Mittwoch, 7. Dezember 2011

Terra Preta kommentierte Leseempfehlung: "Wundererde" im Test (Zeit Online)

Das Thema Terra Preta war nun der Zeit auch mal einen Artikel wert. Zwar steht aus meiner Sich nicht viel Neues in dem Artikel, er stellt aber recht ausführlich, verständlich und neutral Terra Preta als das dar, was es momentan noch ist - ein vielversprechendes Forschungsgebiet.

Zwar ist die Grundidee mit der Holzkohle gut und nicht neu, andere Faktoren sind aber noch umstritten und werden häufig von denen besonders propagiert, die eigene finanzielle Interesen an der Vermarktung ihrer Produkte haben. Auch ist fraglich, ob Terra Preta bei jeder Klimalage und jedem Boden positive Effekte im gewünschten Ausmaß hat und ob die Anwendung gerade großflächig wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll ist.

Gerade für Einsteiger in die Thematik gibt der Artikel einen guten Überblick, auch wenn die Hypothese des Zusammenhangs von "Effektiven Mikroorganismen" mit der Wirksamkeit von Terra Preta aus meiner Sicht etwas kritischer hätte betrachtet werden können.

Hier nun der Link, viel Spaß damit !
Zeit Online vom 1.12.2012, "Wundererde" im Test


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Danke für die Leseempfehlung auf dem Blog Neukölln Goes Country, die mich erst auf den Artikel aufmerksam gemacht hat.


UPDATE 9.12.2012: Im Deutschlandradion lief auch ein aktueller Beitrag über einen bisher recht erfolgreichen Freilandversuch mit Terra Preta. Kompost mit Holzkohle im Verhältnis 2:1 wurde dabei in sandigen Boden in Brandenburg eingearbeitet. Leider wird nichts genaueres über die Menge pro Hektar etc. gesagt. Interessant ist, dass dieser wissenschaftliche Versuch ohne EM etc. auskommt. Die Wasserspeicherfähigkeit soll sich durch die Maßnahme verdoppelt haben und der Ertrag um bis zu 40 % gestiegen sein. Prof. Dr. Bruno Glaser von der Universität Halle begleitet das Projekt wissenschaftlich. Leider konnte ich den Beitrag keinem Projekt auf der Seite zuordnen, aber da es noch läuft, wird es sicher irgendwann eine Publikation geben, auf die man gespannt sein darf.

6 Kommentare:

  1. Also ich stehe diesen neuen Methoden skeptisch gegenueber. Hier wird versucht, ein Problem mit Mitteln zu loesen, die ueberfluessig sind. Die Probleme, denen wir, in Bezug auf unsere Boeden, gegenueberstehen, sind grob geschaetzt das Ergebnis der letzten hundert Jahre. Die vielen Tausend Jahre vorher, in denen der Mensch auch Ackerbau betrieben hat, werden dabei komplett ausgeblendet. Wir brauchen keine Schwarzerde aus dem Amazonasbecken. Was uns schon ein ganzes Stueck weiterhelfen wuerde, waere, wenn wir uns an das erinnern wuerden, was vor Haber Bosch und wie sie alle heissen, ueblich war.

    Gruss RR

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  2. Damit hast du natürlich Recht. Die Böden haben durch die intensive Landwirtschaft, insbesondere mit Chemie und schweren Geräten sehr gelitten. Diesen Boden zu sanieren ist aber nicht so einfach.

    Außerdem gab und gibt es einfach sehr arme, sprich sandige, trockene, nährstoffarme Böden, die an Wert gewinnen würden, wenn man ihre Nährstoff- und Wasserspeicherfähigkeit verbessert. Holzkohle scheint diese Eigenschaften zu haben. Höfe in diesen Gebieten sind oft schon seit Jahrhunderte "Hungerhöfe", weil der Ertrag des Bodens so bescheiden ist.

    Die vielen tausend Jahre davor war die Bevölkerungsdichte eine ganz andere und die vermutlich betriebene Brandrodung nur deswegen nicht verheerend. Außerdem waren die Anbauflächen natürlich nicht so groß, so dass Erosion kein größeres Problem war. Bei allem guten Willen werden wir auf Maschineneinsatz in absehbarer Zeit nicht verzichten und sollten daher versuchen das Beste daraus zu machen, ehe wir mit oder ohne Maschinen aus der entstandenen Wüste keine Lebensmittel mehr gewinnen können.

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  3. But where is the wood going to come from to make the charcoal? How about composting agricultural waste, and green waste from cities?

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  4. Kleines Update mit weiteren Hinweisen zur aktuellen Forschung am Ende des Beitrages.

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  5. Städtische Grünabfälle sind eine Möglichkeit, Ernteabfälle und Produktionsabfälle sicher auch. Das in dem Artikel aufgeführte TerraBoga Projekt will den Grünabfall eines botanischen Gartens nutzen. Allerdings reichen die Mengen vermutlich nicht für eine günstige flächendeckende Anwendung, was zu Problemen führen kann: http://chaosgarten.blogspot.com/2011/08/terra-preta-nova-teil-6-risiken-und.html Soweit Kohle aus Holzvergaseranlagen geeignet ist, könnte auch der dortige "Abfall" genutzt werden.

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  6. Es gibt genug Grünabfälle, und durch Pflanzung größer wachsender Sorten (Äpfel, Birnen, sonstiges) statt Zwergbäumchen und Säulenstämmchen kann mann es vervielfachen. Allerdings ist das mit Arbeit verbunden und nicht für jeden Kleingatenbesitzer geeignet. Mann kann es auch zentral regeln für die Stattbewohner - Kompostieranlagen könnten Festanteile (Holz) zum Teil vergasen, dabei auch noch Strom erzeugen. Ist natürlich mit einer größerer Investition verbunden...Übrigens ich bin nicht einverstanden, dass die Kohle aus den Vergasern nicht geeignet ist. Siehe Aktivkohle in Wikipedia (800-1000°C) große Oberfläche sowie Adsorbtionsfähigkeit.

    Grüße, Roman

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