Es gilt als alte Hausfrauenweisheit, dass man Marmeladengläser auf den Kopf stellt. Bisher habe ich von eher schlechten Erfahrungen damit gehört. Wir stellen unsere Gläser nicht auf den Kopf und haben auch nach manchmal jahrelanger Lagerung nie ein verschimmeltes Glas gehabt. Allerdings wird der Deckel vor dem Verschließen mit einem Teelöffel Rum gespült.
Ich glaube der Unterschied liegt darin, dass der Deckel beim Abkühlen noch festgezogen wird durch den entstehenden Unterdruck. Dreht man dagegen die Gläser heiß um, besteht dieser Unterdruck noch nicht und etwas Marmelade stzt sich in die Dichtung. Dadurch können Schimmelbrücken entstehen. Was das Umdrehen bringen soll, habe ich ohnehin nicht verstanden, vermutlich geht es um den Luftabschluss. Wenn das Glas nicht dicht ist, hilft das Drehen aber eher auch nichts, dann schon eher der nur langsam verdunstende Alkohol im Deckel. Wer aus optischen oder traditionellen Gründen Wert auf das Umdrehen legt, sollte sich zumindest überlegen, ob er damit bis nach dem Erkalten wartet.
Die Haltbarkeit hängt natürlich auch von der Lagerung ab. Sind ohnehin wenig Sporen in der Luft, ist die Haltbarkeit selbst bei undichten Gläsern sicher besser. Außerdem dürfte die Zuckermenge eine Rolle spielen. Ein gutes Spülen und Desinfizieren insbesondere des Deckels, durch Hitze oder eben Alkohol ist auch wichtig, da sich in der Deckelgummierung Sporen und Bakterien gut festsetzen können.
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen