Dienstag, 31. Mai 2011

Definitiv permakulturgeeignet: Meerrettich

Man kann Permakultur mit unterschiedlichen Schwerpunkten definieren, für mich bedeutet es aber in erster Linie, dass man nutzbare Pflanzen ohne oder doch mit möglichst wenig Chemieeinsatz möglichst pflegeleicht mit möglichst hohem Ertrag anbaut.

Die Priorität liegt klar auf der Nutzbarkeit der angebauten Pflanze. Anbau bedeutet natürlich nicht, dass eine zufällig ausgesamte Nutzpflanze deswegen unerwünscht ist. Brennesseln kann ich aber zum Beispiel nicht überall und in beliebigen Mengen gebrauchen, genauso wie Quecke, Giersch und was der klassischen Unkräuter mehr sind.

Möglichst wenig Input! Die Pflanzen sollten nicht gegen Schädlinge geschützt werden müssen, insbesondere nicht mit der Chemiekeule. Damit verbieten sich größere Monokulturen. Außerdem sollte der Anbau möglichst wenig Arbeit verursachen. Den ersten Pluspunkt haben also zuverlässig selbst aussamende oder sehr ausdauernde Pflanzen, da hier der Aufwand fürs Säen und Pflanzen minimal ist. Gut ist es auch, wenn die Pflanze durchsetzungsstark ist und nicht dauernd frei gehalten werden muss. Auch ohne Gießen sollte sie klarkommen. Die Ernte sollte wenig aufwändig sein.

Qualität und Menge des Ertrages: Der Mengenertrag ist eher nachrangig, da noch genug Fläche zur Verfügung steht, wichtiger ist der geringe Aufwand. Auch an die Qualität stelle ich keine überhöhten Ansprüche. Der Geschmack sollte stimmen, an Handelsklassen muss sich das Ergebnis aber nicht messen lassen. Meine Früchte müssen keine Schönheitswettbewerbe gewinnen, sondern gsund sein und schmecken.

All diesen Kriterien wird der Meerrettich geradezu mustergültig gerecht. Einmal angepflanzt wächst er sicher an, breitet sich ohne Ernte langsam über Wurzelausläufer aus und das sogar mitten im ungepflegten Rasen.

Meerrettich im Rasen Permakultur seit über 20 Jahren

Für die Vermehrung reicht es, Wurzelstücke abzustechen und einzupflanzen. Die Ernte ist mit dem Spaten denkbar einfach, zumal man ja keine Unmengen benötigt. Die Wurzeln sind allerdings weder gerade noch besondes dick. Dadurch ist die Verarbeitung etwas aufwendiger als bei gekauftem Meerrettich, der allerdings auch nicht immer zu haben ist. Er lässt sich gut haltbar machen und durch den geringen Mengenbedarf bei diesem Gewürz ist der Verarbeitungsaufwand verhältnismäßig. Ein Abstich hat es daher auch in mein neues Permakulturbeet geschafft, wo er trotz fehlenden Niederschlags gut angewachsen ist. Die abgebildeten Pflanzen stehen an diesem Standort seit mindestens 20 Jahren und das mitten im Rasen. Die Blätter werden zwar in geringem Ausmaß von Insekten gefressen, das stört aber nicht.

Tipp: Auch ein Stück vom gekauften Meerrettich eignet sich zum Einpflanzen, sofern er noch einigermaßen frisch ist. Einen Versuch lohnt es aber nahezu in jedem Zustand, man sollte aber gut wässern.

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