass die gelockerte Erde durch die Fußabdrücke gleich wieder verdichtet wird. Ist das bei diesem Gerät anders, d.h. funktioniert das auch im "Zugbetrieb"? Und wie groß sollte der Reihenabstand mindestens sein?
AntwortenLöschenViele Grüße
Matthias
Man geht mit der Hacke rückwärts. Die Zahnräder lockern den Boden, die Hacke unterschneidet die Kräuter. Man hat also keine Bodenverdichtung, die Zahnräder lockern den Boden zusätzlich.
LöschenDanke für die Antwort und sorry für die späte Rückmeldung. Ich denke ich werde mir so ein Gerät anschaffen...
AntwortenLöschenViele Grüße
Matthias
Ich als alter Pflanzenfan, besonders Gemüse, kann dieses gerät nicht wirklich empfehlen. Ich habe es ein paar mal selbst genutzt, weil ich es irrsinnigerweise gekauft habe. Aber so richtig stabil sind die Dinger alle nicht, von daher kann ich nur davon abraten.
AntwortenLöschenVielleicht haben Sie sehr steinigen Boden. Wir arbeiten inzwischen schon eine ganze Weile mit zunehmender Begeisterung damit. Sogar mein Vater hat sich davon überzeugen lassen und der war am Anfang doch sehr skeptisch. Wenn es kaputt gehen sollte, werde ich auf jeden Fall davon berichten.
LöschenDie kenne ich auch vom Sehen, stelle mir das Arbeiten damit aber körperlich schwer vor - mit der Radhacke noch viel schwerer. Oder was würdest Du sagen? Ich nehme die Bügelzughacke. Unser Boden ist ja leider sehr schwer. Und die geht an sich ganz gut
AntwortenLöschenhttp://www.der-garten.com/die-gartengeraete/die-bugelzughacke
Hallo Sara,
Löschentatsächlich ist die Arbeit damit sehr viel leichter und schneller als mit einer anderen (auch einer Bügelzug-) Hacke. Die Schwere des Bodens ist nicht so entscheidend, weil du ja nur die obere Bodenschicht unterschneidest. Nut mit sehr steinigem Boden wirds eventuell schwierig, das habe ich noch nicht probiert.
Der Vorteil ist halt einfach, dass man durch die Krümelrollen das Gewicht der Hacke nicht halten muss, sondern auf den Rollen abstützt. Auch wenn eine Hacke nicht schwer ist, macht sich da doch bemerkbar.
lg
Lorenz
ich habe auch so ein teil zu hause und finde , das es gut funktioniert aber es ist unpraktisch zu reinigen
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