Wer kennt sie nicht, die Wahnsinnsgeschäfte mit denen Michel aus Lönneberga von Astrid Lindgren berühmt geworden ist. Dieser Hang zu Wahnsinnsgeschäften liegt mir irgendwie auch im Blut und ich kann günstigen Gelegenheiten selbst dann nicht widerstehen, wenn sie dazu führen, dass man mit einer Stehlampe mit Marmorfuß mit öffentlichen Verkehrsmitteln quer durch Hamburg gondelt oder wie heute eine Grabgabel auf dem Fahrrad spazieren fährt.
Ich habe in einem Schrebergarten ausgeholfen, der demnächst abgegeben werden soll. Nach Abschluss der eigentlichen Arbeit kam das Gespräch noch auf den Verbleib des Werkzeuges und die in der Laube gelagerten Flohmarktsachen. Ich durfte dann schauen, was ich eventuell gebrauchen kann. An Werkzeug wurde das meiste noch gebraucht oder war für mich uninteressant. Eine marode Grabgabel habe ich dann aber doch ausgesucht und durfte sie umsonst mitnehmen. Sie hat bei Gelegenheit mal einen neuen Stiel nötig und muss auch mal vom Rost befreit werden, aber geschenktem Gaul schaut man nicht ins Maul.
Aus den Flohmarkbeständen habe ich mir dann noch 2 Gardinenschals von Ikea 100 % Baumwolle in schwerer Qualität ausgesucht und dafür 4 € bezahlt. Die Gardinen können uns in Hamburg als Ersatzgardinen dienen, während ich unsere wasche und endlich umnähe. Notfalls kann ich auch Kissenbezüge oder irgendwas praktisches daraus nähen. Irgendeine Verwendung wird sich irgendwann ganz sicher finden...
Ich habe sie natürlich gleich erstmal in die Waschmaschine gestopft.
Für den Transport habe ich dann aus der Müllkiste noch eine Umhängetasche mitgenommen, deren wetterfester Stoff bestimmt auch irgendeine Verwendung findet, mir schwebt da im Prinzip schon was vor.
Also mit der Beute auf dem Fahrrad zurück. Gardinen zusammengefaltet und in die eigentlich dafür zu kleine Tasche gestopft und mit der Grabgabel in der linken Hand und gleichzeitig am Lenker gefahren. Ich kam mir manchmal vor wie beim Ritterturnier mit der eingelegten Lanze/Grabgabel.
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