Im letzten Jahr ist mir die selbst erzeugte Holzkohle fast ausgegangen und ich musste sparsam damit umgehen. Das soll mir in diesem Jahr nicht passieren. Beim letzten Mal habe ich einfach das Gestrüpp in einem großen Lagerfeuer verbrannt (also nicht den Haufen angezündet, ich will ja keine Vögel, Igel und andere Tiere, die sich dort versteckt haben könnten umbringen). Dabei entsteht dann ein Haufen aus Asche und Glut, die ich mit einer Plattschaufel in einer Zinkwanne voll Wasser abgelöscht habe. Das System war aber noch verbesserungswürdig.
Die Ausbeute kam mir relativ gering vor und sobald ein kgelförmiger Gluthaufen entstanden war, brannte das Gestrüpp darauf schlecht an, weil der Luftzug recht stark gekühlt hat, gleichzeitig hat der Wind auch viel von der Asche weggetragen und durch die starke Luftzufuhr ist ein höherer Anteil vollständig verbrannt.
Diesmal habe ich daher einen neuen Ansatz gewählt und ein relativ tiefes Loch ausgehoben.
Darin habe ich dann das Feuer entfacht. Dadurch kommt kaum Wind von der Seite und die Glut des neuen Brennmaterials deckt die alte ab, so dass weniger vollständig verbrennt. Außerdem geht die Wärme nicht so stark verloren, so dass sich neues Brennmaterial besser entzündet. So kann ich schneller nachlegen. Die Luftzufuhr ist dabei kein Problem und der Funkenflug ist auch geringer.
Der Grubeneffekt lässt natürlich nach, wenn das Loch irgendwann mit Glut voll ist. Allerdings dauert das schon eine ganze Weile. Ein fast volles Loch waren ca. 100 Liter, also ein blaues Fass voll. Wenn nurnoch Glut in der Grube ist, kann man das ganze mit Wasser löschen und verhindert so das weitere Ausglühen. Vier Gießkannen à 10 Liter haben zum Löschen genügt. Natürlich ist die Kohle dann noch heiß, am nächsten Tag war sie aber genügend abgekühlt, um sie aus dem Loch zu schaufeln.
Die Kohle ist auch schon recht fein, so dass ich auf das Mahlen vielleicht doch verzichten kann. Kohle von kommerziellen Terra Preta Anbietern ist allerdings noch etwas feiner. Ich finde es sieht aber schon ganz gut aus.
So ein Feuerchen ist natürlich noch gemütlicher, wenn es dunkel ist. Es geht doch nichts über eine Wurst am Stock gegrillt.
Dummerweise kann man so ein Feuer aber schlecht versorgen, wenn man kein handliches Feuerholz griffbereit hat und den Haufen, von dem man das Gestrüpp nimmt kaum noch im Dunkeln zu erkennen ist. Ich kann ja auch nicht beim Blitzlich des Fotoapparates arbeiten. So ist jedenfalls noch viel Gestrüpp übrig geblieben, so dass ich soweit ich dazu komme nochmal ca. 200 Liter Holzkohle daraus machen können sollte.
Also abschließend gesagt, das Grubenfeuer hat sich bewährt, aber damit mehr reinpasst, wird die Grube beim nächsten Mal noch einen Spaten tiefer. Feuer machen ist aber in jedem Fall eine tolle Beschäftigung. Die Terra Preta Experimente können weitergehen.
Alle Teile der Terra Preta Artikelserie sind im ersten Artikel verlinkt.
Zum ersten Versuch der Kohleherstellung geht es hier.
Wird Holzkohle nicht durch Verbrennung unter Luftabschluss oder wenigstens eingeschraenkter Luftzufuhr hergestellt. Die Meiler sind doch immer mit Erde abgedeckt? So bleibt doch fast nur Asche uebrig, oder sehe ich das falsch?
AntwortenLöschenGruss RR
Also die Idee Holzkohle selbst herzustellen ist klasse. In Graz hätten wir dafür genügend Material und den großen Garten, aber das Abbrennen von Schnittmaterial ist leider verboten, ebenso vieles andere was mit offenen Feuerstellen zu tun hat. Im neuen Garten geht das ohnehin nicht, da würden sich die Nachbarn aufregen.
AntwortenLöschenlg kathrin
Liebe Kathrin,
LöschenBzgl. Erzeugung von kleinen Kohlemengen die man auch im Garten machen kann mein Tipp: Ein kleines Feuer (ähnlich wie grillen, stört niemanden) und nachdem die Flammen das Holz gut zum Glühen gebracht haben eine Eisentonne darüberstülpen. Die Ränder mit Gras oder ähnlichem abdichten (sonst raucht es stark) und dann ruhig einen Tag, oder über Stunden glosen lassen. Ist zwar mühsam aber sehr effektiv.
Ich lebe in Graz Umgebung und habe die erste Terra Preta ausgebracht, bin auf die Ergebnisse sehr neugierig.
LG Gabriele
Ja, die Ausbeute wäre in einem Kohlenmeiler sicherlich höher und ein gewisser Anteil verbrennt natürlich trotzdem zu Asche, dafür kann ich so aber das Gestrüpp verwenden. Die Luftzufuhr wird automatisch durch die nachfolgende Glut verringert. Man muss einfach schnell genug nachlegen. Holzscheite würden vermutlich nicht schnell genug zu Glut zerfallen und so nicht ganz durchglühen.
AntwortenLöschenWürde man die Glut noch Stunden weiterglühen lassen, würde sie in der Tat fast vollständig zu Asche zerfallen, solange der Wind die Obere Ascheschicht genügend abträgt, dass die Schichten darunter Sauerstoff bekommen. Deswegen lösche ich die Glut ja auch am Ende mit Wasser.
Vor dem Löschen ist das Loch also im Idealfall mit ca. 100 Litern Glut und Asche voll. Die Asche gibt der Kohle dann auch gleich noch einen Schub Nährstoffe mit.
Kohlenmeiler müssten abgesehen vom ungeeigneten Material auch tagelang glimmen und überwacht werden. Dazu habe ich weder Zeit noch Lust. So besteht die Kohle auch überwiegend aus kleinen und kleinsten Stücken, die für meine Terra Preta Experimente besser geeignet sind, als handelsübliche Grillkohle, die ich erst mahlen müsste. Zum Grillen dürfte meine Kohle vielleicht weniger gut geeignet sein, für meine Zwecke scheint sie aber ganz gut zu sein.
Schade, dass unser Boden ohnehin schon recht gut ist, ich fürchte, dass der Kohleeffekt hier garnichts bringt. Dennoch will ich es natürlich ausprobieren. Ich werde wohl in diesem Jahr mal mit Topfkulturen mit unterschiedlichen Substratmischungen experimentieren.
Beeindruckend, was du alles unternimmst um Terra Preta herzustellen. Gut, dass es noch Tüftler gibt. Meine eigenen Experimente habe ich weitgehend eingestellt. Vielleicht kannst du uns ja mal ein fertiges Rezept mitteilen.
AntwortenLöschenAnyway, gutes gelingen und qualitativ hochwertige Ernte!
Nette Sache die Terra Preta
AntwortenLöschenIch stelle sie anders her (etwas)
zum einem nehme ich Humus indem ich alle organischen Abfälle
verwerte die bei uns anfallen auch Fleischreste was in etwa den Kot ersetzt da sich dort Bakterien und Mikroben Sammeln die bei Pflanzen nicht immer da sind
Holzkohle mache ich nicht selber ich habe nen Garten Häcksler und nehme Grillkohle (Buche/Eiche)
davon ca 10kg auf 100kg humus das ganze vermenge ich mit einander lasse es noch ein Jahr ca liegen und Verarbeite es danach weiter
resultat ist tomaten die faust groß sind und weiter große fruchte wie möhren fast so groß wie rettich und trotzdem gut im geschmack
noch eine Variante:
AntwortenLöschendie holzkohleproduzierende Feuerstelle:
in der Lagerfeuerstelle einen großen Metalltopf/-Fass eingraben ein Metallgitter drauflegen, z. b Grillrost (gibts ja in rund) oder Rost aus einem Backofen (eckig)
den Topf halb mit Wasser füllen, darauf das Lagerfeuer machen. Sobald die Glutbrocken kleingebrannt sind, fallen sie durch das Gitter in den Topf und verlöschen da.
So kann man ganz entspannt das Lagerfeuer genießen und kann auch große Scheite nachlegen. Auch die zerfallen ja zu kleinen Glutbröckchen die dann in den Sammeltopf plumpsen...wenn Kinder mit am Feuer sitzen stochern sie auch so gerne mit Kokelstöckchen im Feuer herum und helfen so nach.
Weil sich ja kein so heißer Gluthaufen bilden kann muß man immer gut nachlegen daß das Feuer nicht schwach wird und anfängt zu qualmen.
Auch sollte man den Wassergehalt im Sammeltopf im Auge behalten weil durch die Hitze viel verdampft.
wenn man zum Abschluß des Lagerfeuerabends dann noch die konsumierten Getränke in Form von Pipifeuerwehrlöschaktion verwertet, wird die Holzkohle gleich schon mit Stickstoff und Phosphat aufgeladen.
Fröhliches kokeln allerseits
wünscht Martin
Hallo Martin,
Löschenklar funktioniert das auch wie von dir beschrieben. Für ein kleines Feuer mit großen Holzscheiten mag das auch gehen. Wenn man aber dünneres Holz verbrennt, zerfällt es, ehe die Flamme ausgeht, also die flüchtigen Elemente verdampft sind. Ein großer Teil des Topfinhaltes dürfte dann aus angekohlten Stöckchen bestehen, die nicht gerade eine gute Kohle abgeben.
Ich glaube außerdem, dass die Ausbeute bei meinem Verfahren besser ist.
Gruß
Lorenz
Ich habe das hier mal nur kurz überflogen, aber eigentlich wird das unter Luftausschluß hergestellt.
AntwortenLöschenWir selbst haben da recht billig 2 alte riesige Metallfässer bei ebay ersteigert und mein Mann hat etwas bei ein Viertel von unten ein paar schmale Löcher hineingeschlagen. Und dann die organische Substanz hinein, aufpassen, daß Luftschächte da sind, Anzünden und Deckel drauf. Das Ganze sollte recht langsam verbrennen (unter möglichst hohem Luftausschluß). Riecht auch nicht so und qualmt kaum. Das Zeug, das dann nach einem Tag übriggeblieben ist (oder auch nach 2), ist fabelhaft für die Bodenverbesserung geeignet.
Die Holzkohle für die Terra-Preta stellen wir mit selbstgebauten Pyrokochern nach dem "TLUD"-Prinzip her.
AntwortenLöschenAuf unserer Webseite gibts eine Bauanleitung.
Mit ein bißchen gesammeltem Holz haben wir, wenn wir einmal für die Familie Kartoffeln gekocht haben, ca. einen Liter frisch produzierter Holzkohle.