In der Verlegenheit, kurzfristig und ohne vorheriges Einkaufen einen Salat für eine Grillparty zaubern zu müssen, habe ich mal wieder auf die Melde zurückgegriffen. Diesmal habe ich dann auch den Fotoapparat mitgenommen und eine entsprechende Menge gemacht. Die Quelle meiner Melde mag einigen suspekt vorkommen, sie stammt nämlich vom Feldrand. Auf einem angrenzenden Feld findet sie sich in größeren Mengen in einem 10-15 Meter breiten Streifen, den der Bauer wohl als Erosionsschutz nicht mit einsät, nachdem bei einem Unwetter vor ein paar Jahren die ganze Wochenendhaussiedlung im Sand untergangen ist, der vom Feld runtergeflossen kam. Insofern bin ich auch was die Belastung mit frischen Spritzmitteln recht guter Dinge, dass dort nichts Bedenkliches hingelangt ist.
Die Melde wächst ziemlich dicht und die Pflänzchen sind zwischen drei und zehn Zentimeter hoch. Ich habe ca. eine Rührschüssel voll ausgezupft. Bei den größten Pflanzen habe ich die Blätter abgezupft, bei den kleineren reicht es, wenn man die Wurzel abmacht. Die Stiele sind noch zart genug. In der Zubereitung ist die Melde dann so ähnlich wie Feldsalat. Einfach waschen, abschmecken, fertig!
In den Grillsalat sind dann noch die spärlichen Reste gewandert, die zufällig noch im Haus waren, als da wären: ein Stück Kohlrabi, eine halbe Paprika und ein paar Radieschen. Dazu kommt ein Dressing aus Zitronensaft, Öl, Salz, Zucker und Pfeffer. Ich glaube allerdings, dass Essig in diesem Fall besser gepasst hätte, als Zitronensaft. Dennoch war der Salat sehr lecker und wurde in ausklingender EHEC-Stimmung als essbares Grün bis auf einen Anstandsrest verzehrt.