
Auf dem Rückweg vom Pflanzen der Birnensämlinge wollten wir anfangen, die Disteln abzustechen. Dabei ist uns aufgefallen, dass viele Disteln welke Blätter haben und die ganze dicke Pfahlwurzel von Wühlmäusen abgefressen ist.

Was der Wühlmaus schmeckt, ist ja vielleicht auch für Menschen nicht verkehrt, schließlich haben wir ja auch sonst häufig den selben Geschmack. Die Wurzeln sind teilweise auch einigermaßen dick.


Man muss die Wurzeln gut schälen, da sie außen teilweise etwas faserig sind. Man kann sie roh essen, besser schmecken sie mir aber als Gemüse gekocht. Sie liegen geschmacklich irgendwo zwischen rohem Spargel, Topinambur und Schwarzwurzeln. Auf den Bildern ist unsere Testmenge zu sehen. Wir haben danach nochmal einen ganzen Eimer voll geerntet, geputzt und gewürfelt eingefroren. Vermutlich wandern die Wurzeln in die nächste Bohnensuppe.
Im Gegensatz zum Distelwurzelmehl, dass allerdings auch aus anderen Disteln mit dünneren Wurzeln war, sind diese Wurzeln wirklich als Wildgemüse geeignet. Der Aufwand ist zugegeben etwas höher als bei Möhren, aber nicht unverhältnismäßig. Wer allerdings Schwarzwurzeln und Topinambur nicht mag, wird auch an den Distelwurzeln keine Freude haben. Ich vermute, dass Distelwurzeln ebenso wie Topinambur und Schwarzwurzeln Inulin enthält, das zwar sehr gesund sein soll, aber bei einem untrainierten Verdauungsapparat zu Blähungen führen kann. Jedenfalls ist es etwas Besonderes, was man in keinem Supermarkt bekommt und man kann den Disteln im Garten so auch mit etwas mehr Toleranz begegnen, wenn man sie einfach ernten kann.
Habt ihr Erfahrungen mit Wurzeln als Wildgemüse? Falls ihr die Distelart bestimmen könnt, immer her mit dem Namen.