Freitag, 10. Januar 2014

Neuer Steckholzversuch Winter 2013/14


Nachdem mir die Steckholzversuche im letzten Jahr während einer Hitzeperiode bis auf ein bis zwei rotblättrige Kirschpflaumen vertrocknet sind, habe ich nun einen neuen Anlauf gewagt. Schon etwas früher im Jahr habe ich einige Grünstecklinge von Rosen gemacht, die sich bisher unter einem Glas gut entwickelt haben.

Um das Vertrocknen in diesem Jahr zu verhindern, erhalten die austreibenden Steckhölzer im Frühjahr eine Glashaube aus einem Marmeladenglas oder etwas Ähnlichem. Einem Tipp auf einem englischen Gartenblog folgend, habe ich außerdem einen großen Teil der Steckhölzer jeweils in eine kleine Kartoffel gebohrt, was die Feuchtigkeit speichern soll, oder was auch immer – Versuch macht kluch. Einen Teil habe ich außerdem in durchlöcherte Milchtüten gesteckt, um sie leichter entnehmen und eventuell vor Wühlmäusen schützen zu können.

Von den Kirschpflaumen habe ich keine neuen Steckhölzer gemacht, da mir die Pflanzen aus dem letzten Jahr – so sie den Winter überstehen – genügen. Wieder im Versuch sind Steckhölzer von zwei verschiedenen Quittenbäumen und Apfelsteckhölzer der Sorte „Uelzener Rambour“. Zusätzlich gibt es noch welche der Apfelsorte „Cox Orange“, der Birnensorten „Doppel Wried“ und „Bürgermeister“ (gleich Köstliche von/aus Charneux), sowie von einer roten Weinrebe aus dem Garten meiner Tante, die ganz hervorragenden Saft ergibt.

Falls ich noch dazu komme, mache ich noch Steckhölzer von weiteren Apfelsorten, sowie einer Esskastanie – einfach um zu sehen, ob es klappt.

Für die Steckhölzer habe ich ein- und teilweise zweijährige Triebe verwendet und auf eine Länge von 20-30 cm geschnitten.
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Hier sieht man das ganze Steckholzbeet. Daneben sind auch noch Sämlingsversuch mit Trester, verfaulten Birnen und Quittenkerngehäusen. Ich hoffe, dass daraus ein paar Sämlinge aufgehen.
Durch das Pappstück habe ich die Rosen gesteckt. Drei duftende Rosen aus dem Garten meiner Großmutter und drei Rosenunterlagen, die aus einer veredelten Rose ausgetrieben hat. Auf Letztere möchte ich auch Rosenstämmchen veredeln.

7 Kommentare:

  1. Ja, die Steckholzvermehrung, die ist auch ein Hobby von mir. Nach einigen Ausfällen im letzten Jahr (Austrieb im Frühling, dann vertrocknet) setze ich jetzt auf halbschattige bis schattige Ecken für Vermehrungsversuche. Meine Steckhölzer müssen ohne Glasglocke auskommen. Am leichtesten müssten eigentlich deine Weinrebenstecklinge gelingen. Die sind so was von robust. Viel Glück!
    Gruß, Rike

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  2. So weit ich weiß geht Steckholzvermehrung bei Apfel/Birne nicht. Einige Zwetschgensorten (z.B. Hauszwetsche - die auch gerne als Unterlage bei Veredlungen genommen wird) dagegen schon. Wahrscheinlich wäre es einfacher, ein Edelreis aus den gewünschten Sorten zu nehmen und die in ner Baumschule (gegen geringe Gebühr) auf eine Unterlage veredeln zu lassen. Alternativ sollten Baumschulen auch günstig Unterlagen verkaufen und du kannst selber Veredeln :)
    Du kannst dann ein paar der Unterlagen einpflanzen und Jahr für Jahr [url=
    http://www.youtube.com/watch?v=GaPb80jwSx8]neue ernten[/url].

    Wegen dem Wein sei bitte vorsichtig: Die Reblaus ist ein böser Schädling. Wie bei Varroa und Mehltau ist das eine aus Amerika importierte Heimsuchung. Zum Glück sind einige amerikanische Rebsorten resistent gegen die Reblaus. Deine Sorte ist es sicher nicht. Deshalb werden Reben immer auf amerikanischen Unterlagen veredelt. Soll jetzt nicht heißen, dass der Steckling gleich eingeht - nur später nicht wundern ;)

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    1. Hallo Franz,
      vielen Dank für Deine Anmerkungen. Von einem Pomologen wurde mir bestätigt, dass es zumindest einzelne Apfelsorten gibt, die sich über Steckhölzer vermehren lassen. Dazu soll z.B. auch Golden Delicious zählen. Wie leicht das ist und ob es wirtschaftlich auch in Hinblick auf die Wuchseigenschaften der Edelsorte Sinn ergibt, bleibt natürlich die Frage. Deren Beantwortung versuche ich ein Stück näher zu kommen. Bei den Birnen habe ich große Zweifel ob es geht. Für Quitten geht es je nach Sorte wohl prinzipiell einigermaßen.

      Da ich nicht im Weinbaugebiet lebe, sondern im kühlen Norddeutschland, sollte sich die Reblausgefahr in Grenzen halten. Die Mutterpflanze ist jedenfalls schon alt und sehr wüchsig und robust. Ob sie im Gelingensfall hier überhaupt ausreift bleibt auch noch abzuwarten. Ich wundere mich eh nicht mehr, wenn was schief geht, genauso wenig wundert es mich allerdings inzwischen, wenn etwas funktioniert, was nach Lehrmeinung nicht gehen sollte. Einer schreibt da vom anderen ab und Methoden, die sich als unwirtschaftlich herausgestellt haben oder nicht zuverlässig funktionieren oder einfach für den Erwerbsobstbau keine Rolle spielen, sind so denke ich teilweise zu Unrecht in den Ruf des Unmöglichen geraten.

      Veredeln machen wir auch, Steckhölzer halte ich aber dennoch für eine Interessante Alternative. Witzigerweise habe ich das Einpflanzen von Unterlagen, wo die Veredelung nichts geworden ist zur Unterlagengewinnung gerade auch noch auf meiner Liste.

      LG
      Lorenz

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    2. Hei Lorenz,

      Erstmal muss ich mich korrigieren... Hab ich wirklich Varroa geschrieben? Eigentlich sollte da "Maiswurzelbohrer" stehen - sry...

      Ich hab das Buch "Alles über Pflanzenvermehrung" von Kawollek, und da steht eben beim Apfel "sehr schwer anders vegetativ", bei Birnen "grundsätzlich Veredlung" und bei Quitte ebenso "Veredlung" - kein Wort über Stecklinge o.Ä. Meine 3-Sterne Rezension (amazon) bestätigt, dass das Buch nicht wirklich vollständig ist :/
      Ich habe dem Buch folgend meine Steckhölzer geschnitten (Herbst), und 1/3 in Sand eingeschlagen, im Laufe des Winters dann Stück für Stück zu Steckhölzern verarbeitet und diese komplett in feuchten Sand eingeschlagen und wieder in den 5° kalten Keller gestellt. Die sollen so bis zum Frühjahr liegen und (angeblich) bereits dort kräftig Wurzeln schlagen. Mal sehen ;) Sind hunderte rote und weiße Johannisbeeren und Jostabeeren. Außerdem einiges an Schmetterlingsstrauch.

      Meine eigenen Recherchen haben bestätigt, dass man am besten in nährstoffarmen aber feuchtigeitsspeichernden Boden (Sand-Torfgemisch) steckt, damit die Hölzer nicht so leicht an Nährstoffe kommen und zum kräftigen Wurzeltrieb angeregt werden. Im von dir verlinkten englischen Gartenblog sieht man, dass der auch erst groben Sand in die Grube kippt, in den dann die Hölzer kommen.

      Wg. Reben bin ich vllt. zu pessimistisch ;) früher hat man soweit ich weiß fast überall Wein gebaut. Keine Ahnung ob das dann erst zu Reblaus' Zeiten eingestellt wurde. Zur Verbreitung der Reblaus hab ich leider nichts finden können... Aber theoretisch sollte man unveredelte Unterlagen auch in Wein verarbeitenden Baumschulen bekommen, dann kannst du selber veredeln und wärst auf der sicheren Seite.
      Und falls du Angst wegen der Reife hast: Einfach kräftig Trauben ausdünnen (Grünlese). Youtube ist eine schier unerschöpfliche Quelle an netten Tips zur Rebenpflege :)

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    3. Mit dem nährstoffarmen, besonders aber auch gut belüfteten Boden hast Du leider recht, aber den kann ich hier leider nicht bieten. Extra Sand besorgen wollte ich auch nicht.

      Deine Jostasteckhölzer werden bestimmt mit guter Quote anwachsen, schwarze Johannisbeeren sind auch sehr gut, rote und weiße haben wir noch nicht probiert, geht vermutlich aber ähnlich gut. Wir haben die Steckhölzer von Joasta und schwarzer Johannisbeere einfach so in unseren Marschboden gesteckt und sie sind super angewachsen.

      Soweit ich weiß, hat Weinbau hier in de Elbmarsch keine Tradition und wurde allenfalls vereinzelt mal an einer Hauswand gepflanzt.

      Danke für den Tipp mit der Grünlese.

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    4. Das mit dem "einfach in den Boden stecken" klappt hier irgendwie nicht. Ich hab schon gefühlte Tonnen an Stecklingen von allen möglichen Johannisbeeren, Holunder, Berberitzen, Schlehen, Felsenbirne, uvm. versenkt - nie was angewachsen :(
      Das liegt mM. an dem sandigen, so gut wie tonlosen Boden hier. Der leidet unter starker Inkontinenz - er kann kein Wasser halten. Auch mit Mulch ist es zu trocken.

      Die Vermehrung der schwarzen Johannisbeeren hab ich mit dem Verjüngen eines älteren Strauchs verbunden: Die flachen äußeren Äste im Frühjahr nach unten gebogen, fixiert und flach mit Erde überschüttet. Die 55 angewurzelten Triebe sitzen schon schön fest im Beet und warten durch die Bank mit dicken Knospen auf das Frühjahr :)

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  3. Oh da bin aber gespannt ob das klappt. Meine Johannisbeeren vermehre ich alle so aber bei Obst habe ich es noch nie versucht. Bei der Mirabelle versuche ich gerade aus Wurzelstecklingen neue tragende Bäume herzuziehen. Sie sehen auch schon gut aus aber ob sie tragen und ob die Mirabellen dann überhaupt schmecken...
    Bin gespannt auf dein Ergebnis
    LG Claudia

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