Montag, 26. November 2012

Ein Tag ohne fließend Wasser

Freitag Morgen, ca. 10 Uhr. Es klingelt. Ich springe aus dem Bett und öffne im Nachtzeug die Tür.

"Hamburg Wasser!", schallt es mir im Treppenhaus entgegen.

"Ja bitte, wie kann ich Ihnen helfen?"

"Sie haben einen Rohrbruch im Keller, wir kommen da nicht ran und dürfen auch nicht, weil es die Leitung im Haus ist. Wir konnten den Vermieter nicht erreichen. Wir drehen gleich die Hauptleitung zur Straße ab, machen Sie sich am Besten noch schnell einen Eimer mit Wasser voll."


Ich ziehe den Ordner mit dem Mietvertrag aus dem Regal und versuche den Vermieter anzurufen. Geht keiner ran, so ein Mist.
Erst danach fange ich an, Töpfe und Kannen mit Leitungswasser zu füllen. Hätte ich das mal sofort gemacht, denn ehe ich alles voll habe, ist der Wasserdruck weg. Immerhin habe ich ca. 20 Liter Wasser vorrätig. Außerdem war ich rechtzeitig auf Toilette, so dass die Spülung sich noch einmal füllen konnte.

Den Vermieter erreiche ich auch weiter nicht. Duschen geht nicht, Abwaschen geht nicht, Wäsche Waschen geht nicht. Wie lange der Ausfall dauert ist nicht absehbar, schließlich ist Freitag.

Abends erfahren wir von anderen Mietern, dass der Vermieter angeblich im Urlaub sei. Eine andere Mieterin hat aber zum Glück die Maklerin erreicht, die sich kümmern will. Meine Freundin durfte die letzte Toilettenspülung verbrauchen. Zum Nachspülen eines kleinen Geschäfts reicht unser Wasser erstmal. Sicherheitshalber kaufen wir noch 2 x 1,5 Liter Flaschenwasser, um am Sonntag nicht buchstäblich auf dem Trockenen zu sitzen.

Samstag Mittag kommt endlich ein Handwerker und dichtet das Leck provisorisch ab. Glück gehabt, dass die Maklerin erreichbar war. Das Leck lag nämlich auch noch hinter einer massiven Tür, für den aus irgendwelchen Gründen der Stromversorger einen Schlüssel hat (der musste also auch noch anrücken). Wäre der Vermieter tatsächlich unerreichbar für 2 Wochen in Spanien gewesen, wäre es unangenehm geworden.

Meine Freundin ist am Samstagmorgen erstmal ins Schwimmbad gegangen, um den sanitäten Problemen aus dem Weg zu gehen. Hätte der Ausfall länger gedauert, wäre die Toilette das Hauptproblem gewesen. Die einzige Möglichkeit wäre es dann vermutlich, das große Geschäft in Müllbeuteln über die Tonne zu entsorgen. So weit ist es aber ja zum Glück nicht gekommen.

Bei einem längeren Ausfall wären wir zu meinen Eltern geflüchtet, um den größeren Unannehmlichkeiten zu entgehen. So waren wir einfach nur sehr froh, wieder duschen und den Geschirrberg abwaschen zu können.


1 Kommentar:

  1. Ohje, ja das ist arg! Wir hatten das neulich auch, aber nur an einem Vormittag. Nur wenn der Vermieter so gar nicht erreichbar ist, das ist ja im Winter fast schon kriminell ;-)
    Mal gut, daß sich alles regeln ließ.
    Und danke auch noch für Deinen Kommentar bezüglich der Vogelfütterung. Wir füttern auch nur im Winter und da versuche ich auch auf die Herkunft des Futters zu achten.
    Es gibt heute zu viele wirtschaftliche Interessen, die hinter all den verbreiteten Meinungen stecken, von denen die Masse der Leute sich gern einnehmen läßt.

    Liebe Grüße
    Sara

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