Samstag, 19. April 2014

Die Geräte der Grabenpfleger (Kleigräbers) und ihre Benutzung; Auszug aus einem Aufsatz von Werner Schröder

Eines der unbekannten Geräte hat sich nach einiger Recherche als Wallschneider entpuppt. Dabei handelt es sich um ein Werkzeug zur Grabenpflege. Eine Abbildung verschiedener Werkzeuge und eine ausführliche Erläuterung der damit durchgeführten Grabenpflege findet sich unter dem Titel "Grobens un Kleigräbers" ab Seite 104 im Schlossheft Nr. 5 des Museums für Bergedorf und die Vierlande. Autor des Heftes mit dem Titel "Alte Vierländer Gartengeräte - Arbeitskultur und Alltagsbilder" ist Werner Schröder.

Mit freundlicher Genehmigung des Museums für Bergedorf und die Vierlande und der Witwe des Autors darf ich hier einen größeren Abschnitt aus dem Aufsatz samt Abbildung veröffentlichen. Den ganzen Artikel und viele weitere interessante Geräte und Geschichten findet sich im Heft, dass man hier für 5 € käuflich erwerben kann.

Die Werkzeuge, den Wallschneider sieht man ganz links auf dem Bild. Mein Exemplar hat leider nicht mehr den original Stiel mit zwei Griffen:

Hier der Text:
Die Kleigräbers hatten einige Spezialgeräte an Schaufeln, Messern, Haken und Harken, die nur zum Ausklein benutzt wurden. Klei bedeutet schwerer, fetter und lehmhaltiger Marschboden. Ein Bauer, der diesen Boden an seinen Stiefeln hatte, war reich - he harr Klei anne Feut. Er beaufsichtigte zwar den Fortgang der Arbeit, ließ sich jdoch nicht allzu häufig sehen. Sein Kommen verbanden die Kleigräbers gerne mit einer Flasche Klarem, vielleicht hielten sie damit auch unnötige Kontrollen von sich ab. Weuer ers dat Woter weller in'n Groben un dor swümm nix mehr boben, dinn weuer dat Wark geroden.

Während zwei Männer im Wechsel die Schwenkschaufel bedienten, waren die anderen mit weiteren Vorbereitungen befaßt. Damit alles gerade wurde, mußte mit de Kleilien afflient warrn. Diese Leine konnte sowohl kleine als auch große Knoten für die Fuß- oder Ruteneinteilung haben. Mit dem Rutenstock, 4 x 1 Meter, wurde die Grabenbreite festgelegt. Hier gab es keine Norm; Breite und Tiefe waren abhängig von der Grabenart, Höhenlage, Bodenbeschaffenheit und letztlich auch vom vereinbarten Qualitätsanspruch des Bauern. Die Uferböschung bekam etwa eine Steigung von 1:2,5. War der Graben oben z.B. 8 Fuß, gleich 2,40 Meter breit, dann war die Sohle bei einer Tiefe von 5 Fuß 1,20 Meter, gleich 4 Fuß, breit.

An der Leine entlang wurde vorgestochen oder markiert, um dann mit dem Wallmesser, dan'n groten Snieder, den Wall bis unten durchzuschneiden. Er wurde von ein oder zwei Männern an einem Tau gezogen, und ein dritter führte am langen Holzstiel mit Quergriff das Messer im Bewegungswechsel. Ein kleineres Messer mit Sägezähnen, woanders auch zum Schneiden von Heu, Silage oder Mist benutzt, hatte zwei Griffe und wurde von einer Person für leichtere Wallschneidearbeiten eingesetzt.

Nach diesem Arbeitsgang wurde mit einer Schaufel oder einem Kantenstecher abgestochen, letzterer hieß "Steker" oder "Piekesch", wegen seiner äußeren Verwandtschaftsform zum Spielkartensymbol. Die nun frei werdenden Sodenstücke wurden zerteilt, um dann mit dem Haken, drei oder vierzinkig, hochgezogen und auf dem Wall sauber abgesetzt zu werden und so die neue Uferkante zu bilden. Der Vorgang hieß affeubern, abufern. Für größere Grasköpfe oder Schilfbüschel, Bültn genannt, kam der Bültnhauer zu Einsatz, auch bei Rundungen. Diese Uferstücke mußten für die Wallbefestigung verarbeitet werden, sie durften keinesfalls auf das Stück, da sie das Land verunreinigten.


Aber auch auf dem Wall waren sie nicht beliebt, denn im folgenden Sommer gab es hier so gut wie kein Heugras. Mit einer schwren Grabenharke wurde der Grund von der Grabenvegetation gesäubert und damit wurde der Wall dann geglätter. Mit einer hözernen Art Kornschaufel wurde der halbflüssige Modder auf den Uferwall befördert und von hier aus weiter zu Mitte des Stücks, zum Rücken. Das war wie "Peermess fött Land" und wohl eher ironisch gemeint. Innerhalb einer Kolonne gab es die Arbeitsteilungen: Affeubern und Uthokn, Wallopsettn und Utharkn und Utklein un Verdeeln.

Ein erhöhter Schwierigkeitsgrad mußte an den Enden und Ecken mit ihren Übergängen und Überfahrten bewältigt werden. Hier verliefen Rohre, früher aus Holz mit Klappen, später aus Eisen und Ton, heute aus Kuststoff. Alles wurde durchgesehen, repariert und gereinigt.

Größere Pausen gab es zwei oder drei, je nach Länge der Arbeitszeit. Einige Kleigräber beköstigten sich selbst, das erhöhte den Verdient. Andere bekamen Essen und Trinken vom Bauern auf das Feld gebracht, auch wegen der Aufsicht. Wenn die Witterung es zuließ, saßen die Männer unter einem Baum oder hinter einem Busch, wo dat'n bet'n schulen de. Bei Wund und Regen bauten sie aus ihren Schotten auch einen Schutz. Sie trugen hohe Lederstiefel bis über die Knie. Der Verdienst "fö disse Knoknarbeit" lag um 1900 bei zwei bis drei Mark am Tag. Es wurden aber auch 1,20 Mark für eine Rude gerechnet oder lediglich vierzig Pfennige, wenn nur gemäht oder ausgeharkt wurde.

Die Häufigkeit des Auskleiens gschah sehr unterschiedlich. Wetter- und Sammelgräben mußten etwa alle fünf Jahre gesäubert werden, obgleich die Wasserströmung die verhältnismäßig sauber von Bewuchs hielt. Es bildeten sich aber Ablagerungen und Untieren. Ziehende Gräben, etwa alle vier Stücke, oder Grenzgräben wurden im Turnus von etwa acht Jahren ausgezogen. Bei den Zwischengräben kamen auch schon mal zweölt bis fünfzehn Jahre zusammmen. Wenn zu selten gesäubert wurde, bildete sich "rode Mutt", eisenhaltiger Grundschlick. Wo dieser sich ansammelte, wuchs erst einmal nichts mehr.

Einige Bauern ließen ihre Gräben in einem Tauschverfahren säubern. Die Kätner oder Tagelöhner bekamen den etwa achtjährigen Erlenbusch an den Grabenränden als Feuerung. Drei Fuder reichten für den Winter, der Bauer selbst verfeuerte etwa fünfzehn Fuder. Dann brauchten weder Torf noch Briketts zugekauft werden.

Freitag, 18. April 2014

Winterveredelungen 2014 Zwischenstand

Wir haben mit Hilfe unseres Haus- und Hof-Hobbyveredlers wieder eine ganze Reihe Veredelungen durchgeführt. Die Aktion müsste am 08. und am 15. März statt gefunden haben. Leider sind die Unterlagen erst ziemlich spät gekommen und waren gefühlt auch schon ziemlich vertrocknet. Teilweise waren auch die Edelreiser nich so toll, da sehr dünn. Als Veredelungsmethode ist wieder die Kopulation mit Gegenzungen zur Anwendung gekommen.

Als Unterlagen haben wir für die Äpfel 26 x M9 und für die Birnen 14 x Quitte A verwendet.

Hier der derzeitige Stand des Austriebs. (+) steht für ausgetriebene Edelreiser, (-) für Reiser, bei denen (noch) nichts zu sehen ist.

Unsere Apfelsämlinge:
S V (-)
S VI (+)
S VII (+)
S VIII (-)
S IX (-)
S X (-)
S XI (+)
S XII? (+)
S XII? (+)
S XIII? (+)
S XIV (+)
S XV (+)
S XVI (+)
S XVII (+)

Apfelsämlinge aus der freien Landschaft und Unterlagen:
Sämling aus St. Peter-Ording (-)
Netzrenette Unterlage? (+)

Sämling "Yummie Alex" aus dem Forum Garten-pur von User b-hoernchen (Geschichte, Beschreibung und Geschmacksberichte dazu hier)
"Yummie Alex" I (+)
"Yummie Alex" III (+)
"Yummie Alex" III mit Porzellanscherbe beschriftet (-)
 "Yummie Alex" IV (+)

Alte Apfelsorten:
Burchardts Netzrenette I (+)
Burchardts Netzrenette II (+)
Halberstädter Jungfernapfel I (-)
Halberstädter Jungfernapfel II (-)

Alte Apfelsorten, die bisher nicht identifiziert wurden:
"Schnurrbart-Apfel" (aus Vockfey) I (-)
"Schnurrbart-Apfel" (aus Vockfey) II (-)


Birnenunterlagen:
Unterlage 2. Bürgermeister von rechts (-)
Zwischenveredelung Doppel Wried (-)

Alte Birnensorten:
Bürgermeister/Köstliche von Charneux I (-)
Bürgermeister/Köstliche von Charneux II (-)
Clapps Liebling I (-)
Clapps Liebling II (-)
Alexander Lucas I (-)

Alte Birnensorten, die bisher nicht identifiziert wurden:
"Birne aus Ashausen" I (-)
"Birne aus Ashausen" II (-)
"Birne aus Ashausen" III (-)
"Anis-Birne" I (+)
"Anis-Birne" II (-)
"Anis-Birne" III (+)
"Anis-Birne" IV (-)


Von insgesamt 40 Veredelungen hat also eine knappe Hälfte von 18 Bäumchen am Edelreis ausgetrieben. Dabei ist die Quote bei den Birnen echt mies. Nur 2 von 14 haben ausgetrieben. Das liegt sicherlich auch daran, dass die Unterlagen besonders vertrocknet wirkten. Glücklicherweise ist die "Anis-Birne" gleich zweimal gekommen, davon bekomme ich nämlich eventuell keine Reiser mehr, weil der Baum abgängig sein soll. Bei den Äpfeln ist die Quote mit 16 von 26 entsprechend besser, wobei von unseren selbst gezogenen Sämlingen sogar 10 von 14 angewachsen sind. Auch vom "Yummie Alex" bekomme ich keine neuen Reiser, so dass es gut ist, dass sie angewachsen sind.

Eventuell kommen auch noch ein paar von den bisher inakiven Bäumchen, noch habe ich die Hoffnung nicht ganz aufgegeben. In ca. zwei Wochen werde ich bei allen angewachsenen Bäumchen den Bast aufschneiden. Dann sind ungefähr sechs Wochen rum. Wenn man den Bast nicht abschneidet, schnürt der das Edelreis sonst gleich wieder ab. Es genügt dabei, an einer Seite mit einem scharfen Messer den Bast zu durchtrennen.

Über meine Steckhölzer werde ich ein anderes Mal berichten, nachdem im letzten Jahr alles gut angegangen und dann im Sommer vertrocknet war. Ich traue mich noch nicht...

Dienstag, 15. April 2014

Update zum unbekannten Werkzeug: Wallmesser bzw. Wallschneider

Am 10. Februar habe ich euch um Hilfe bei der Bestimmung von zwei unbekannten Werkzeugen gebeten. Ich denke, das Rätsel ist für das große Werkzeug gelöst. Ich habe nochmal bessere Fotos gemacht, vielleicht fällt ja noch jemandem etwas zum zweiten Werkzeug ein.
Das Werkzeug stammt von einem Hof in Stelle in der Winsener Marsch.

In der Diskussion in den Kommentaren wurden Torfwerkzeuge vorgeschlagen. Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass es sich nicht um ein Torfmesser, einen Torfstecher oder eine Torfschaufel handelt (bei keinem der beiden Werkzeuge). Ich habe einfach keine Bilder gefunden, die auch nur eine entfernte Ähnlichkeit haben und die eigenartige Form der Werkzeug deutet eher nicht auf einen entsprechenden Verwendungszweck hin.

Mein Waldgarten hat dann die Torfsäge vorgeschlagen. Dazu habe ich eine einzige Abbildung gefunden. Die Klinge ist ähnlich, aber die Griffkonstruktion und die Befestigung ist völlig anders. Bei der Quelle bin auch etwas vorsichtig. Eine Verkaufsseite ist nicht unbedingt wissenschaftlich fundiert.

In meiner Verzweiflung habe ich das Deutsche Werkzeugmuseum in Remscheid angeschrieben. Dort konnte man auch nichts Genaues sagen: "Ich gehe aber davon aus, dass es sich um Geräte zur Bodenbearbeitung (z.B. des dortigen Marschbodens, oder anderswo des Moorbodens) handelt. Da ich Abbildungen dazu in den Standardkatalogen der deutschen Werkzeugindustrie aus den 1920er Jahren und einschlägigen, noch älteren Katalogen von Firmen aus unserer Region nicht finden konnte, gehe ich davon aus, dass die Gerätschaften als Einzelstücke in jeweils bedarfsgerechter Menge "vor Ort" hergestellt wurden, z.B. in der örtlichen Schmiede."

Nagut, also habe ich das Museum am Kiekeberg angeschrieben, das hier in der Gegen eine große Nummer ist. Zunächst bekam ich die Antwort, "es handelt sich um einen Torfschneider und ein Spatenblatt zum Torf- bzw. Sodenstechen". Auf meine Einwände, derartige Werkzeuge sähen zumindest im Internet deutlich anders aus, hat das Museum nochmal nachgeschoben: "ich habe noch mal kurz recherchiert und bin zum Ergebnis gekommen, dass es sich um Geräte zum Grabenreinigen handelt. Das Gerät mit den Sägezähnen diente zum Schneiden der Grabenkante, wurde jedoch auch zum Schneiden von Heu, Silage oder Mist verwendet (Wallmesser). Das spatenartige Instrument ist wohl ebenfalls zum Abstechen von Soden gedacht. Ein Gartenwerkzeug dieser Art ist mir jedenfalls nicht bekannt".


Die Schwierigkeit mit dem Wallmesser war, dass ich dazu im Internet keinerlei Bilder oder Beschreibungen finden konnte. Ich habe daher noch einmal nachgefragt, ob es eine Quelle dazu gäbe und wurde auf eine Veröffentlichung aus der Region verwiesen. Da das Heft relativ preiswert ist, hat die Gartenkasse mal 5 € investiert und das Schlossheft Nr. 5, herausgegeben vom Museum für Bergedorf und die Vierlande erworben. Autor des Heftes ist Werner Schröder und der Titel lautet "Alte Vierländer Gartengeräte - Arbeitskultur und Alltagsbilder". 

Das Heft beschreibt eine Vielzahl historischer Werkzeuge aus der Region, die hier auf der anderen Elbseite genauso aussehen. Ich denke, die Anschaffung hat sich auch über diesen Fall hinaus gelohnt.

Eine Abbildung findet sich auf Seite 107. Mit freundlicher Genehmigung darf ich die Abbildung und einen größeren erklärenden Abschnitt veröffentlichen (in einem extra Artikel).
Das Werkzeug sieht genauso aus, wie die Torfsäge. Entweder irrt die obere Intrenetquelle, oder das Werkzeug wurde auch für Torf verwendet. Der andere Griff mag an meinem Werkzeug auch mal dran gewesen sein, schließlich sieht man, dass es neu angeschmiedet worden ist. Werner Schröder bezeichnet das Gerät übrigens als Wallschneider und nennt ein anderes, größeres Werkzeug ohne Zähnung Wallmesser.

Zur Verwendung schreibt Werner Schröder: "Ein kleineres Messer mit Sägezähnen, woanders auch zum Schneiden von Heu, Silage oder Mist benutzt, hatte zwei Griffe und wurde von einer Person für leichtere Wallschneidearbeiten eingesetzt."

UPDATE 19.04.2014: Mit freundlicher Genehmigung durfte ich die obige Abbildung, sowie einen größere Abschnitt über die Werkzeuge und den Arbeitsablauf bei der historischen Grabenpflege veröffentlichen.

Montag, 7. April 2014

Sortenschilder für Obstbäume aus Porzellantellern selbst gemacht à la Chaosgarten

Seitdem wir uns intensiver mit alten Obstsorten beschäftigen und auch selber mehr Sorten anpflanzen, überlege ich, wie man die Bäume möglichst dauerhaft, günstig und hübsch beschriftet. Schließlich habe ich mir die Variante mit Porzellantellern und Schlüsselbändern ausgedacht.

Was benötigt man?
1. Einen alten Porzellanteller (Untertassen für kleinere Schilder) mit freier Schreibfläche
2. Einen Porzellanmalstift, der im Backofen eingebrannt wird. Hier steht der Langzeittest noch aus.
3. Eine Bohrmaschine und ein Diamanthohlbohrer (4 mm)
4. Ein Schlüsselband mit Karabinerhaken
5. Eventuell ein Stück stabiler Draht

Wichtig ist der richtige Bohrer. Normale Steinbohrer kann man vergessen. Ich habe mit für ca. 12-15 € einen speziellen Keramikbohrer von heller gekauft. Das war rausgeschmissenes Geld. Damit kann man vielleicht Fliesen bohren, aber nicht das viel härtere Porzellan. Ich habe für ein Loch ca. eine Stunde gebraucht und war so blöd, das tatsächlich zweimal zu machen. Bei der Menge, die ich machen wollte, ist das aber inaktzeptabel. Abhilfe hat ein billiger Diamanthohlbohrer mit 4 mm Durchmesser geschaffen. Der hat inklusive Versand weniger als 5 € gekostet und nach ca. 40 Löchern ist er immer noch gut. Wer Zeit hat und sehr viele Löcher bohren will, kriegt sie aus China im Dutzend billiger.

Auch bei der Bohrtechnik ist einiges zu beachten. Zunächstmal ist jede Bohrmaschine geeignet, man sollte aber ohne Schlag bohren. Außerdem sollte man immer wassergekühlt bohren. Dafür reichen ein paar Tropfen, man merkt, wenn es zu trocken wird. Ohne Wasser wird die Reibungshitze zu schlecht abgeleitet und der Bohrkopf könnte ausglühen. Man benötigt keine spezielle Kühlvorrichtung, ein Schüsselchen mit Wasser und ein Löffel zum Benetzen des Tellers und des Bohrkopfes genügt.
Da der Hohlbohrer keine Spitze hat, rutscht man leicht ab. Man muss den Bohrer möglichst ruhig halten, den Teller auf eine feste Unterlage mit einem Brett drunter stellen und dann bei hoher Drehzahl ohne Druck anbohren. Wenn der Bohrer nicht mehr verrutscht (Gefühlssache) fängt man an, mit der Bohrmaschine kreisende Bewegungen auszuführen, wobei der Bohrer im Loch bleibt. Das verringert die Bohrzeit erheblich.
Ein minimaler Ausbruch an der Rückseite lässt sich nicht vermeiden, wenn man ohne viel Druck bohrt, sollte der Teller aber nicht springen.

Die Beschriftung erfolgt mit einem Porzellanmalstift, den man im Backofen einbrennen kann. Der Stift kostet ca. 5 €. Die Fröste hat die Farbe schonmal gut überstanden und da sie bis 40 oder 50 °C Spülmaschinenfest ist, sollte sie der normalen Witterung auch ziemlich lange standhalten.

Für die Befestigung am Baum habe ich Schlüsselbänder verwendet. Sie haben den Vorteil, dass man sie eh rumliegen hat. Natürlich nicht in den Mengen, die ich brauchte, also habe ich mein Umfeld mobilisiert und so einen ersten Schwung zusammen bekommen. Schlüsselbänder sind recht robust, glatt und breit. Sie schädigen damit die Scheuerstelle am Baum nicht so schnell. Der Karabiner dreht außerdem durch, so dass ein im Wind drehender Teller das Band nicht aufnuddelt. Die Teller kann man direkt an das Schlüsselband hängen, wenn das Loch dicht genug am Rand ist, sonst hilft ein Stück dicker Draht als Verbindungsteil.
Man sollte die Teller am besten an einem waagerechten Ast anhängen, so dass sie bei Wind nirgends gegenschlagen können. Ich habe durch schlechte Aufhängung einige Teller bei Stürmen verloren. Für schwierige Bäume könnte man auch ein zweites Loch unten in erwägung ziehen, damit der Teller fest fixiert werden kann. Die Befestigung auf dem Bild über diesem Absatz ist nicht optimal, da der Teller gegen den Pfahl schlagen kann. Eine zweite Bohrung zum richtigen festbinden oder zumindest eine Aufhängung ganz oben am Pfahl, damit der Teller nicht so schlenkert, wäre besser.

Auch für kleinere Pflanzen und Büsche kann man aus Porzellan dauerhafte Schilder herstellen. Ich nehme einfach passende Scherben und verpasse ihnen eine Bohrung. Für die Befestigung reicht dann ein Stück Bindedraht. Natürlich passt nicht viel Text drauf, aber gerade wenn Nummern oder Kürzel reichen, ist das gut. Auch ohne Bohrung kann man Scherben mit eingebrannter Beschriftung verwenden um Anzuchten in Töpfen zu markieren. Die Farbe verbleicht nicht (bisher) und das Schild fliegt auch nicht weg.

Sonntag, 6. April 2014

Wahnsinnsgeschäfte: Konvolut Gartenwerkzeuge

Nachtrag 11.01.2014
Neben dem unbekannten Werkzeug habe ich auf der Haushaltsauflösung noch ein ganzes Konvolut Werkzeuge erworben, an denen ich einfach nicht vorbeikam. Rostiges Werkzeug scheint auf mich eine eigenartige Faszination auszuüben. 46 € musste die Gartenkasse für das Paket löhnen. Das Stück Wildschutzzaun und die Jiffys sind auch schon teilwese verbraucht.
Hier ein Überblick über das Wahnsinnsgeschäft:

NATÜRLICH brauchten wir ganz dringend 4 Äxte und drei weitere Spaten!

Spaten und Werkzeugstiele:

Forken und Hacke:

Außerdem noch ein paar Plastiktöpfe, Jiffys (Torftöpfe, die ich normalerweise nicht kaufen würde), eine alte Kiste, ein Blechbecher und etwas Müll.

Hat viel Spaß gemacht, dieses Wahnsinnsgeschäft. Kennt ihr sowas auch?

Samstag, 5. April 2014

Nistkastenleerung 2014

Am 27.02.2014 habe ich die Nistkästen geleert, ehe die Vögel mit dem Nestbau anfangen.
Vielleicht kennt sich ja jemand aus und möchte sagen, wer und wie oft da gebrütet hat.
Leider mit totem Vögelchen:


Freitag, 4. April 2014

Fallobst für die Schweine

Nachtrag 11.01.2014
2013 haben wir einen großen Teil unserer Äpfel geschüttelt und zum Mosten gebracht. Der Ontarion war da aber noch nicht reif und nachdem wir einige Kisten zum Essen gepflückt haben, ist der Rest vom Baum gefallen. Vor dem letzten Kälteeinbruch lagen sie noch weitestgehend unversehrt unter dem Baum.

Nun hat einer meiner Cousins zur Hochzeit ein Angelner Sattelschwein geschenkt bekommen und weil ein Schwein ja nicht alleine gehalten werden soll und darf hat er noch ein zweites Schwein dazu besorgt. Bis die beiden schließlich auf dem Teller landen, werden sie kräftig verwöhnt - jetzt auch mit Ontario-Fallobst.
Etliche Kisten haben wir noch zusammen gesammelt und der limitierende Faktor war schließlich der Platz in seinem Kofferraum. Für die Vögel und Rehe ist noch mehr als die Hälfte liegen geblieben.

Guten Appetit!



Donnerstag, 3. April 2014

Die kleine Louise Odier zieht gleich mehrfach in den Chaosgarten ein

Von einer Zufallsbekanntschaft habe ich ein himmlisches Glas Rosenmarmelade bekommen. Da der Schenker die Duftrose "Louise Odier" dafür verwendet, musste ich diese Rose haben.
Ich durfte mir dann tatsächlich auch ein Bündel abgestochener Wurzelausläufer abholen.
Da sind sie:
Leider haben sie nicht besonders viel Wurzeln, aber geschenktem Gaul...
Ich habe sie gleich an vier Stellen gepflanzt und hoffe, dass sie sich wohlfühlen. Einmal an der Nordwand des Hauses, einmal an der Auffahrt, einmal an der Südseite vom Holzschuppen und einmal auf der Nordseite eines sterbenden Apfelbaumes, der auch schon von einem Jostabusch umrankt wird.

Natürlich alles gut mit Unkrautvlies abgedeckt und angegossen. Ich habe die Triebe außerdem etwas eingekürzt, damit die Pflanzen besser anwachsen.
Die abgeschnittenen Teile habe ich daneben und ein Paar im Stecklingsbeet in die Erde gesteckt. Vielleicht wachsen die ja auch noch an.
Jetzt heißt es Daumen drücken, damit es im nächsten Jahr reichlich Blüten für einen der besten Fruchtaufstriche gibt, die ich jemals gegessen habe. Zum Glück muss ich nicht solange warten, sondern darf bei dem Bekannten schon diesen Sommer zum Ernten kommen.