Mittwoch, 31. Juli 2013

Die Plage mit dem Hornblatt/Hornkraut und ein riesiger Frosch

Neulich am Teich bei meiner Großmutter:
Teich
Im Sommer ist der Teich wunderschön. Leider kann man darin nicht baden, weil zuviel Pflanzen und Modder drin sind und das Wasser wenn der Grund aufgewirbelt wird unangenehm riecht. Die braune Wasserfarbe kommt wohl von Lehmpartikeln, die im Wasser schwimmen. Entstanden ist der Teich wohl beim Straßenbau. Die schwarzen Konturen im Wasser sind übrigens Hornblatt (auch Hornkraut genannt). Auf den zweiten Bild kann man es zwischen den Teichrosen besser sehen.
Riesiger Frosch
Angeblich soll das Hornblatt ja gut sein, aber es vermehrt sich jedes Jahr derart massiv, dass der Ganze Teich eine schwarze Fläche mit grünen Teichrosenblättern wird. Bei warmem Wetter fängt der Teich auch an zu riechen, wenn alles mit Hornblatt voll ist. Ein Teil wird deswegen immer rausgeholt. Das können schon leicht mal ein paar dutzend Schubkarren im Jahr sein, obwohl der größte Teil drin bleibt.
Das Hornblatt bildet meterlange Fäden und regelrechte Knäuelteppiche, die in unterschiedlicher Dicke an der Wasseroberfläche treiben. Wenn man es rauszieht, kommen leider auch immer kleine Fische, Molchquappen, Libellenlarven und Gelbrandkäfer mit an Land, die in den Pflanzen leben. Alle kann man nicht finden und wieder ins Wasser befördern, so dass man jedes Mal ein etwas schlechtes Gewissen hat.
Das Hornblatt bildet außerdem so viel Biomasse, dass das Verlanden des Teiches dadurch beschleunigt wird, wenn man es nicht herausholt. Gegen die Masse ist aber einfach nicht anzukommen.
Immerhin kompostieren die Wasserpflanzen gut und schnell.

Klar ist so ein Naturteich etwas anderes, als ein kleiner Gartenteich mit einigen tausend Litern Wasser. In einem kleinen Teich ist Hornblatt/Hornkraut sicher ein tolle Sache und es wird sogar im Teich-/Aquaristikhandel verkauft. Wer welches haben will, kann sich gerne bei mir melden. In einer Plastiktüte lässt sich das vermutlich sogar verschicken. In einem Naturteich ist es jedenfalls eine echte Plage.

Werbliche Leseempfehlung: Wer mit einen eigenen kleinen Gartenteich liebäugelt und sich einen ersten Überblick verschaffen möchte, findet z.B. auf der Obi-Ratgeber-Seite einen ersten Einstieg in die Thematik.

Dienstag, 16. Juli 2013

Unser 18 Zoll Kinderfahrrad wird zum echten Sportgerät!

Kleinanzeigen machen einfach Spaß! Unser altes, nicht mehr fahrtüchtiges Kinderfahrrad sollte auf den Sperrmüll. Ich habe es gerettet und stattdessen eine Kleinanzeige aufgegeben. Tatsächlich habe ich es noch für ein paar Euro verkaufen können. Das Beste ist aber, dass es an einen Drift-Trike-Fahrer gegangen ist, der es auseinanderflext und sich ein Drift-Trike daraus baut.

Drift-Trike????

Ja, so haben wir auch erstmal geguckt. Drift trikes sind Dreiräder, die hinten extrem breit sind und breite Reifenaufsätze aus PVC-Rohren o.ä. haben. Damit fährt man dann einen Berg runter und "driftet", rutscht also mehr oder minder kontrolliert beim Fahren seitlich weg. Nicht ganz ungefährlich und nichts für mich, aber schon eine spannende Sache. Geschwindigkeiten von gut 50 km/h sind wohl normal. Wer es schneller haben muss, lässt sich von einem Auto auf bis zu 120 km/h beschleunigen. Das konstenintensivste an dem Hobby - habe ich mir erklären lassen - sind die PVC-Rohre. Nimmt man da Spezialausführungen, ist man schnell bei 200 € pro Meter, grob also 50 € Verschleiß pro Trike-Tag.

Hier mal eine Seite mit einer ausführlicheren Erklärung, weiterführenden Links und einem professionellen Video: http://www.drift-trikes.de/

Tschüß kleines rotes Kinderfahrrad!
18 Zoll rotes Kinderfahrrad für Drift-Trike

Montag, 15. Juli 2013

Was tun gegen Fruchtfliegen?: Selbst gebastelte Fruchtfliegenfalle und Lavendel zur Abschreckung

Fruchtfliegen in der Küche! Im Sommer hat man immer irgendwas in der Küche stehen, was die Fruchtfliegen lieben. Erst Erdbeeren, dass Kirschen, nun Beerenobst, später Äpfel, Pflaumen...

Die ungeliebten kleinen Fliegen vermehren sich dann rasant und schwirren auf, sobald man sich bewegt. Man wird sie dann nur schwer wieder los. Besonders lieben sie Gärungsgerüche von Wein oder auch Essig. Nur blöd, dass unser selbst gemachter (bzw. sich noch machender) Essig auf der Fensterbank in der Küche vor sich hin gärt. Die Fruchtfliegen schlüpfen immer wieder unter Gummiband und Klarsichtfolie hindurch in den Essigansatz.

Mit unserer neuen Falle haben wir das Problem nun einigermaßen im Griff. Man nennt das System glaube ich Push & Pull, also Vertreiben und Anziehen. Damit die Fruchtfliegen nicht mehr an den Essig gehen, kommen ein paar Zweige Lavendel oben drauf. Den mögen die Fliegen nicht und gehen woanders hin, zumindest wenn sie eine Alternative riechen.
Essigansatz mit Lavendel gegen Fruchtfliegen
Die Alternative ist die Fruchtfliegenfalle - ein simples Senfglas mit Blechdeckel. In den Deckel sticht man von oben kleine Löcher. Alternativ kann man auch Alufolie nehmen (danke an fjonka für den Tipp). In das Glas kommt ein Schluck Wein (Essig geht auch - danke fjonka für die Bestätigung). Durch die Luftlöcher steigt der Geruch zu den Fruchtfliegen auf. Das kann einen Tag dauern, bis sie das richtig mitbekommen haben. Ich habe den Eindruck, dass sie vielleicht noch stärker kommen, sobald der Wein durch hineingefallene Fliegen veressigt. Die Fruchtfliegen zwängen sich durch die von oben trichterförmigen Löcher in das Glas und ertrinken im Wein. Durch die Löcher kommen sie nicht mehr hinaus. So reduziert sich das Fruchtfliegenaufkommen in der Küche auf ein erträgliches Maß und neue Fruchtfliegen finden überwiegend den Weg ins Glas.
Fruchtfliegenfalle selbst gebaut
Vermutlich geht auch ein Glas mit Twist-Off-Deckel, aber die brauchen wir ja für Marmelade.

Auch bei frischem Obst scheinen ein paar Zweige Lavendel zu helfen, damit die Fruchtfliegen nicht so schnell und nicht so viele rangehen. Ganz ausschließen lässt es sich aber natürlich nicht.
Kirschen mit Lavendel gegen Fruchtfliegen
Viel Spaß beim ausprobieren. Berichtet gerne über eure Erfahrungen oder auch ein anderes Hausmittel gegen Fruchtfliegen.

UPDATE 03.08.2013: Ich habe das in den Kommentaren vorgeschlagene System der offenen Fruchtfliegenfalle in Konkurrenz zum hier beschriebenen System mit Deckel getestet.

Freitag, 12. Juli 2013

Der ultimative Astscheren-Härtetest - Fiskars gegen Aldi und Co. bei 4 cm Totholz

Bisher hatten wir drei Astscheren. Eine "normale" und zwei Amboßscheren, davon eine mit Teleskopgriffen. Es sind alles billige Scheren von Aldi oder der unteren Baumarktpreisklasse. Damit ließ sich auch arbeiten, aber ab einer gewissen Dicke, bei Totholz und wenn normalstarke Frauen damit arbeiten war eben Schluss. Bei frischem Holz quetschen die Amboßscheren außerdem ziemlich stark. Die Firma Garten-XXL hat mir nun eine Getriebeastschere der schwedischen Marke Fiskars (Amazon-Affiliate-Link) zur Verfügung gestellt, die sich mit 69,90 € + Versand allerdings auch gleich in einer anderen Preisklasse bewegt. Für jemanden, der nur mal ein paar Ziersträucher mit geringer Aststärke zurückschneiden will, ist das zu teuer, wenn man nicht immer das Beste haben muss.

Ich will hier aber der Frage nachgehen, wie es im Bereich 4-5 cm Astdurchmesser bei Totholz aussieht. Dafür muss man normalerweise schon zur Säge greifen, denn die Herstellerangaben zum maximalen Durchmesser, den die Schere schaffen soll, beziehen sich in der Regel ganz offensichtlich eher auf frisches Weichholz und nicht auf trockenes Totholz.
Mit einer Schere, die den angesprochenen Durchmesser wirklich schafft, kann man zum Beispiel verwilderte Hecken kürzen, ohne zur Motorsäge greifen zu müssen. Auch beim Zerlegen von gefällten Bäumen ist sowas sehr praktisch, denn alles was nicht abgeschnitten wird hat dann Brennholzstärke.

Zunächstmal das Feld der Testteilnehmer:
Astscherenvergleich
Ganz oben die neue Fiskars-Getriebeastschere (Amazon Affiliate-Link).
Die Zweite von oben ist vom Discounter oder Baumarkt, vielleicht weiß ja jemand Genaueres. (UPDATE 14.07.2013: Ein Kommentator hat die Schere als Aldi-Modell identifiziert.)
Die dunkelgrüne Amboßschere hat Teleskopstangen. Sie stammt von Aldi. Beim ersten dickeren Ast sind die Arme im ausgefahrenen Zustand verbogen, da das Stangenmaterial einfach nicht stabil genug ist. Außerdem ist die Spitue bei einem Sturz abgebrochen. Qualitätsurteil: Schrott, kann man sich allenfalls schenken lassen.
Die Astschere mit den gelben Griffen ist wieder eine Amboßschere aus dem unteren Preissegment, deren Herkunft uns nicht mehr bekannt ist. Sie ist relativ schwergängig.

Amboßscheren haben den Nachteil, dass sie besonders bei frischem Holz stark quetschen. Dafür sollen sie etwas robuster und besser für Totholz geeignet sein. Getriebeastscheren haben einen weiteren Öffnungswinkel und eine bessere Kraftübertragung (bzw. geringere Übersetzung), brauchen aber mehr Platz beim Schneiden.

Als Testobjekt musste ein toter Erlenast mit ca. 4 cm Durchmesser herhalten.
Testast Erle Totholz

Den Anfang durfte die Aldi-Teleskopastschere maschen. Wie schon erwähnt ist das Ding ziemlicher Schrott und ich habe auch schonmal eine davon total verbogen. Ohne ausgefahrene Teleskopstangen kam ich nicht durch den Ast, mit ausgefahrenen Stangen ging es aber auch nur ein paar Milimeter weiter. Hätte ich noch stärker gedrückt, wären nur die Hebelarme noch weiter verbogen oder sogar abgeknickt.
Aldi Teleskopastschere im Test
Schnittergebnis Aldi Teleskopastschere
Wie man sieht, ist der Ast allenfalls halb durch. Da hilft auch die Amboßtechnik nichts. Wofür brauche ich bitte Teleskoparme, wenn die Schere dann trotzdem nur Zweige bis 3 cm Durchmesser schafft? Einziger Vorteil ist die Arbeitshöhe der Schere. Man kann kleine Zweige z.B. vom Fenster aus abschneiden und hat eine höhere Reichweite als mit normalen Scheren. Selbst bei dem Totholz hat die Amboßseite noch ziemlich stark gequetscht. Wer eine Amboßschere für den Obstbaumschnitt benutzt, verletzt den Baum unnötig stark.

Es geht durcheinander weiter. Die Amboßschere mit den gelben Griffen ist an der Reihe:
Test gelbe Astschere Schnittergebnis gelbe Astschere
Die Schere ist wesentlich weniger zerbrechlich als die Erste, selbst mit höchstem Kraftaufwand kommt man aber nicht viel weiter durch. Man muss aufpassen, dass man nicht mit viel Kraft verkantet, sonst kann man die Schere bei solchen Aktionen sicherlich auch zerstören.

Die Grüne Astschere habe ich bisher am liebsten benutzt, weil sie tatsächlich nicht so doll quetscht und ich den Eindruck hatte, dass sie recht gut schneidet und nicht ganz so schwergängig ist, wie die Gelbe. Frischen Kirschlorbeer von vielleicht 3-4 cm Dicke habe ich damit neulich auch mit einigem Kraftaufwand durchbekommen.
Grüne Astschere Test Grüne Astschere Testergebnis
Beim Totholz versagt sie allerdings fast ganauso, wie die ersten beiden Kandidaten. Vielleicht hat sie etwas mehr als die Hälfte geschafft, aber dann war auch Schluss.

Nun also zum Höhepunkt des Test das teure Markenprodukt. Laut der Produktbeschreibung soll die Getriebeastschere einen Durchmesser von 5 cm schaffen. 4 cm Totholz sollten da eigentlich kein Problem sein.
Fiskars 80 cm Getriebeastschere Fiskars 80 cm Getriebeastschere Testergebnis
Sind sie auch nicht! Mit vergleichsweise moderatem Kraftaufwand ist der Ast in einem Rutsch durch. Damit kann auch eine normalstarke Frau mal einen etwas dickeren Ast abschneiden. Man sieht, dass die Hebelarme fast 170° auseinandergehen. Auch den Maximaldurchmesser von 5 cm schafft die Schere mit ähnlicher Leichtigkeit beim Erlentotholz. Fehlt nur noch der Maximalbelastungstest. Das Aspruchsvollste Stück, das ich finden konnte war ein lebend abgesägter und seit einigen Jahren getrockneter Walnussastmit ca. 5,2 cm Durchmesser. mehr passt auch nicht zwischen die Schere.
Fiskars Getriebeastschere Härtetest Walnussholz 5,2 cm Fiskars Getriebeastschere Härtetest Walnuss 5,2 cm
Die Schere hat auch diesen Test ohne Beschädigung überstanden. Allerdings war dieser Schnitt schon ein Kraftakt. In Brusthöhe ging es nicht richtig, mit dem Ast auf dem Boden hat man mehr Kraft auf den Hebelarmen. Nun war das ja aber auch der Härtetest.

Fazit: Für den hier getesteten Durchmesser von 4 cm Totholz sind die billigen Astscheren definitiv ungeeignet, während die Fiskars Getriebeastschere bei relativ geringem Kraftaufwand problemlos damit klar kommt. Interessant wäre vielleicht nochmal der Vergleich mit einer billigeren Getriebeastschere (falls es wirklich billige Getriebeastscheren gibt).

Am schlechtesten schneidet die grüne Aldi Teleskopamboßastschere (ab). Sie hat eigentlich nur Schrottwert und ist von solche schlechter Qualität, dass man selbst in einem kleinen Garten nicht lange Freude daran haben wird.
Die gelbe Amboßastschere schneidet etwa genauso schlecht, ist aber insgesamt stabiler verarbeitet, dafür allerdings auch recht schwer und schwergängig.
Die grüne Astschere (vermutlich Aldi) ist für einen normalen Garten ausreichend und man arbeitet etwas platzsparender als mit der Getriebeastschere damit. Leider, leider weiß ich weder Modell noch Preis, hochpreisig war sie aber glaube ich nicht.
Der Testsieger in der Leistung ist wie erwartet die Fiskars 80 cm Getriebeastschere, die selbst bei richtig hartem Totholz noch alles schneidet, was ihr ins Maul passt. Mit frischem Holz sollte man damit nie Probleme bekommen. Im Vergleich zu den anderen Scheren muss man auch bei geringerem Astdurchmesser weniger Kraft aufwenden (mit dicken Efeuranken getestet). Die Langzeiterfahrung steht natürlich noch aus, die Verarbeitung und die überwiegend positiven Berichte im Internet lassen aber auf viel Freude mit dem Gerät hoffen. Einziger Wermutstropfen ist der mit 70 € + Versand recht hohe Preis. Im Baumarkt kostet die Schere übrigens ca. 80 € (entspricht ungefähr der UVP des Herstellers).