Donnerstag, 2. Februar 2012

Pendelhacke + Krümler als flexible Alternative zur Radhacke?

Ralf hat heute auf Neulichimgarten seine neuen alten Radhacken vorgestellt. Stabile, schwere und unflexible Geräte, die sicherlich gut geeignet sind, bei großen Reihenabständen das Unkraut dazwischen zu bekämpfen. Im Gemüsegarten sind die Reihenabstände aber meist nicht so groß und wenn die Pflanzen wachsen ist spätestens Schluss, da man sie sonst beschädigt.

Ich habe vor ein paar Monaten auch mit einer Radhacke geliebäugelt, aber mich dann vom hohen Preis und der Nichtverfügbarkeit von Gebrauchtgeräten abschrecken lassen. Insofern Glückwunsch zu dem Ebay-Schnäppchen.

Als ich dann mit meinen Eltern über den Sinn einer derartigen Anschaffung sprach, stellte sich heraus, dass wir früher (also irgendwann in den 50ern, 60ern oder vielleicht noch frühen 70ern) sowas hatten, es aber nicht benutzt wurde. Leider war das Gerät auch auf dem Dachboden nicht mehr auffindbar, wahrscheinlich hat es mal jemand weggeworfen. Allerdings bin ich bei der Suche auf ein ähnliches Gerät gestoßen, dass für kleinere Flächen (also alles, was man ohne Pferd oder Schlepper noch so gerade bewirtschaften kann) eine gute Alternative zur Radhacke sein könnte.
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Auch dieses Gerät ist bisher praktisch nicht in Benutzung gewesen. Es muss mindestens ca. 25 Jahre alt sein, denn es steht noch "Made in W. Germany" drauf. Ein erster Test bei eigentlich zu nassem Boden im Dezember verlief aber vielversprechend. Das Gerät ist eine Pendelhacke plus ein Rad mir Krümelrollen. Gegenüber der einfachen Pendelhacke, sehe ich den Vorteil, dass das Gewicht der Hacke weitgehend auf der Rolle lastet und die Arbeit so nicht so stark in die Arme geht. Die Krümlerrolle (der Hersteller nennt es Gartenfräse) lockert den Boden zusätzlich und macht ihn schön krümelig. So kann die obere Bodenschicht gut antrocknen, so dass Unkraut nicht so leicht wieder anwächst und keimt und die Kapillarität des Bodens sollte zuverlässig unterbrochen werden, was die Verdunstung der Feuchtigkeit aus tieferen Bodenschichten verringert. Eine Wiese kann man natürlich nicht damit umbrechen, aber für das regelmäßige Hacken sollte das Gerät einige Erleichterung bringen. Es geht dieses Jahr in den Dauertest und ich hoffe, dass es sich bewähren wird.

So sieht der Arbeitsaufsatz von Nahem aus: DSC00314

Obwohl das Gerät so alt ist, ist es immernoch im Handel erhältlich. Der Hersteller ist Wolf-Geräte und es handelt sich um ein Stecksystem, auf den Stiel können also im Prinzip unterschiedliche Arbeitsaufsätze montiert werden. Der Aufsatz läuft unter "Wolf-Garten Gartenfräse DA-S multi-star" und kostet gut 40 €. Wir haben dazu einen 140 cm Stiel, der Hersteller empfiehlt einen 170 cm Stiel, beide kosten um die 10 €. Die Geräte sollte es auch im Fachhandel geben, hier aber für weitere Infos der Link zum Online-Shop. Unser Gerät hat damals laut Aufkleber 56 DM und ein paar Zerquetschte bei Samen-Köster gekostet. Keine Ahnung, ob der Aufkleber sich nur auf den Arbeitsaufsatz bezieht.

Das Gerät ist natürlich schwerer als eine gewöhnliche Hacke, ich schätze mal groß so zwischen 1 und 2 Kilo. Da das Gewicht auf der Rolle lastet, ging es aber zumindest beim Ausprobieren recht einfach. Durch den Stiel kann man sehr flexibel auch zwischen den Pflanzen arbeiten, ich denke insofern, dass das Gerät der Radhacke zumindest in der Ausführung, die Ralf sich angeschafft hat im Gemüsegarten überlegen ist. Der Preis ist aber natürlich auch nicht ganz günstig, wenn auch deutlich günstiger als die der Radhacken. Eine sehr spartanische Radhacke aus Russland kann allerdings preislich mithalten. Sie hat einen Stiel mit Lenkergriff und statt des Krümlers ein kleines Rad. Alle anderen Radhacken, die ich gefunden habe, kosten so ab 200 € aufwärts.

Falls jemand Erfahrungen mit diesem Gerät, einem ähnlichen oder einer Radhacke hat, freue ich mich über eure Erfahrungsberichte.

Update 3.2.2012: Elke ist bei Ebay auf ein Noname-Produkt gestoßen (Link inzwischen tot), dass schon für rund 20 € plus Versand ohne Stiel erhältlich ist. Über die Qualität lässt sich natürlich nicht viel sagen. Pendelhacken ohne Krümler gibt es auch ungefähr zu dem Preis, ein Rad oder einen Krümler halte ich aber für praktischer.

Mittwoch, 1. Februar 2012

Sanddorn – Vitamin C aus eigenem Anbau


Der folgende Artikel ist ein Gastbeitrag der Baldur-GartenGmbH.


Sanddorn-Sträucher erinnern an Ferien auf den ostfriesischen Inseln, Sand und Dünen. Aber Sanddorn im eigenen Garten anpflanzen – warum eigentlich nicht?
Die Sträucher mit den hübsch silbrigen, lanzettlichen Blättern tragen von Anfang August bis in den Dezember ihre typisch gelb bis orange-roten Früchte, die aussehen wie Perlenketten um einen Ast gewickelt.
Die kleinen Früchte sind aber nicht nur ansehnlich, sondern auch kleine Vitamin-Bomben. Der Gehalt an Vitamin C liegt um ein Vielfaches höher als bei Zitrusfrüchten und leckere Zubereitungsarten für Sanddornfrüchte gibt es viele – Saft, Marmelade, Mus oder Gelee sind nur einige davon. Wem die gesunden Früchtchen zu sauer sind, kann mit Honig die erwünschte Süße herbeiführen oder nach Geschmack mit anderen Obstsorten mischen.
Sanddorn-Früchte liefern nicht nur enorm viel Vitamin C, sondern auch Vitamin B12, das sonst nur in tierischen Organismen vorkommt. Deshalb sind Sanddorn-Produkte im Rahmen einer vegetarischen oder veganen Ernährung sehr zu empfehlen.
Sanddorn-Sträucher stehen gerne sonnig, sind pflegeleicht und robust. Sie mögen allerdings keine luftarmen, lehmigen Böden, sondern haben es lieber locker-sandig. Gedüngt werden muss Sanddorn in der Regel nicht, da die Wurzeln der Sträucher eine Symbiose mit Bakterien der Gattung Frankia eingehen und dadurch ausreichend mit Stickstoff versorgt werden. Frankia-Bakterien können Stickstoff aus der Luft fixieren und in eine pflanzenverfügbare Form umwandeln. Als Gegenleistung werden die Bakterien mit Kohlenhydraten aus der pflanzlichen Fotosynthese versorgt.
Wird Sanddorn künstlich gedüngt, kommt die Symbiose mit den Bakterien nicht zustande. In diesem Fall weisen die Früchte keinen Vitamin B12-Gehalt auf, weil dieses von den Bakterien produziert wird.
Da Sanddorn zweihäusig ist, müssen weibliche und männliche Pflanzen zusammen angepflanzt werden, damit die weiblichen Sträucher fruchten können. Die Bestäubung erfolgt nicht über Insekten, sondern durch den Wind, sodass die Sträucher nicht allzu weit auseinander stehen sollten.
Sanddorn vermehrt sich aber nicht nur über Samen, sondern auch vegetativ über Wurzelsprosse. Um zu verhindern, dass sich der Sanddorn auf diese Art im ganzen Garten ausbreitet, kann man die oberirdischen Ausläufer mit einem Spaten abstechen. Alternativ empfiehlt es sich bereits beim Setzen der Pflanzen an eine Wurzelsperre zu denken. Mit Barrieren aus Kunststoff, die mit einer Tiefe von etwa 70 Zentimetern ringförmig die Wurzeln umgeben und einige Zentimeter aus der Erde ragen, sollten Wurzelausläufer kein Problem sein.
Übrigens: Sanddorn-Sträucher machen sich auch als Hecke gut!