Die braunen Nacktschnecken haben wenig natürliche Feinde, da sie wohl besonders bitter sind und den meisten Fressfeinden daher jedenfalls nicht so gut schmecken, wie andere Schnecken. Entsprechend verdrängt die spanische Wegschnecke zunehmend die heimischen Schnecken.
Bei einer Aufräumaktion sind wir neulich allerdings gleich auf mehrere Exemplare eines natürlichen Feindes gestoßen.

Bei diesen hübschen Nacktschnecken handelt es sich um Tigerschnegel (Limax Maximus). Die Zeichnung kann sehr variabel sein, wir haben hier die getupfte Variante.
Wie die Raubkatze im Namen schon vermuten lässt, lebt diese Schnecke auch räuberisch. Sie frisst die Eier anderer Schnecken, greift aber auch die Schnecken selbst und sogar die ausgewachsenen Exemplare an. Daneben frisst sie zwar auch welke Pflanzen, aber in einem Umfang, der sie nicht zu einem Schädling macht.
Man hat im Labor ausprobiert, ob die Tigerschnegel auch vegetarisch leben können. Dabei zeigte sich, dass sie ohne Fleisch nicht das fortpflanzungsfähige Alter erreichen. Tigerschnegel können bis zu zweieinhalb Jahre alt werden und haben ein regelrecht akrobatisches Paarungsverhalten, dass auf der oben verlinkten Seite sehr schön beschrieben ist. Selber habe ich es leider noch nicht beobachten können.
Untersuchungen in Norwegen haben gezeigt, dass eine gesunde Tigerschnegelpopulation in der Lage sein könnte, den Bestand der Spanischen Wegschnecke zumindest Einzudämmen.
Man sollte die Tigerschnegel also auf keinen Fall mit anderen Nacktschnecken zusammen töten, sondern sich freuen, wenn man sie im Garten findet. Wir haben sie in den Kompost gesetzt, wo sie sich gleich wieder verkrochen haben und bestimmt jede Menge Jagdbeute finden.