Dienstag, 24. Mai 2011

Terra Preta Nova Teil 2: Die Kohleherstellung

Für die Herstellung meiner eigenen Terra Preta Nova (Neue Schwarzerde) benötige ich Holzkohle (muss nicht zwingend Holz sein, daher häufig der begriff Biochar) in nicht zu geringen Mengen. Die Grillkohle, die man in jedem Baumarkt bekommt, ist dafür wenig geeignet. Mal ganz abgesehen vom hohen Preis, sind die Stücke viel zu groß und ich kann auch eine Behandlung mit Chemikalien nicht völlig ausschließen. Über die Sollgröße der Kohlebrocken herrscht Uneinigkeit, zu groß sollte sie aber wohl nicht sein. Ich habe beschlossen, es nicht zu genau zu nehmen und auf eine natürlich Zerkleinerung der Kohlestücke durch Witterung, Wurzeln und Bodenbearbeitung zu setzen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Tupi im südamerikanischen Regenwald ihre Holzkohle fein gemahlen haben.

Da ich keine Ahnung vom und keine Geduld für die Errichtung eines Hohlemeilers und im Übrigen auch nicht genug Material hatte, musste ich mir anders behelfen. Auf dem Grundstück fallen etwas größere Mengen Buschholz von Baum-, Strauch- und Heckenschnitt an. Davon habe ich ein schönes Lagerfeuer gemacht. Sobald ich alles verbrannt hatte, habe ich den beachtlichen Gluthaufen schaufelweise in einer mit Wasser gefüllten Zinkwanne abgelöscht. Schon hier zeigte sich das hohe Volumen und Wasserspeichervermögen der Kohle, ich musste das Wasser nämlich mehrfach erneuern. Das die verbrannten Äste überwiegend dünn waren, sind die Glutstücke entsprechend klein. Beim Ablöschen ist die Kohle durch die abrupte Temperaturschwankung gesprungen und so nochmal etwas kleiner geworden.

Ich habe keine Ahnung, wie die Eigenschaften meiner Kohle im Vergleich zu anderen Herstellungsmethoden sind, sie ist aber leicht und porös, so dass ich nicht alles falsch gemacht zu haben scheine. Die Ausbeute war garnicht mal so schlecht. Ich habe insgesamt ca. 100-150 Liter grobkörnige Holzkohle gewonnen.selbst hergestellte Holzkohle aus Strauchschnitt

Terra Preta Nova Teil 1: Ausgangsüberlegungen, Grundlagen (mit Links zu allen weiteren Teilen)

Terra Preta Nova Teil 3: Fermentation und Kompostierung

3 Kommentare:

  1. Sooo grobkörnig finde ich die Kohlestückchen gar nicht. Eigentlich genau richtig. Feiner bekommt man die hur, wenn man sie zermahlt. Und dabei könne es ggf. zu einer Staubexplosion kommen.

    AntwortenLöschen
  2. Ich habe das Verfahren nochmal verbessert, den Artikel findet ihr hier: Terra Preta Nova Teil 7: Verbesserte Kohleherstellung

    AntwortenLöschen
  3. Die Energie, die im Holz steckt, kann man mit Pyrokochern noch nutzen. Hier gibts eine Bauanleitung für einen solchen Pyrokocher:

    http://el-carbonero.de/

    AntwortenLöschen