Unser Nachbar berichtete einmal von der wundersamen Fruchtbarkeit bei hoher Kalkstickstoffdosierung und der Warnung meines Großvaters vor derselben. Es stellte sich wohl heraus, dass die starke Anfangswirkung mit auf ein Massensterben unter den Regenwürmern zurückging.
Nun kann ich diese Erzählung nicht nachprüfen und will es auch lieber nicht, es sollte aber klar sein, dass eine Überdosierung minderalischer Düngermittel erhebliche Auswirkungen auf das Bodenleben hat. Wenn man z.B. die Regenwürmer flächendeckend abmurkst, muss man sich über Bodenverdichtung nicht wundern. Hier gilt nicht das Motto "viel hilft viel", sondern der Grundsatz einer bedarfsgerechten Düngung, die man wohl nur nach einer Bodenuntersuchung hinbekommt. Ansonsten sollte man einfach sehr sparsam mit gerade auch Kunstdünger umgehen und lieber erstmal die halbe Menge nehmen und den Erfolg abwarten.
Gewisse Schlüsse kann man aus dem starken Vorkommen bestimmter Zeigerpflanzen ziehen, was jedoch nur schwer eindeutige Schlüsse ermöglicht. Wachsen aber die Brennesseln zwei Meter hoch, sollte man von einer zusätzlichen Stickstoffdüngung vielleicht absehen. Die Mehrzahl der deutschen Gartenböden soll zudem ohnehin überdüngt sein. Werden zusätzlich zu den Gartenabfällen auch Küchenabfälle der Gemüsezukäufe kompostiert, oder wird nährstoffreiche Erde oder Naturdünger wie Mist regelmäßig und über längere Zeit ausgebracht können sich unter Umständen auch schon dadurch Nährstoffe anreichern, da mehr ausgebracht als entnommen wird. Fehlen wirklich Nährstoffe oder Spurenelemente, wird man dies merken, wenn sich einzelne Pflanzen mit bestimmten Ansprüchen nicht mehr anbauen lassen. Auch dabei können Misserfolge aber auch auf andere Faktoren, wie Trockenheit, Hagel, Nässe, Krankheiten usw. zurückzuführen sein.
Entscheidender als die Grundnährstoffe kann der Ph-Wert sein, für den es günstige Schnelltests geben soll, die ich aber noch nicht ausprobiert habe. Auch hier ist eine drastische Veränderung aber nach meinem Verständnis eher schädlich, da sie dem Bodenleben keine Anpassung ermöglicht.
Ich für meinen Teil sehe solange keinen Bedarf für Düngergaben, die über die Beseitigung alter Komposthaufen hinausgeht, wie die angebauten Pflanzen wachsen und ich keine anderen Ursachen ausmachen kann.
Ich möchte abschließend noch sagen, dass ich keinerlei besondere Fachkenntnisse auf dem Gebiet besitze und auch über wenig bis garkeine Langzeiterfahrung verfüge. Ich bin daher gerne bereit, mich im Einzelnen eines Besseren belehren zu lassen.
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