Solange ich mich erinnern kann, gab es auf dem Grundstück immer nur einen Komposthügel für die Küchenabfälle. Sowas sieht nicht schick aus, nimmt viel Platz weg (egal), wandert und macht den Boden uneben (fast egal), kompostiert schlecht (nicht egal) und bietet den Vögeln eine gute Futterstelle (positiv).
Nun kommt also die Abkehr vom Haufenprinzip, hin zu einer ordentlichen Holzmiete.
Zunächst benötigt man etwas Material und Werkzeug. Das gebrauchte Bauholz hat mir ein Nachbar zur Verfügung gestellt: 4 lange Pfähle und 16 Bretterabschnitte.
Der Perfektionist würde jetzt umständlich die Standorte der Pfähle vermessen, Schlamper wie ich machen das nach schlechtem Augenmaß. Entsprechend ist es auch kein exaktes Quadrat geworden.
Die Pfhle brauchen Löcher - je tiefer, desto besser. Nachdem man die Grasnarbe vom zukünftigen Pfahlloch entfernt hat, kann man entweder ein tiefes Loch mit dem Spaten ausheben, oder ein anderer Nachbar hat Spezialwerkzeug. Nachteil der Spatenmethode: viel Arbeit und man bekommt den Pfahl nachher schlechter fest.
Zum Glück bin ich auf die geniale Idee gekommen, mir beim Nachbarn den Erdbohrer auszuleihen. Auch wenn man immer nur ca. 20 cm Lochtiefe auf einmal schafft, da man den Bohrer sonst nicht rausziehen kann, ist er eine enorme Erleichterung. Außerdem bekommt man ein schmales und ca. 80 cm tiefes Loch.
So sieht das grandiose Gerät aus:
Also Löcher bohren, Pfähle reinstecken und die Löcher soweit erforderlich wieder mit etwas Erde verspachteln. Noch einfacher wäre es natürlich, Rundpfähle mit Bohrerdurchmesser zu nehmen, aber das würde ja was kosten und ist auch wieder nur was für Perfektionisten.
Besser man achtet darauf, keinen morschen Pfahl zu verwenden. Der vordere rechte Pfahl ist von außen etwas weich, weswegen die Nägel dann nicht so gut halten.
Die den Pfahlabständen entsprechend zugeschnittenen Seitenbretter können nun angenagelt werden. Nägel sind das Einzige, was nicht kostenlos war - sind aber ja auch keine Wertgegenstände. Die Befüll- und Entnahmeseite bekommt erstmal nur ein von innen gegen die Pfähle gelehntes Brett, dass dann mit zunehmender Füllhöhe aufgestockt werden kann.
Der alte Hügel darf jetzt noch zu Ende verrotten, die neuen Küchenabfälle gehen ab sofort in den Neubau. In der blauen Tonne auf den Bildern ist die Holzkohle, die mit untergemischt wird. Der schwarze Plastikkomposter, der bisher zur Terra-Preta-Herstellung im Einsatz war, ist leider kaputt gegangen.
Tipp für das nächste Mal: Loch mit Erdbohrer bohren, Pfahl oder was auch immer hineinstecken. Wasser hinein bis fast obenhin, dann die Erde wieder hineinschaufeln. Am Ende schön festtreten (mit Gummistiefeln) und auch mal ca. 10 cm vom Loch herumstampfen. Damit stürzt man künstlich die Wände des Loches ein und durch das Wasser setzt es sich schneller. Fazit: man hat den Pfahl innerhalb von wenigen Stunden fest, anstatt tage- oder wochenlang darauf zu warten.
AntwortenLöschenIch habe nämlich manuell ca. 100 Pfähle so mit Erdbohrer plaziert.
Danke für den Tipp Anita.
AntwortenLöschenDurch die angenagelten Bretter und die recht tiefen Löcher ist das ganze aber auch so hinreichend stabil geworden. Sollte ich mal einen Zaun bauen müssen, werde ich mich hoffentlich an deinen Hinweis erinnern.
Gruß
Lorenz
Servus,
AntwortenLöschenja, den Plastikkomposter hab ich auch schon weggeworfen - diesen Schrott. Ich hatte mir schon mal einen Komposter mit alten Paletten gemacht, ähnlich wie der Hochfelder (http://www.hochfelder.de/gedanken/paletten-kompost-hochbeet), bin aber wieder zu einer normalen Kompostmiete übergegangen, da ich zuviele "künstliche" Sachen im Garten einfach nicht schön finde! Ist aber Geschmackssache!
(hab ich vorhin vergessen)...alternativ zum Erdbohrer hättest ja noch die Holzhammermethode anwenden können, also die Pfähle einfach einschlagen!
AntwortenLöschenIch habs mit einem selbstgebasteltem Holzhammer gemacht!
Bild - http://www.projekt-permakultur.de/2012/04/03/holzhammer-zum-pfahle-einschlagen/#jp-carousel-967
Hallo Rob,
AntwortenLöschendie Palettenkonstruktion sieht sehr schön simpel aus. Wenn man kostenlos an Paletten rankommt, würde ich das auch so machen.
Ich hätte die Pfähle anspitzen müssen, damit sie sich einschlagen lassen. Bei normalen Rundpfählen geht das einschlagen dann ganz gut, bei diesen dickeren Pfählen wäre mir das aber zu anstrengend gewesen. Bei 2 Pfählen hatte ich außerdem Scherben und Ziegelstücke in der Bohrung, die mir das Einschlagen sicherlich auch sehr erschwert hätten.
Erfahrungsgemäß tut es beim Einschlagen auch ein normaler Vorschlaghammer, wobei ich mir schon vorstellen kann, dass es sich mit einem großen Holzhammer vielleicht einfacher arbeitet. Damit die Pfähle oben nicht so zersplittern kann man eine Glocke drüberstecken (stabiles Rohrstück mit aufgeschweißter Platte).