Dienstag, 23. April 2013

Ein Plädoyer fürs Sperrmüllsammeln

Zunächstmal bin ich selber kein passionierter Sperrmüllsammler. Wenn ich zufällig etwas sehe, was ich gebrauchen kann, nehme ich es aber auch ohne schlechtes Gewissen mit. Klar kann man das Sammeln von Sperrmüll juristisch als Diebstahl sehen.

Dafür müsste der Müll jemandem gehören, der etwas dagegen hat, dass man ihn mitnimmt. Das könnte der Entsorgungsbetrieb mit dem Argument sein, dass ihm alles gehöre, was an der Straße steht. Da der Eigentümer aber in der Regel die Möglichkeit behalten möchte, es sich bis zur Abholung gegebenenfalls noch anders zu überlegen, habe ich mit dieser Interpretation Schwierigkeiten. Außerdem wird Sperrmüll meist viel früher als erlaubt an die Straße gestellt, was der Entsorgungsbetrieb ja gerade nicht will. Schließlich kann das in Gegenden mit genauer Anmeldung eigentlich nur für angemeldete Gegenstände gelten. Häufig stellt man aber einfach hin, was einem noch so in die Hände fällt.

Der Sperrmüll könnte auch noch dem ursprünglichen Eigentümer gehören, der sie an die Straße gestellt hat. Der hat aber in aller Regel nichts dagegen, wenn jemand die Sachen mit nimmt und sie einer möglichst sinnvollen Verwendung zuführt. Ich habe noch nie erlebt, dass die Eigentümer das Mitnehmen von Sperrmüll verboten haben, wenn sie dabeistanden.

Wer Sperrmüll sammelt verhält sich meist auch noch ordnungswiedrig aber in den meisten Gegenden wird ohnehin gelten: "Wo kein Kläger, da kein Richter".

Mir persönlich ist es, wenn wir selber Sperrmüll an die Straße stellen viel lieber wenn die Sachen von privaten oder meinetwegen auch illegal gewerblich sammelnden Leuten mitgenommen werden. Gerade Möbel werden dann meist tatsächlich nochmal benutzt, was auch viel ökologischer ist, als sie zu verschrotten und wesentlich erfolgversprechender, als wenn sie erst in eine Möbelscheune kommen und von dort einen Abnehmer suchen.

Als Beispiel unser letzter Sperrmülltermin:
Sperrmüll
Fast die Hälfte konnte noch jemand gebrauchen. Das kaputte Kettcar links, die türkise Klappmatratze, der geklappte Fußhocker auf dem Sofa, der kleine Kacheltisch, der Toilettenaufsatz und der kaputte Flechtstuhl rechts im Bild haben einen neuen Eigentümer gefunden. Was liegen bleibt ist dann halt wirklich Schrott, der nur noch zur Entsorgung taugt.

Ich wünsche allen Sperrmüllsammlern weiterhin gute Jagd. Was allerdings nervt, sind die schwarzen Schafe, die alles auseinander wühlen und Dreck und Unordnung hinterlassen.

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