Für das Protokoll, und falls jemand Interesse an Reisern hat.
Wir haben auch in diesem Jahr wieder einige Obstbäume durch den Pomologen Meinolf Hammerschmidt von der Baumschule Alte-Obstsorten bestimmen lassen. Leider stellt die Baumschule zum Ende des Jahres den Betrieb ein.
Die bestimmten Bäume stehen überwiegend in den Gärten von Bekannten, mit denen wir über das Thema mal ins Gespräch gekommen sind, einige sind auch alte Straßenbäume, von denen nicht klar ist, ob sie Rest einer alten Pflanzung oder vielleicht auch (teilweise) Sämlinge sind.
Äpfel:
1. Nin I, Stammumfang auf 1 Meter Höhe 120 cm: Altländer Pfannkuchenapfel
2. Nin II, Stammumfang auf 1 Meter Höhe 75 cm: nicht näher bestimmter Cox-Typ (Äpfel waren noch sehr unreif)
3. Nin III, Stammumfang auf 1 Meter Höhe 220 cm: nicht bekannt
4. Nin IV, Stammumfang auf 1 Meter Höhe 90 cm: Holsteiner Cox
5. Nin V, Stammumfang auf 1 Meter Höhe 80 cm: nicht bekannt
6. Nin VI, Stammumfang auf 1 Meter Höhe 65 cm: nicht bekannt
7. Nin VII, Stammumfang auf 1 Meter Höhe 100 cm: Sämling (da müssen wir mal schauen, ob der überhaupt schmeckt)
8. Erster Baum rechts, erste Hälfte: nicht bekannt
9. Erster Baum rechts, zweite Hälfte: nicht bekannt
10. Zweiter Baum rechts: (Krügers Dickstiel) (vermutlich eine Verwechslung, da der Baum vor ein paar Tagen keine Früchte mehr trug, eigentlich aber im Oktober pflückreif sein sollte; ich gehe davon aus, dass der Zettel oder die Äpfel mit Nr. 12. durcheinander geraten sind, der inzwischen von einem anderen Pomologen als Krügers Dickstiel identifiziert wurde)
11. Baum links: Burchardts Netzrenette (eine sehr seltene Sorte, die im Internet nur ca. 2 Baumschulen führen)
12. Baum links vor L. im Graben: nicht bekannt (Krügers Dickstiel, siehe Nr. 10.)
13. Heike 50+ Jahre: Wohlschmecker aus Vierlanden
Birnen:
1. Birne am Bhf. A., mindestens 120 Jahre alt, pflückreif Anfang September, Baum mit relativ breiter Krone, gute Kochbirne, bis zu 4 Wochen lagerfähig: nicht bekannt
2. Heike Hochstamm 80+ Jahre: vermutlich Sparbirne, allerdings schon schlecht geworden und daher nicht sicher bestimmbar
3. Heike kleiner Baum 50+ Jahre: nicht bestimmbar
Das Obst war bei der Bestimmung teilweise nicht mehr in so einem guten Zustand, weil der Termin Anfang Oktober einfach sehr spät war für viele Sorten. Andere Äpfel waren beim Pflücken noch nicht reif genug für eine sichere Bestimmung, teilweise könnte es sich auch schlicht um nicht bestimmbare Sämlinge handeln. Die nicht bestimmten Bäume werden wir jedenfalls weiter zu ermitteln versuchen.
Interessant ist die Netzrenette, auch Burchardts Renette oder Burchardts Netzrenette. Die Sorte ist wie gesagt sehr selten und der Apfel hat mir gut geschmeckt. Die Äpfel sind reif leuchtend gelb und netzartig berostet. Neben einem Ingrif Marie macht sich so ein Baum sicher farblich gut. Wir werden ihn wohl veredeln und in den Chaosgarten pflanzen.
Bei der über 120 Jahre alten Birne müsste es sich eigentlich auch um eine Sorte handeln, denn Sie steht in einem Garten und liefert hervorragende Kochbirnen, die auch roh gut schmecken und zu Birnen, Bohnen und Speck finde ich noch besser schmecken, als die sonst in der Gegend übliche Bürgermeisterbirne (Köstliche von Charneux). Ich durfte den Baum in diesem Jahr (und hoffentlich auch im nächsten) ernten und habe über 2 Obstkisten (also ca. 45 Kilo) mit dem Pflücker runterbekommen. Der Baum hatte einen eher moderaten Befall mit Birnengitterrost.
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