Fresse deine Feinde lautet die Devise!
Das niederhöllische Unkraut Giersch, über dessen Existenz auf dem Grundstück ich mich schon geringfügig ärgere, ist nämlich immerhin essbar. Hier mein Rezept für eine schmackhafte Gierschsuppe. Das Rezept reicht für ca. 4 Personen als Vorsuppe (je 1 Teller).
Zutaten: 2 große Hände gewaschene Gierschblätter ohne dickere Stengel, 2 mittelgroße Kartoffeln, 2 Schalotten, 1/2 Liter Wasser, 1/4 Liter Milch, 1/2 Becher Creme fraîche, 2 Teelöffel Instant-Rinderbrühe, Pfeffer, Salz.
Zunächst wäscht und zupft man den Giersch. Ich habe nur intakte Blätter ohne Fraßstellen genommen, das muss man aber ja nicht unbedingt so genau nehmen. Auch die größeren Blätter, die schon etwas härter sind, habe ich mitverwendet. Den Giersch habe ich mit dem Wasser aufgesetzt und das Instant-Brühe-Pulver dazu gegeben. Dazu kommen die grob gehackten Schalotten und die Kartoffeln klein geschnitten, gehobelt, oder geraspelt, damit sie schneller gar werden. Der Giersch kann ruhig schon ein paar Minuten kochen, am besten setzt man ihn direkt nach dem Waschen auf und macht dann in Ruhe den Rest. Nach ca. 10 Minuten Kochzeit wird alles mit dem Zauberstab püriert. Nun kommt die Milch dazu, nochmal kurz aufkochen und mit Creme fraîche, Pfeffer, Salz und frischen Kräutern nach Wahl abschmecken. Das Rezept kann man natürlich auch variieren, z.B. mit anderen Kräutern oder Gemüse mischen, oder um eine Fleischeinlage, etwa angebratenen Speck, ergänzen.
Guten Appetit!
Die Gierschabfälle sind übrigens in Quarantäne gelandet, in einem Eimer dürfen sie an trockenem Standort ihr hartnäckiges Leben aushauchen, bevor sie kompostiert werden. Schließlich will ich die Pest ja nicht erst auf den Kompost und dann in die ganze Welt verbreiten...
Die Bilder gibt es diesmal am Schluss, da ich nicht gut dokumentiert habe und es leider auch versäumt habe, ein Foto im servierten Zustand zu machen. Schmecken tut es jedenfalls. Die Bilder sind in zeitlicher Abfolge. 1. Gierschblätter gewaschen, 2. Gierschsuppe vor dem Kochen, 3. Gierschsuppe fast fertig
Heute ausprobiert, eben grad gegessen - ich muß aber leider sagen, daß mein Feind, der Giersch, nicht durch aufessen besiegt werden kann - er hat so eine Art "Deftig"-Geschmack, der nicht so meins ist. Als Spinat mochte ich ihn auch schon nicht so sehr.
AntwortenLöschenWas aber nicht gegen das Rezept gerichtet ist, ein gutes Suppen-Grundrezept!
P.S. ich lese hier per RSS-feed mit und finde wirklich interessant, was ich lese!!
P.P.S. Der Giersch in meinem blog: http://fjonka.wordpress.com/2010/10/12/verdrangungskampf-mit-ungleichen-mitteln/
Gerade wegen dem, was du vermutlich mit "Deftig"-Geschmack meinst, mag ich ihn in der Form ganz gerne. Eigentlich bin ich für vegetarische Gerichte nicht so zu haben, die Suppe schmeckt mir so aber sogar ohne Fleischeinlage.
AntwortenLöschenFreut mich, dass dich meine Artikel interessieren.
ich habe ihn auch erst die letzten Wochen entdeckt und ihn schon des öfteren in der Küche verwendet....ich finde ihn lecker und werde ihn auch weiterhin verwenden :-)
AntwortenLöschenNach einer Kräuterwanderung wurde uns der "Feind" sympatisch. Wir verwenden junge Gierschblätter (ein handvoll) im grüner Salat
AntwortenLöschenLg Henry
Hallo, Lorenz,
AntwortenLöschenjetzt lese ich schon eine ganze Weile hier im Blog. Deine Experimente gefallen mir! Ich habe auch den Giersch als Küchenzutat entdeckt: http://www.kamin-blog.de/garten/giersch-im-garten/
Die Suppe hat uns sehr gut geschmeckt und es ist ja schon ein tolles Gefühl, so preiswert ein leckeres Essen auf den Tisch bringen zu können.
Viele Grüße
Klaus
Hallo Lorenz, ich bin ganz gespannt, wo Dein Giersch heute ist! Auch ich bin Giersch sensibilisiert - ich mag den Giersch mit der Nase riechen - beim jäten - aber leider mag mein Gaumen den Giersch gar nicht.... Irgendwie ist es tröstlich von Leidensgenossen zu lesen.... nächstes Jahr versuche ich den Giersch mit Kartoffeln und Kapuzienerkresse zu vertreiben.... Einen schönen Abend wünsche ich Dir Judith
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